Herzlich willkommen, superman!

Der Zyniker würde fragen, ob Wirtschaft und Moral irgendetwas miteinander zu tun haben, zumindest der Bereich des Kapitalmarktes.
In meinen Augen hätte man aber damals besser aufklären müssen und Interessenten notfalls abweisen, wenn sie die Möglichkeit hoher Verluste nicht hätten tragen können.
Man könnte auch noch weiter gehen und die Tatsache, daß weite Kreise der Gesellschaft dieses Risiko nicht tragen konnten, dahin gehend bewerten, daß die Schöpfung des Begriffs der "Volksaktie" an sich ein Grundübel war.
Die andere Seite wird dann aber ins Feld führen, sie habe lediglich einer breiten Schicht die Möglichkeit eröffnen wollen, jenseits von Lebensversicherungen und Sparkonten mit etwas Glück Vermögen zu bilden. Angesichts der Entwicklung der Sparzinsen aus heutiger Sicht auch kein ganz falscher Gedanke...
Die Sache hat noch ein paar Facetten mehr, die vielleicht in einen eigenen thread gehören.
Bei der Kunst muss man aber in meinen Augen schon sehen, daß die Bilder als Teil des Bundeskunstbesitzes erworben wurden und eigentlich nicht in das privatisierte Telekom-Vermögen hätten übergehen dürfen.
Im Grunde müssten diese Bilder als Leihgaben behandelt werden.
Es zeigt einiges über die Verfassung der Republi, daß die Politik hier nicht einschreitet.
Zitat von Traitor:Das ist doch vollkommen künstliche, rein durch wirtschaftliche Interessen bedingte Verknappung eines eigentlich beliebig oft reproduzierbaren Industriegutes. Sicher, ein gutes Photo kann künstlerisch wertvoll sein (auch wenn ich das bei dieser naturalistischen 1:1-Frontal-Reproduktion eines Industriebaus nicht sehe), und der Photograph hat es sicher verdient, an den Reproduktionsrechten gut zu verdienen. Aber wenn er sich dafür entscheidet, nur N<10 Abzüge zu verkaufen anstatt einer Großserie, dann ist das seine rein wirtschaftliche Entscheidung und ergibt in keinster Weise eine Steigerung des künstlerischen Wertes der Aufnahme an sich oder der einzelnen Abzüge.
Nicht so ganz. Das sind keine Abzüge von Urlaubsphotos, sondern in Handarbeit erzeugte Einzelstücke, bei denen die Belichtungszeiten und Entwicklungszeiten gezielt als Gestaltungsmittel eingesetzt werden.