Auf besonderen Wunsch eines Matrixianer hier nun das Thema Charles Taylor.
In jüngster ist der Ex-Warlord, Ex-Präsident und Ex-Halbgott ja wieder auf dem Vormarsch im Klatsch-Programm. Grund der Aufregend: 1997 soll der damalige Präsident Liberias dem Top-Model Naomi Campell mehrere sogenannten Blut-Diamanten geschenkt haben. Die Sache mit dem Präsent wird nun vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal für Sierra Leone weiter erforscht.
Aber kehren wir zurück zum eigentlichen Interesse: Charles Taylor
Charles Taylor wurde 1948 in Liberia, dem Land der Freiheit geboren. Gegründet wurde der Staat von freigelassenen Sklaven, die aus Nordamerika nach Afrika zurückgeschickt wurden. Dort gründeten die gescheiterten Afro-Amerikaner, indem sie als Liberio-Amerikaner als Oberschicht die Autochtonen dominierten.
Charles Taylor vereint als Kind einer Mischehe beide Volksgruppen in sich.
Wie viele Liberio-Amerikaner ging er zum Studium in die USA und studierte dort BWL, später studierte er in Lybien Bürgerkriegswesen, Terrorismus und die anderen tollen Sachen, die ein Bösewicht im BWL-Studium nicht lernen kann.
Mit seiner radikal-baptistischen Art machte er sich viele Freunde, unterhielt Kontakte zu Jesse Jackson, Jimmy Carter und anderen Gutmenschen aus den USA. So ernannte er Jesus Christus zum Staatspräsidenten, was ihn selbst zu dessen Stellvertreter machte. Gleichzeitig baute er noch einen animistischen Poro-Geheim-Kult auf mit Menschenopfer, rituellem Kannibalismus usw. Ehemalige Poro-Kultisten sprechen davon, sie hätten den Teufel verehrt. Aber das ist noch nicht der Gipfel. So handelte er mit Blutdiamanten über den Weg der libanesischen Hisbollah und angeblich auch der Al Kaida. 2009 ließ der inhaftierte Ex-Präsident schließlich verlauten, er sei schon seit einiger Zeit zum Judentum übergetreten, seine Frau versichtere jedoch, dass er noch immer das Christkind liebt und zwei Religionen folgen will.
Charles Taylor, ein Mann, ein Mirakel...
So viele Facetten, so viele Kindersoldaten aufs Koks, so viele abgeschlagende Hände und durchgeknallte Voodoo-Geschichten...
Wenn er doch wenigstens noch Kommunist wäre, dann wäre er doch der Feind in Person, aber politische Ideologien sucht man vergebens. Der offizielle Wahl-Slogan zur Präsidentschaftswahl: "He killed my ma. He killed my pa. I'll vote for him."