Kinojahr 2013

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Lani
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So 6. Jan 2013, 12:52 - Beitrag #1

Kinojahr 2013

Mir gefiel der Thread vom letzten Jahr wirklich gut, daher erlaube ich mir mal, diesen hier aufzumachen.

Bis jetzt würde ich gerne sehen:

03.01.:
Silver Linings, weil ich das Buch und Darsteller gern mag.
10.01.:
Der Geschmack von Rost und Knochen, eigentlich nur wegen Marion Cotillard. Mal sehen, ob er hier überhaupt läuft und wenn ja, ob jemand mit mir hingeht.
17.01.:
Django Unchained
24.01.:
Lincoln
21.02.:
Les Miserables, vielleicht direkt am Erscheinungstag, könnte mir aber die Geburtstagsstimmung versauen. Auf jeden Fall nur mit ausreichend Taschentüchern.
01.05.:
Iron Man 3
16.05.:
Star Trek - Into Darkness
20.06.:
Man of Steel
29.08.:
Die Chroniken der Unterwelt; Habe das Buch zu Weihnachten bekommen und hoffe, dass es mir gefällt.
31.10.:
Thor 2
28.11.:
Die Tribute von Panem 2 - Catching Fire
12.12.:
Der Hobbit - Die Einöde von Smaug, bei dem ja noch für eine Umbenennung gekämpft wird.


Mal sehen, was da noch zu kommt. Bei einigen Filmen bin ich mir noch unsicher (Zero Dark Thirty, Die fantastische Welt von Oz, usw.), wird sich noch rausstellen.

Traitor
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So 6. Jan 2013, 13:01 - Beitrag #2

Von deiner Liste stehen bei mir natürlich auch einige drauf, wenn auch teils mit eher gemischten Gefühlen:
Silver Linings -> nicht mein Genre, vernichtende und erschreckend meinen Befürchtungen entsprechende SpOn-Kritik. Als Oscar-Bildung sehe ich ihn mir aber vielleicht doch an.
Rost und Knochen -> sagt mir nichts
Django -> auf jeden Fall; seit Jahren eifert Tarantino ja Leone nach, hat ihn mit den "Basterds" auch fast erreicht, jetzt sucht er erstmals den direkten Genre-Vergleich
Lincoln -> klingt öde, aber evtl. auch Oscar-Bildung
Miserables -> ja
IM3 -> muss nicht, reicht im Flugzeug oder auf DVD
Star Trek XII (?) -> schlechtes Gefühl, aber muss sein
Superman -> naja, mal sehen
Unterwelt -> sagt mir nichts
Thor 2 -> muss nicht, 1 war schon mäßig genug
Panem 2 -> ahjo
Hobbit 2 -> klar

Ansonsten, wenn auch gerade zu faul für Links:
24.01. Flight
Eher sinnlos, aber ganz netter Trailer.
24.01. Frankenweenie
Nächster Tim Burton, wenn auch vermutlich kein großer.
24.01. Gangster Squad
Mafia!
31.01. Zero Dark Thirty
Klingt furchtbar, aber wohl Bildungssache.
07.02. Parker
Nächster Statham, bei guten Kritiken ja, sonst nein.
21.02. The Master
Größte Erwartung derzeit.
11.04. Oblivion
Dem Trailer nach recht interessante SF, kann aber auch Trash sein.
27.06. World War Z
Arthouse-Zombies...? Suspekt.

Edaesien
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Di 15. Jan 2013, 18:49 - Beitrag #3

Deine Liste ist super, bis auf ein paar AUsnahmen möchte ich mir die auch alle ansehen. Irgendwie sind die Filme dieses ja vielversprechender als die von 2012. Für mich stehen erstmal Schlussmacher und Django auf dem Plan

Lani
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Di 15. Jan 2013, 20:45 - Beitrag #4

Silver Linings
Wow! Der Film hat mich genauso gepackt wie die Buchvorlage. Jennifer Lawrence beweist wieder, dass sie fantastisch ist, Robert De Niro kann das auch endlich mal wieder zeigen und Bradley Cooper...ja. Ich bin hin und weg, weil er mich einfach so überrascht hat! Hoffentlich spielt er jetzt öfters mal ernstzunehmende Rollen.
Was bleibt zu sagen? Hach! Gänsehaut! Schluchz (ich schluchze derzeit zu oft bei Filmen, was soll denn das)!

