Später eröffnete man mir, dass ich aufgrund meiner langen Arbeitszeiten nunmehr als "Hauptberuflich Selbstständiger" eingeordnet und sich meine monatlichen Versicherungsbeiträge damit drastisch ansteigen würden. Bei der Aok, so sagte man mir, würden die Beträge nicht an Hand des Einkommens sondern an Hand der geleisteten Arbeitszeiten berechnet. Mein Protest, dass es sich, wie ich zuvor erklärt hatte, bei den meisten Stunden um nicht bezahlte Vorbereitungsstunden (z.b. Vorbereiten von Powerpointpräsentationen, Einlesen / Wiederholen der Vortragsthemen) handelte wurde abgewunken. Mein Einwand, dass nach dieser Logik jemand der weniger Arbeite aber mehr verdiene mit niedrigeren Beiträgen belohnt und dass jemand der mehr Zeit für weniger Lohn arbeite mit höheren Beträgen bestraft werde wurde genau so bestätigt ohne dass der Angestelte sich auch nur die Mühe gemacht hätte einen Versuch zu unternehmen die dahinter stehende Logik zu erklären.
Als ich vorschlug zu versprechen meine künftigen Vorbereitungszeiten zu lasten der Qualität meiner Kurse und Vorträge zu reduzieren um damit meine Arbeitszeit auf ein Niveau zu senken dass mich bei meinem gegenwärtigen Beitragssätzen belassen würde, wurde mir mir tatsächlich bestätigt, dass dies eine Option für mich wäre!

Um ein klares Bild von der Dramatik der Situation für mich zu geben, meine bisherigen Jahresbeiträge entsprechen circa 8% meines vorraussichtlichen Einkommens 2012. Wenn die Erhöhung auf Grund der zu langen Arbeitszeiten erfolgt, dann würden die Beiträge fast 35% meines Jahreseinkommens betragen!!!
Wie kann eine Krankenversicherungsrate aufgrund von unbezahlten Arbeitsstunden ohne Berücksichtigung des tatsächlichen Einkommens derart angehoben werden? Kann sie das überhaupt? Hat die Aok irgendein Recht mir vorzuschreiben wie lange ich meine VHS Kurse vorbereiten darf (kontrollieren könnten sie es eh nicht)?
Könnte dieser Schocker irgendetwas damit zu tun haben dass ich als Diabetiker für eine Krankenversicherung nicht eben ein profitabler Kunde bin?