
http://www.youtube.com/watch?v=BJQYSPFo7hk
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Do 16. Jan 2014, 11:11 - Beitrag #1 |
Stilleben (Fruchtkorb)Dieses moderne Stilleben von Sam Taylor-Wood habe ich vor einigen Jahren in der Tate Modern gesehen, es hat mir spontan sehr zugesagt.
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Do 16. Jan 2014, 11:44 - Beitrag #2 |
Wird jetzt iterativ versucht, die genauen administrativen Grenzen zwischen Film und Kunst auszuloten? Dann empfehle ich aber ein Intervallhalbierungsverfahren, das konvergiert schneller...
Um dir aber zumindest den angefragten Datenpunkt zu liefern: geringe narrative Komponente, kein Zusammenhang mit einem bereits eindeutig verorteten Vorbild, also meinetwegen hier belassbar, obwohl bewegt. Dass es standardmäßig nicht in einem Tate-Analogon, sondern im "Exploratorium in San Francisco" ausgestellt werden soll, könnte allerdings dafür sprechen, dass hier mehr der beobachtend-biologische Aspekt im Vordergrund steht als der künstlerisch-bildgestalterische. Gleichzeitig wirft diese Beschreibung aber, wie bei der Telekom-Photographie, die Reproduktionsfrage auf, denn ein Video lässt sich (digitales oder zumindest hochwertiges Ausgangsmaterial vorausgesetzt) ja auch beliebig oft kopieren und ausstellen; es spricht also nichts dagegen, es gleichzeitig in einem Wissenschafts- und einem Kunstmuseum abzuspielen. PS: Der Musiktitel "Preservation Divine" ist natürlich schön unpassend... Als Endlosschleifenmusik in einem Museumsraum eignet sich das Stück aber sicher ganz gut. |
Zuletzt geändert von Traitor am Do 16. Jan 2014, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Musik Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Do 16. Jan 2014, 12:10 - Beitrag #3 |
Grenzziehung ist schon interessant, ja - nicht nur matrixintern - aber ich habe vor längerer Zeit auch mal in der Matrix auf dieses Werk bezuggenommen, und eben erst festgestellt, daß es auch im Netz zu finden ist, so gesehen auch für sich gemeint die Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzen.
Je nachdem, wieviel Exaktheit man wünscht, ist jedes Kunstwerk reproduzierbar. Bei Videoinstallationen ist es zugegebenermaßen etwas einfacher; ich meine mich zu erinnern, daß es in der Tate mit einem schlichten Holzrahmen versehen war, den man als Teil des Bildes (oder zumindest der Präsentation als solches) verstehen kann. So gesehen wäre die Frage, ob ein solcher in SF auch dabei ist, oder ob es z.B. einer von mehreren Filmen ist, die an einem Bildschirm abgerufen werden können. Das wäre gegenüber der Präsentation als Endlosschleife (London) schon ein erheblicher Unterschied. Aber ist die inhärente narrative Komponente nicht gerade bei einem Stilleben (wie diesem) ein zentraler Aspekt? ![]() |
Zuletzt geändert von Lykurg am Do 16. Jan 2014, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Kursivum ergänzt Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Do 16. Jan 2014, 13:22 - Beitrag #4 |
Gibt es eigentlich E-Bilderrahmen in klassischem Gemäldeeinfassungsstil zu kaufen...?
Im Exploratorium scheint es doch zumindest primär als Kunstwerk präsentiert zu werden: es wird in einer Liste von Works on View aufgeführt, die zwar alle einen gewissen Wissensbezug haben, aber doch überwiegend ästhetisch sind. Dass Sam Taylor-Wood weiblich ist, wurde mir auch erst auf deren Seite klar... Dynamik ist noch nicht Narration. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Do 16. Jan 2014, 20:58 - Beitrag #5 |
Im Sinne eines Kunstwerkes [Stilleben] mit Zeitkomponente ist es unter "Kunst" schon richtig einsortiert.
Was das Werk selbst angeht, so finde ich den Begriff Stilleben hier aus zweierlei Gründen unpassend: Einerseits gibt es eine zeitliche Komponente mit Veränderung, andererseits fehlt mir die komponierte Komponente, die für Stilleben typisch ist (und natürlich gläserne Früchte!). Dabei ist aber weniger die zeitliche Komponente an sich der zerstörende Faktor sondern die Veränderung. Allein aber eine zeitliche Komponente bewegt sich schon in gewisser Weise vom Stilleben weg, da eine Begrenzung vorhanden ist, d.h. Beginn und Ende stellen eine (Meta-)veränderung dar, wodurch die Unvergänglichkeit ja wieder angetastet ist. |
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Sa 18. Jan 2014, 18:12 - Beitrag #6 |
Dass das eine absichtlich Dekonstruktion des klassischen Konzeptes ist, ist doch eigentlich offensichtlich.
Beginn und Ende kann man immerhin durch Abspielen in Schleife abschaffen, eventuell sogar mit zwischenzeitlicher Inversion, die sieht dann auch nett aus. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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So 19. Jan 2014, 13:25 - Beitrag #7 |
Das ewig Stirb und Werde, Geschehen als unveränderliches Sein.
Warum nicht auch ein Stillleben, nur mit den Möglichkeiten des Films? |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Di 21. Jan 2014, 23:57 - Beitrag #8 |
Vielleicht weil es einfach nicht mehr so still ist?
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Mi 22. Jan 2014, 15:42 - Beitrag #9 |
Das Objekt ist ja still, insofern es an seinem Ort bleibt.
Ich frage mich ehrlich, ob die Fixierung auf Nichtveränderung nicht eher Interpretation als wirklich Gewolltes ist. Das Mittel des Films stand noch nicht zur Verfügung, es blieb nur die Momentaufnahme mit Pinsel und Farbkasten. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
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So 2. Feb 2014, 15:27 - Beitrag #10 |
Insofern sind Landschaftsbilder ja auch Stilleben, denn das Objekt ist ja auch still.
Es gibt ja schon die Möglichkeit, eine Veränderung in einem Bild unterzubringen, etwa der Mona-Lisa-Effekt. |
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Mo 3. Feb 2014, 01:32 - Beitrag #11 |
Ich glaube, Landschaftsbilder fallen nicht unter Stillleben, da sie eine breite Darstellung ohne konkrete Focussierung auf ein bestimmtes Objekt zeigen, was stilllebentypisch ist.
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