Padreic
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Sa 19. Jan 2013, 04:20 - Beitrag #5

Django
Danach konnte ich nur denken: "What a motherfucker of a movie maker!" Ist höchstens eine Spur schwächer als Inglourious Basterds, also bärenstark.

Grobe Handlung ist, dass ein von Christoph Waltz gespielter Kopfgeldjäger einen Sklaven (Django, mit stummem 'D') kauft, der ihm helfen soll gewisse Typen zu finden. Danach lässt er ihn frei und versucht mit ihm seine Frau zu finden/sie zu befreien. Das Finale findet auf der Farm von Monsieur Candy (Leonardo di Caprio) statt.
Szenerie, Schauspielerei (besonders auch di Caprio!) und Regie sind großartig. Es gibt zwei/drei Szenen, die von der Gewalttätigkeit her hart anzusehen sind, aber ich finde die Darstellung von Gewalt in dem Film insgesamt sehr gelungen (deutlich schmutziger und auch besser als in Kill Bill). Ein Punkt, den ich jedoch besonders betonen möchte, ist die Ernsthaftigkeit des Films.
Natürlich gibt es auch einen Haufen Witz im Film, aber gleichzeitig macht der Film nachdenken und mitfühlen über/mit Sklaverei. Wie viele Filme über Sklaverei kennt man sonst? Hier wird sie in verschiedensten Aspekten durchaus recht subtil dargestellt, ist das Hauptthema quasi den ganzen Film durch.
Nebenbei zu bemerken ist noch, dass in dem Film einige Sätze auf deutsch gesprochen werden, da nicht nur Christoph Waltz einen Deutschen spielt, sondern auch die Frau von Django deutsch kann.

Traitor
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Sa 19. Jan 2013, 17:55 - Beitrag #6

Der Geschmack von Rost und Knochen (De rouille et d'os)
Ein ziemlich sperriger Film, der viele Themen anreißt, häufige optische und erzählerische Stilbrüche aufweist, aber dabei stets so nah an seinen beiden starken Hauptfiguren bleibt, dass das alles tatsächlich funktioniert.
Leider habe ich weder "Ziemlich beste Freunde" gesehen, um zu sagen, ob es der beste französische Film über Behinderungen des letzten Jahres ist, noch "Amour", um zu sagen, ob es der beste französische Film des letzten Jahres mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte ist, aber nah dran ist er sicher an beidem.

Silver Linings
Zum Glück ganz anders, als ich ihn erwartet hatte - keine rundum erbauliche Familien-Dramödie mit ein bisschen Psycho-Gedöns, sondern ein sehr atemloser Film, der zwar durchaus Familien-Dramödien-Anteile hat (und in einigen Szenen auch durchaus tief in den Genre-Standard abdriftet), aber seine Charaktere meistens ernst genug nimmt und genug Handlungsdynamik aufweist, um ihre Entwicklung sinnvoll voranzutreiben. Vor allem Lawrences Charakter war angenehmerweise nicht, wie ich von Trailer und Kritiken erwartet hatte, nur "spleenig-süß", sondern eigentlich ein ziemliches Biest und damit deutlich interessanter. Cooper hat eine geradlinigere Rolle erwischt, setzte die aber auch gut um. Die Nebenfiguren (Eltern, Nachbarn, Freunde) waren dagegen teils zu karikaturesk.
Auch hatte ich das Gefühl, dass ein paar wichtige Szenen dem Schnitt zum Opfer gefallen sein dürften - der Bruder und der Kamera-Nachbarsjunge müssten ihrer prominenten Präsentation nach eigentlich mal mehr Raum gehabt haben, und "Excelsior" wurde irgendwie nicht sinnvoll eingeführt, sondern von Anfang an nur zitiert.
Eine wirklich tiefgehende Auseinandersetzung mit den psychischen Problemen blieb aber erwartungsgemäß aus, und das Tanzfinale vermiet zwar zu üblen Pathos, machte es sich aber doch etwas zu leicht. Insgesamt meines Erachtens in Sachen Auszeichnungen überschätzt, aber durchaus ordentliche Kost.
Aber was hat so ein Film mit "Gänsehaut" am Hut?

Lani
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Sa 19. Jan 2013, 18:29 - Beitrag #7

Hui! "Der Geschmack von Rost und Knochen" werde ich wohl leider nicht so schnell sehen können.
Schließt du dich da der Meinung von doch einigermaßen Vielen an, dass Marion Cotillard eine Oscarnominierung verdient gehabt hätte?

