Wenn es eine Falle ist, dann wurde sie im Westen gelegt.
Die 11. September wurde gewiss nicht von jemenitischen Ziegenhirten oder afghanischen Opium-Bauern ausgeheckt. Es handelt sich bei den salafitischen Jihadisten al-kaidische Orägung um eine ausgesprochen kleine Gruppe im Grunde verwestlicher Typen: Doppelte Staatsbürger, Austauschstudenten, ehemalige Gastarbeiter, ehemalige saudische Yuppies oder gleich westliche Konvertiten.
z. B. der Pakistani-Amerikaner
Samir Khan der durch gleiche Bombe im Jemen den Tod fand.
Diese wohl abtrünnigen Westler planen Anschläge gegen ihre ehemalige Heimat und konzentrieren sich in umkämpfte Gebiete wie Tschetschenien, Afghanistan, Irak usw., in denen die Bevölkerung durch eine Menge Hass, Verzweiflung und Hinterweltlertum schon für ihre Jihad-Ideologie empfänglich ist, was durch Geld- und Waffenlieferungen noch gesteigert wird.
Dass dort irgendwo tief Jemen ein Spinner aus New Mexico seine Hasspredigten bei Youtube reingestellt hat, dürfte kaum einer der Einheimischen bemerkt haben. Damit hatte er auf die innenpolitische Sicherheitslage wohl nicht den geringsten Einfluß. Der gemeine jemenitische Stammeskrieger mag zwar das Hus nie ohne Krummdolch und Flinte verlassen, doch er wird sicher keinen Krieg gegen die USA führen wohlen. Da entführt er lieber Touristen, stielt Ziegen oder folgt seinem Stammesführer in irgendein Scharmützel.
Im Jemen scheinen die sogenannte Al Kaida kaum Einfluss zu haben. Gelegentlich behauptete das Saleh-Regime ihr Kampf gegen südjemenitische Separatisten sei ein Kampf gegen Al Kaida im Sinne des Westens. Im Grunde war Salehs Kampf gegen die echte Al Kaida ausgesprochen halbherzig. Es gibt zu viele andere, wichtigere Fronten. Gelegentlich soll sich Saleh der Hilfe saudischer Kriegstouristen im Jihad gegen gegen schiitische Huthi-Rebellen bedient haben, ob nun identisch mit der klassischen Terror-Organisation sind, ist zu bezweifeln - Brüder im Geiste sind sie alle mal.
Der 11. September und der anschließende weltweite
Kampf gegen den Terror bot den salafitschen Jihadisten der Al Kaida zumindest neue Schlachtfelder, Anhänger und vor allem Aufmerksamkeiten. Ein tiefer gehender theologischer Ansatz im Sinne einer eschatologischen Erwartung ist nicht auszuschließen.
Im übrigen wurde bereits 2002 der US-Bürger
Kamal Derwish im Jemen durch amerikanische Raketen getötet. Tote US-Islamisten sind im Osten also nichts neues.