Atheismus, Kirchen und Gesellschaft

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Anaeyon
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Di 5. Jun 2012, 19:47 - Beitrag #1

Atheismus, Kirchen und Gesellschaft

Abgetrennt aus "Muss es gesagt werden?" - Traitor

Zitat von janw:Besonders nachdenklich stimmt mich, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland mit der Sache umgeht, im Grunde so, als bedeute jedes Zulassen von Kritik am Staat Israel ein Zulassen von Herabsetzung jüdischer Menschen. Als ob gerade die junge Generation in Israel nicht schon deutlich weiter wäre...


Zitat von Ipsissimus:Menschen in einer Umgebung, die ihnen kein ohne Großgruppen-Kuscheln ermöglicht, reagieren oft päpstlicher als der Papst.


Naja, wir Atheisten heulen auch nicht ständig rum Bild

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 6. Jun 2012, 13:55 - Beitrag #2


janw
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Mi 6. Jun 2012, 21:30 - Beitrag #3

Da ist wirklich einiges im Argen.
Wobei ich allerdings fürchte, daß wir schon flächendeckendes Screening auf Gendefekte in der Schwangerschaft und Festlegung der Geburt als Beginn menschlichen Lebens hätten, wenn nicht die Kirchen dagegen wären.
Die Gewerkschaften sind als Arbeitgeber auch nicht ohne...

Ipsissimus
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Mi 6. Jun 2012, 21:44 - Beitrag #4

woran man wieder mal erkennen kann, dass es nichts Vollkommenes in der Welt der Menschen gibt, noch nicht mal ein vollkommenes Feindbild^^

janw
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Do 7. Jun 2012, 00:08 - Beitrag #5

Gott ist nicht von dieser Welt^^

Maglor
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Do 7. Jun 2012, 21:41 - Beitrag #6

Screenings auf Gendeffekte während der Schwangerschaft finden in Deutschland bereits seit vielen Jahren statt. Ein Abtreibung ist in Deutschland bis zum neunten Monat möglich, wenn sie mit einem Gendeffekt begründet.
Ich sehe keinen konkreten Einfluss des Christentums oder der Kirche, sieht man von bescheidener Folklore. So darf z. B. Rassismus mit einer christlich-jüdschen Wertegemeinschaft begründet werden. Der Unterschied zur originär-rassistischen Fremdenfeindlichkeit liegt in der Verpackung.

Die eigentliche Macht der Amtskirche liegt nicht in den Köpfen sondern in ihren quasi hoheitlichen Rechten sowie ihrem enormen Besitzstand.
Die ursprüngliche Theologie des Christentums wird selbst innerhalb der Kirche nur noch von einer Minderheit geteilt. Das fängt schon bei der Auferstehung der Toten (früher einmal der Kern der Lehre) an, die im tiefer in der Mottenkiste verschwindet.

Eine Herabsetzung von Atheisten bleib in der Regel folgenlos und wird nicht als Diskriminierung eben dieser erkannt. Eines der deutlichsten Beispiele ist der einst berühmte und nunmehr verjährte Skandal um Hohmann-Rede.
Der mit antisemitischen Argumenten spielende CDU-Politiker behauptet nicht die Deutschen oder die Juden seien schuld an Nationalsozialismus und Stalinismus sondern die Gottlosen - als das Tätervolk des 20. Jahrhunderts.
Höhmann ging (meiner Meinung nach zu Unrecht) als Antisemit in die Geschichte ein. Laut Wikipedia wurde der gegen den Atheismus gerichtete Tenor der Rede in der Öffentlichkeit kaum diskutiert, teilweise auch nicht erkannt. Seine Hetze gegen Atheisten setzte er auch noch nach seinem Ausschluss aus der CDU unbehelligt fort.

Atheisten-Bashing findet kaum öffentliche Kritiker.
Politiker sehen in aller Regel davon ab sich öffentlich als Atheisten zu outen. Es gibt offensichtlich nichts schlimmes.
Zwar sind etliche Bundestagsabgeordnete konfessionslos, gehören daher also keine Amtskirche an, aber kaum einer bekennt sich zum Atheismus. Stattdessen wird Gaucktum geheuchelt. Niemand will es sich mit dem Christentum und den Kirchen verscherzen. Laut FAZ gab es 2008 nur eine einzige offizielle Atheistin im Bundestag.
Atheismus wird genauso geheim gehalten wie Homosexualität in den 90ern. Sowas gehört sich nicht.


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