Zu "Silver Linings": Ich bekomme relativ schnell Gänsehaut, wenn mir etwas wirklich gefällt, oder berührt. War z.B. auch bei "Argo" der Fall. Bei anderen Menschen wird's vielleicht durch die Musik in Filmen ausgelöst, oder durch große Effekte, aber so meinte ich das nicht. :)

Traitor
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Sa 19. Jan 2013, 20:53 - Beitrag #8

Ziemlich starke Leistung mit einigen großartigen Szenen, ja. Obwohl der Film alles andere als die Soloshow ist, als die er teils dargestellt wird - Cotillards Figur ist in der Handlung eigentlich recht eindeutig die Nr. 2, und schauspielerisch kann Matthias Schoenaerts auch durchaus mithalten.

"Gänsehaut" assoziiere ich eher mit Spannung als mit Gefühlen, aber meinetwegen. ;)

Lani
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Sa 19. Jan 2013, 21:05 - Beitrag #9

Ah! Danke. :)

Achsooo...spannend ist für den Film wirklich kein passender Ausdruck, besonders nicht, wenn man das Buch kennt. Aber ich bin halt ein Määääädchen. ;)

Traitor
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So 3. Feb 2013, 14:06 - Beitrag #10

Gangster Squad
So richtig "noir", wie ihn die Presse gerne beschreibt, ist der Film gar nicht, eher orientiert er sich am ebenfalls recht geradlinigen, hochglanzpolierten und actionlastigen "The Untouchables" von Brian dePalma. Schon das Teamkonzept ist ja sehr ähnlich. Und auch jener Film ist ja qualitativ nicht unumstritten, schaffte für mich die Kombination aus Stilwillen und Unterhaltung aber sehr elegant.
Zurück in die Gegenwart - das Darstellerensemble von "GS" ist klasse, wenn auch oft etwas unterfordert, der Handlung mangelt es an Doppelbödigkeit und Überraschungsmomenten, aber sie funktioniert, und die Optik ist edel.
Das ergibt unterm Strich einen soliden und unterhaltsamen Film, der gegenüber den großen Vorbildern des Genres aber nie so ganz seine Existenzberechtigung beweisen kann und letztlich eben "ganz gut" bleibt. 7 Punkte.

Lincoln
Spielbergs großer Oscatfavorit ist natürlich ein sehr amerikanischer Film. Erzählt wird eine historische Episode, die hierzulande wohl nur in groben Umrissen bekannt ist, das politische Tauziehen um den Anti-Sklaverei-Artikel der US-Verfassung kurz vor Ende des Bürgerkriegs. Der Film gibt sich auch nicht viel Mühe, Übersee-Zuschauern die Hintergründe zu erklären, trotzdem kommt man stets gut mit und fühlt sich nicht wie in einer Geschichtsbuchaufarbeitung. Klare Entwarnung also, kann man sich auch als Europäer gut ansehen.

Bemerkenswert ist an Spielbergs Projekt vor allem, dass es kein klassisches Historiendrama geworden ist, sondern fast ein moderner Politikfilm, der die Kongressdebatten und politischen Ränkespiele genussvoll darstellt.
Aber leider konnten sich die Macher nicht dazu durchringen, sich voll auf diesen Aspekt zu konzentrieren, sondern es liegt eine etwas halbgare Mischung aus diesen Themen und der titelgemäßen Lincoln-Biographie (wenn auch nur über ein paar Monate hinweg) vor. Es gibt einige wirklich starke Szenen zur Präsidentenfamilie, aber meist hoffte ich doch eher, dass der Fokus bald wieder auf die Politik wechselt.

Day-Lewis als Lincoln ist stark, keine Frage, für meinen Geschmack wahrte er aber zu viel ironische Distanz zur Rolle. Sally Field als seine Gattung spielt ebenfalls klasse, ist aber (zumindest in der deutschen Version) mit furchtbar unglaubwürdigen Dialogen gestraft. Der echte Star war für mich Tommy Lee Jones, dessen Rolle zwar etwas mehr Ausarbeitung verdient gehabt hätte, der aber eine tolle Präsenz zeigt.

Von mir gibt es 7 Punkte, in der OV hätten es vielleicht auch 8 werden können. Aufgrund des etwas unschlüssigen Konzepts nicht gerade mein Oscarfavorit, aber auf jeden Fall interessant anzusehen.

Padreic
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So 3. Feb 2013, 18:40 - Beitrag #11

Bekanntlich zerfällt der Tribus Hominini in verschiedene Gattungen wie Australopithecus, Homo und Sally Field ... ;)

Argo
Leider bin ich aufgrund massiver Busverspätung ein paar Minuten zu spät reingekommen, was jedoch den Gesamteindruck nicht stark schmälern sollte.

