"Der letzte Mohikaner" ist gar nicht das Problem. Ich habe die neue Ausgabe vom Fischer-Verlag. Die Edition ist wirklich vorbildlich, da es entsprechende Angaben zu Übersetzung, nicht vorhandender Kürzung usf. gibt.
Die Übersetzung stammt allerdings aus dem 19. Jahrhundert und das ist auch gut so. Ich mag die alte Sprache.
Vor Neuübersetzungen habe ich allerdings ein wenig Angst. Der Trend geht ja dazu, die Geschichten dem Zeitgeist anzupassen. Aktuell wird Mark Twain und Astrid Lindgren der
Neger ausgetrieben, aber das ist ein anderes Thema.
Das Problem sind die anderen Bände der Lederstrumpf-Erzählung.
Zitat von janw:Das Problem scheint zu sein, daß bereits die Übersetzer um 1900 gekürzt haben und sich das weiter durchzieht.
Exakt da fängt das Unglück an. Leider scheint es seitens der Verlage kein großes Interesse diesen Mangel zu beheben. Wahrscheinlich gibt es auch keinen richtigen Markt für ernsthafte Editionen dieser Art in Deutschland zu geben. Das literaturgeschichtliche Interesse an den Stoffen erscheint mir auch eher gering, trotz aller Bedeutung und Wirkungsgeschichte.
Zitat von janw:Nach kurzer Suche:
5-bändigen Taschenbücher aus dem Insel-Verlag (Insel Taschebücher Nr. 179 - 183) aus dem Jahre 1977.
Das ist ein typischer Beispiel für eine Protzausgabe. Neupreis 185 €, das wären 37 € pro Band.
Der Kommentar bei
Amazon sagt schon mal viel zur Problematik:
Zitat von Amazonier:Die 5-bändige Ausgabe des Insel-Verlages stellt eine weitgehend originalgetreue Wiedergabe des Originals von James. F. Cooper dar, was man von zahlreichen anderen Versionen nicht gerade behaupten kann. Die Insel-Verlag-Ausgabe ist eine der wenigen Fassungen, die in Stil und Vollständigkeit dem Gesamtwerk "Lederstrumpf" am nächsten kommen.
Leser, die dieses Werk kennen oder besitzen, sind an dieser Stelle aufgefordert, ihre Meinung kund zu tun; gern auch über persönlichen Kontakt.
Der letzte Satz deutet daraufhin, dass sich der Amazonier gar nicht sicher ist, ob die Ausgabe wirklich gut ist, weil er zum Vergleich nur den letzten Schrott hat.
Ganz anders sieht es bei frühem Science Fiction aus. Die Klassiker werden eigentlich überall zu Hauf in annehmbaren Editionen angeboten, aber wehe man wagt sich an Werke von Jules Verne, die kein Sci-Fi sind.