Ich muss zugeben, dass ich ihn schon für seit längerem tot gehalten hatte... 91 Jahre ist ein stolzes Alter, und die wenigsten Autoren dieser Generation waren noch unter uns. Der Tod während eines Venus-Transits ergibt natürlich eine großartige Legende...
Bradbury hatte immer eine Sonderrolle unter den SF-Autoren. Während Asimov, Clarke und andere sich trotz großartiger Ideen immer etwas trocken lasen, war Bradbury ein großer Poet. Insbesondere die "Marschroniken" haben, obwohl oft schrecklich naiv, zeigen eine herausragende ästhetische Ader.
"Fahrenheit" wird weiterhin sträflich unterschätzt. Wie war das nochmal mit den Videochats...?
Die bodenständigeren, aber wohl auch sehr poetisch starken "Dandelion Wine" und "Something Wicked This Way Comes" muss ich unbedingt mal lesen.
Besonders glänzen konnte Bradbury auch immer in Kurzgeschichten, da habe ich schon so einige von gelesen, ein faszinierendes Spektrum von semi-harter SF über Düsternis und Mythologie bis zu charmanten Alltagsbeobachtungen.
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