Der Film beginnt mit der Darstellung der Stürmung der US-Botschaft in Teheran durch iranische Studenten. Diese endete bekanntermaßen mit der Geiselnahme von 52 us-amerikanischen Diplomaten, die 444 Tage im Iran ausharren mussten. Weniger bekannt ist das Schicksal von 6 weiteren Diplomaten, die aus der Botschaft entkommen konnten und nach einer kleinen Odyssee durch Teheran schließlich im Haus des kanadischen Botschafters Unterschlupf finden konnten. Die Frage blieb: Wie bekam man sie aus dem Iran heraus?

Verschiedene Pläne wurden beim CIA diskutiert, bis man den Experten Tony Mendez hinzuzog, der auf die Idee kam, (mit Hilfe Hollywoods) einen gefakten Science-Fiction-Film namens Argo zu inszenieren und die 6 als ein Filmproduktionsteam auszugeben, das nach geeigneten Drehorten Ausschau halten soll. Mendez begibt sich dann schließlich selbst in den Iran, um den Plan mit ihnen durchzuführen.

Das ganze wurde von Ben Affleck solide inszeniert, der auch selbst Mendez spielt. Die realen Ereignisse wurden auf verschiedene Weise zugespitzt, um den Film spannender zu machen - vor allem wurden die Gefahr für die 6 Diplomaten noch akuter dargestellt als sie wirklich war und das ganze buchstäblich zur Rettung in letzter Sekunde gemacht. Auch wenn man von vorneherein weiß, dass alles gut ausgehen wird, sitzt man tatsächlich auf der Sitzkante vor Spannung zwischendurch. Durch den geradezu absurden Plan gibt es aber auch immer wieder Szenen mit einer gewissen Komik (auch wenn ich aufgrund meiner mangelnden Englisch-Kenntnisse nicht jeden Witz verstehen konnte). Bemerken sollten man noch, dass gegenüber den realen Ereignissen die Rolle der CIA wohl überbetont wurde und die britische und neuseeländische Botschaft sich besonders ungerecht dargestellt fühlten - das mag aber auch mit der für einen Film nötigen Komplexitätsreduktion entschuldbar sein.

Insgesamt bekommt man einen spannenden Film mit soliden, aber auch nicht überwältigenden Darstellerleistungen, der ein interessantes historisch-politisches Thema aufgreift, aber dort auch nicht wirklich viel tiefer eindringt. Insgesamt kann ich wohl noch 7 Punkte geben (und bin damit weit von Roger Eberts Urteil als bestem Film 2012 entfernt...)

Traitor
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So 3. Feb 2013, 18:49 - Beitrag #12

Ups, da war ich wohl in Gedanken noch im Schimpansen-Thread. :blush:

Dafür hast du dich aber im Kinojahr vertan. ;) Bzw. ich bin überrascht, dass Argo in den USA noch läuft, wenn er sogar bei uns schon vor Monaten rauskam. Oder war das ein Zweitaufführungskino wie das Bonner Woki (...es mal war)?

Dann sind wir bei Argo ja einer Meinung, dass er überschätzt wird, wenn du das anscheinend auch noch deutlich kritischer siehst als ich. Bei mir kam der Humor aber auch deutlich stärker an. Wobei ich mir gerade nichtmal mehr sicher bin, in welcher Sprache ich ihn gesehen habe - im Zweifel aber vermutlich doch Deutsch.

Lani
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So 24. Feb 2013, 15:14 - Beitrag #13

Les Miserables
Mysteriöserweise habe ich überhaupt keine Taschentücher gebraucht. Guter Film auf jeden Fall, mit sehr guten Darstellern. Anne Hathaway hätte sich meiner Meinung nach nun nicht runterhungern müssen, hätte man wohl auch anders hinbekommen, schreit so natürlich aber mehr nach dem Oscar (den sie verdient hat, nicht falsch verstehen).
Der Ton war die meiste Zeit über extrem leise, allerdings könnte das auch an dem Kino liegen.

Traitor
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Sa 2. Mär 2013, 18:45 - Beitrag #14

Nachdem ich sie lange für Pflichtprogramm hielt, spare ich mir die Miserablen dann doch.

