@e-noon: Der Regenmacher hat Frau, Kind und Sinn aber nur, damit ein halbwegs glaubwürdiger Rahmen für die Lehrer-Schüler-Geschichte da ist, den man im Steinzeit-Setting nicht so elegant weglassen kann wie in der Eremiten-Wüste. Knecht dagegen hat vielleicht wenig äußere Einbindung, aber dafür innere Antriebe, Ziele und Zweifel, die ihn mir durchaus menschlich und zugänglich erscheinen ließen.
Zu Demian, Morgenland, Siddharta und co kann ich halt leider nichts sagen, daher hänge ich uns lieber weiter an den Glasperlen auf. Du kannst aber gerne Empfehlungen für die Drittlektüre abgeben - bisher ist die einerseits nicht kurzfristig geplant, andererseits führt aufgrund der allgemeinen Bekanntheit der Steppenwolf.
@Maglor: Da müsste man jetzt mal das ganze Werk durchgehen und Erwähnungen der Einzeldisziplinen auszählen, denn ich habe im Gegensatz zu dir durchaus den Eindruck zurückbehalten, dass die Mathematik nach der Musik als wichtigstes Element dargestellt wurde. Deren Einheit ist ja (wenn auch nur auf prämodernem und somit eigentlich subkastalischem Niveau) auch die einzige interdisziplinäre Fusion, die auch als einigermaßen einleuchtend erscheint. "Kunst" im engeren Sinne hat das Glasperlenspiel der offiziellen kastalischen Lesart nach eher überflüssig gemacht als in sich integriert. Und der Einbau der Philosophie ist offenkundig mangelhaft, zwar mögen deren theoretischere Disziplinen verarbeitet sein, an klassischer Weisheit und Alltagsphilosophie scheint es den Kastaliern, mit Ausnahmen wie dem "Chinesen", aber eher zu fehlen.
Knechts Schwermut ist ein typisches Luxusproblem, er ist über die echten Problemen längst erhaben und zerbricht sich seine Harmonie an überhöhtem Streben.