Schon seit sich die Krise im Herbst verfestigt hatte, hätte es mich sehr gewundert, wenn er nächste Saison noch weitermachen würde. Die Frage war dann eher, ob er a) noch mittendrin hinschmeißt, b) wie jetzt getan vorzeitig den späteren Abschied ankündigt, oder c) erst nach der Saison Klarheit schafft. Da es nach der Winterpause gut genug lief, dass er nicht mehr ernsthaft einen Abstieg zu verursachen zu befürchten hatte, war taktisch b) wohl eine sehr gute Idee - gibt ihm eine Abschiedstournee, bei der gute Ergebnisse als "er hat die Mannschaft befreit" gewertet werden und schlechte auch nur als "es liegt eh nicht mehr an ihm".
Feuerkopf, warum jetzt graue Wolke? Warum nicht eher eine Lücke in der seit Saisonanfang schwarzen Wolkenschicht, mit Hoffnung auf Neuaufbau? Nicht, dass ich grundsätzlich der Meinung wäre, ein ehemals erfolgreicher und zwischendurch erfolgloser Trainer könnte nicht nochmal das Ruder herumreißen, aber hätte Klopp eine eigene Neustartmission nicht schon seit längerem mit deutlich anderer Sprache und offensiv vertretenen frischen Ideen vorbereiten müssen?
Noch rückblickend zur CL:
Zitat von Ipsissimus:Bisschen problematisch, nicht nur das Ausscheiden an sich, sondern die Art und Weise.
Eigentlich war es eher ein Wunder, dass sie es in der CL so lange durchgehalten haben. National Abstiegskampf bis Mittelmaß, international noch konkurrenzfähig - das gibt es zwar immer mal wieder bei irgendeinem Verein aus irgendeinem Land, aber schwer zu erklären ist es jedes Mal. Juventus war dann eine recht logische Endstation: ein Gegner mit ähnlichen individuellen Stärken, der dabei als Mannschaft genauso auf Willen setzt wie Dortmund, aber dazu all das an Disziplin hat, was der Borussia dieses Jahr zu fehlen scheint.