The Master
Im Nachhinein ist klar, dass dieses lange als Oscar-Kandidat gehandelte Frühe-50er-Sektendrama nie eine ernsthafte Preischance hatte. Schließlich ist Andersons Film noch viel sperriger geraten als sein vorheriges "There Will Be Blood", der die Leute schon entzweite. Ein Film ohne Sympathieträger, ohne Anfang und Ende, ohne klare Struktur oder Botschaft. Aber mit tollen Bildern, drei großartig aufgelegten Darstellern (von denen zumindest Phoenix den Preis auch noch vor Day-Lewis verdient gehabt hätte; Hoffman war mit Waltz und Jones in etwa gleichauf, Adams in ihrer Kategorie auch) und einer irren inhaltlichen Bandbreite. Zeitgeiststudie, Charakterstudie, die Psychologie von Kulten allgemein - alles wird behandelt, und auch deutlich tiefergehend als nur mit streifenden Referenzen.
Letztlich macht es keinen Spaß, "The Master" anzusehen, dafür ist er zu zerfahren und anstregend. Aber er hat faszinierende Momente geliefert und bleibt als intelligent und gut gemacht in Erinnerung. 8 Punkte.

Und derzeit ganz oben auf meiner Erwartungsliste für dieses Jahr: Mood Indigo (L'ecume des jours) - sieht aus, als wäre Gondry nach seinen Mainstream-Abschweifungen wieder in absoluter Bestform! Start 01.08., Trailer

Amy
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Mo 4. Mär 2013, 22:03 - Beitrag #15

Ich bin ja zur Zeit so kinofaul, es ist schockierend. Irgendwie ist aktuell auch ganz wenig dabei, das mich interessieren würde. In dem Jahr habe ich bisher nur "Silver Linings" gesehen (großartiger Film), kann daher hier nur die Filme nennen, die ich gerne gucken möchte.

"3096 Tage" ist einer dieser Filme, wo ich etwas hadere. Nicht wegen der Thematik, sondern weil Ausschnitte jetzt nicht nach einem gut gemachten Film aussehen. Aber mal sehen, vielleicht schenkt mir ja jemand den Eintritt. Gibt's für "Anchorman 2" schon einen deutschen VÖ-Termin? In Amerika läuft er ja noch 2013, daher packe ich ihn hier auch mal rein. Auf den freue ich mich tatsächlich sehr und obwohl ich wegen solchen Blödeleien nur selten Geld für einen Kinobesuch ausgebe (dem "Ted"-Eintritt trauere ich noch immer nach), wäre ich da relativ rasch in einer Vorstellung. Mal sehen, wann er kommt.

Als ich vom Plot von "Beautiful Creatures" hörte, dachte ich noch: Yeah, endlich wieder ein Hexen-Film. Mittlerweile den Trailer gesehen und alles andere als begeistert. Sieht noch schlimmer als die ersten "Twilight"-Verfilmungen aus. Trotzdem kann ich nicht ganz versprechen, dass ich dem Kino fernbleibe. Die zwei Hauptgründe: Emmy Rossum und Emma Thompson. (Dafür mache ich wohl einen Bogen um "City of Bones". Zu viel Teenie-Fantasy in einem Jahr ist bestimmt nicht gesund.)

Und damit ich nicht zu viele Absätze mache, geht's hier gleich weiter. "Der Geschmack von Rost und Knochen" steht auch mal auf meiner möglichen Filmliste, wahrscheinlich wegen Lani. "Zero Dark Thirty" will ich noch unbedingt sehen, hab es aber noch nicht ins Kino geschafft; bezweifle mittlerweile auch, dass ich es noch rechtzeitig schaffe :( "Ginger und Rosa", "Passion", "Stoker", "Der große Gatsby"," Das wundersame Leben von Timothy Green", "Jurrasic Park (3D)" & "Die Tribute von Panem - Catching Fire" stehen auch noch auf der Liste. Da sind noch ein paar Filme - hauptsächlich Komödien - die mich ein bisschen interessieren, aber die ich niemals im Kino gucken würde. Die Vorfreude ist ziemlich groß bei "Stoker", seit ich da den Trailer vor einer Weile gesehen habe ... und weil ich mit "Jurrasic Park" nun mal aufgewachsen bin, auch auf den 3D-Film ;)

Lani
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Do 7. Mär 2013, 22:15 - Beitrag #16

"City of Bones" möchte ich auch nicht mehr gucken, was aber nichts mit "Beautiful Creatures" zu tun hat (mögen die zwei Minuten, die ich für den Trailer verschwendete, in Frieden ruhen). Grund ist, dass ich das Buch ungefähr so gern mochte wie Hauptdarsteller Jamie Campbell Bower - gar nicht.

