beim Nachdenken über Z(3900) und die hypothetischen IT-Körper haben sich für mich ein paar Fragen zu Elementarteilchen (ET) und Standardmodell (SM) aktualisiert, an denen ich im Hinterkopf wohl schon länger halbbewusst gebrütet habe. Vielleicht kann mir ja jemand die Trivialität der Fragen durch unmittelbar einsichtige Antworten klar machen^^ ich sortiere mal nach Schwierigkeit^^
1) wenn ich es richtig sehe, sind die übergroße Mehrzahl der Elementarteilchen im Standardmodell zusammengesetzt. "Elementar" im Sinne von "nicht weiter zerlegbar und nicht in andere Teilchenarten umformbar" sind nach meinem Verständnis derzeit wohl nur Elektronen, Neutrinos und Quarks. Ist dieses von mir angelegte Verständnis von Elementarität zu streng, geht es an der Sache vorbei, verbinden Physiker eine andere Bedeutung mit der Begrifflichkeit? Oder ist es einfach die Bequemlichkeit, die eine historisch gewachsene Begrifflichkeit nicht überdenken will?
2) die zentrale Methode unserer Wissenschaft, Erkenntnisse zu generieren, besteht darin, "Dinge" in ihre Bestandteile zu zerlegen, um die Eigenschaften des Dings aus den Eigenarten und dem Zusammenspiel der Bestandteile zu erklären. Diese Methode ist überaus erfolgreich, aber was machen wir mit Dingen, die ihrerseits nicht zusammengesetzt sind? Müssen wir, anders gefragt, die Eigenschaften von Elektronen, Neutrinos und Quarks als eine Art naturgegebener Axiome auffassen, oder besteht eine Chance, nicht nur herauszufinden, wie diese Dinge sind, sondern auch, warum sie so sind? Müssen wir eventuell ganz neue Fragestellungen und/oder Vorhehensweisen finden, um zu verstehen, warum diese Teilchen sind, wie sie sind?
3) Das Konzept des Absoluten hat im Rahmen der modernen Wissenschaft zwar nicht mehr die Bedeutung wie in früheren Zeiten, es ist aber auch nicht verschwunden. Die Griechen stellten sich ihre Atome als unwandelbar, unteilbar, unzerstörbar und nicht geschaffen, sondern ewig vor. Wir wissen zwar, dass die heutigen Analogien dieser Atome, die Elementarteilchen, erzeugt, zerstört und umgewandelt werden können, aber wir schreiben ihre Eigenschaften Gesetzen zu, deren Gültigkeit wir im Wesentlichen für zeit-, situations- und ortsunabhängig auffassen, was so nahe am Konzept des Absoluten ist wie es nur sein kann, ohne die Begrifflichkeit zu verwenden.
Müssen wir diese Gesetze als naturgegebene Axiome auffassen, oder besteht eine Möglichkeit - oder sogar Notwendigkeit -, Naturgesetze in Abhängigkeit vom Entwicklungs- und Organsiationsgrad des Universums aufzufassen? Anders gefragt, gibt es die Gesetze (von irgendwo her gekommen oder gegeben) UND das Universum, mitsamt seinen Strukturen, oder ist es möglich, die Gesetze als Ausdruck des und als abhängig vom Organisationsgrad des Universums und seiner Strukturen aufzufassen, unterliegen sie also, noch anders gefragt, einer zeitlichen und eventuell räumlichen Evolution, die mit der Entwicklung des Universums fortschreitet?