Traitor
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Sa 9. Mär 2013, 12:25 - Beitrag #17

Interessant, bis auf Gatsby steht davon nichts auf meiner Liste, und bis auf Panem und 0D30 sagen sie mir nichtmal etwas. Bei "Anchorman" wusste ich nicht mal etwas von einem Teil 1. Und obwohl der Trailer zu 2 halbwegs kreativ ist, scheint es nicht, als wolle ich das dringend nachholen.
"Beautiful Creatures" sieht tatsächlich wie "Twilight 7" aus.

Wird sich jemand "Oz" antun?

Amy
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So 10. Mär 2013, 13:31 - Beitrag #18

Zitat von Traitor:Wird sich jemand "Oz" antun?

Irgendwann in Zukunft, wenn er dann an einem Sonntagnachmitag auf Sky läuft ;) Aber für einen Kinobesuch reizt mich das nicht. Bin aber auch eher kein Freund von so bunten Sachen. Konnte mich auch nie wirklich für Burtons "Alice in Wonderland" erwärmen.

"Anchorman" ist halt so eine Sache. Ich glaube, wenn man andere Filme von Will Ferrell nicht mochte, kann man sich mit "Anchorman" auch nicht anfreunden. Im Internet begegnen mir aber relativ häufig Anspielungen auf den Film (u.a. Memes), deswegen wollte ich den unbedingt nachholen.

Traitor
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So 7. Apr 2013, 11:34 - Beitrag #19

Im Flugzeug nach- bzw. vorgeholt:

Frankenweenie
Leider mal wieder ein etwas enttäuschender Burton - gute Grundidee, viele weitere nette Einfälle, erwartungsgemäß skurrile Optik, aber leider doch nur ein gestreckter Kurzfilm. Eine einfache Aneinanderreihung von mehreren "Monstern" ergibt halt noch keinen Handlungsbogen voller Länge. Etwas sauer stieß mir zudem die sehr platte Charakterisierung der "bösen" Nebenrollen-Kinder auf. Dennoch ganz spaßig anzusehen.

The Girl
Während "Hitchcock" den Dreh von "Psycho" begleitet, einen recht vergnüglichen Ton anschlägt und den großen Regisseur in einem recht guten Licht dastehen lässt, befasst sich "The Girl" mit dem Doppel "The Birds" und "Marnie", spitzt sich sehr auf Hitchs Verhalten gegenüber der Hauptdarstellerin Hedren zu und geht den Meister deutlich härter an.
Das mag das engagiertere Anliegen sein, jedoch bleibt diese Version etwas unzusammenhängend und uneben, ist damit eher als historische Aufarbeitung interessant denn als Unterhaltungsfilm.

Hitchcock
Während die andere Meta-Hitch-Produktion des Jahrgangs, "The Girl", sich mit der Entstehung des Filmdoppels "The Birds" und "Marnie" befasst, sich auf Hitchcocks Verhalten gegenüber der Hauptdarstellerin Hedren zuspitzt und den Meister menschlich ziemlich schlecht aussehen lässt, dreht sich bei "Hitchcock" alles um das Making of "Psycho". Die Obsession für seine blonde Darstellerin ist hier nur Randnotiz, viel wichtiger ist die Beziehung zur Ehefrau. Außerdem wird weitgehend ein recht vergnüglicher Ton angeschlagen, Herr und Frau H. dürfen einige großartige Sprüche raushauen.
Insgesamt der unterhaltsamere Film, wenn auch sehr episodenhaft und zu fokuslos.

Lani
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Mi 1. Mai 2013, 18:29 - Beitrag #20

Iron Man 3
Ich komme mir, gelinde gesagt, verarscht vor. Wer den wahrscheinlich blödesten Plot Twist des Jahres sehen will, ist hier genau richtig. Unterhaltsam und alles ist der Film, klar, wie immer, aber aaargh. Welcher geistig umnachtete Mensch hat sich das denn bloß ausgedacht?
[spoiler]Der Mandarin existiert sogesehen gar nicht, sondern ist nur ein Schauspieler, der für "Schmierpiss-gefühlt-schon-100x-gesehen" das Böse verkörpert. Danke, ich hatte mich auf Ben Kingsley gefreut[/spoiler]
Weihnachten geht scheinbar übrigens recht lange.
Insgesamt einfach höchst mittelmäßig. Zum Glück gab es eine 2D Vorstellung, sodass da nicht noch ein teurer Aufschlag drauf kam.

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