Zitat von Traitor:Eine stringente Handlung wäre der falsche Ansatz
Unabhängig davon, was richtig oder falsch ist, kann festgestellt werden, dass bei den bisherigen Realverfilmungen von "Herr der Ringe" und "Hobbit" gerade dieser Ansatz genutzt. Der
"Hobbit" als Buch unterscheidet sich in vielen Punken vom "Herrn der Ringe". Die märchenhafteren Elemente wurden jedoch bei Peter Jackson weitgehend ausgelassen und ersetzt. So wurde die märchenhafte Erzählung zum Kriegsfilm gemacht.
Ein ähnliches Problem findet sich auch in den Rückblenden aus das 2. Zeitalter. Es ist aus einem Guss. Das Heer Gil-Galads sieht genauso aus wie die versprengten Heiducken aus Lorien, die auf plötzlich in Helms Klamm auftauchen.
Mein Eindruck ist auch, dass der vorhandende Geist des Silmarillions in den Verfilmungen durch Peter Jackson regelrecht ausgehöhlt wurde, indem er versuchte Charaktere zu menschlichen Akteuren im Kriegsdrama zu machen, die in der märchenhaften Erzählung doch nur Typen waren.
Patriotisches Kriegsgeschrei oder oberflächliche Sozialkritik sind jedenfalls in den Erzählungen kaum verankert, nahmen aber in den Filmen erheblichen Raum ein.
Zitat von Ipsissimus:das Problem mit Episoden besteht darin, dass damit auf innere Bezüge weitgehend verzichtet wird
Die inneren Bezüge liegen meiner Ansicht nach nicht in der Handlung zu sondern in ihrem allegorischen Verhältnis zueinander. Immer wieder tauchen in Mittelerde die gleichen Tropen, Typen und Analogien auf.
Frodo Beutlin ist unzweifelhaft der neue Bilbo, aber auch ein neuer Earendil. Earendil ist der neue Beren. Aragorn ist der neue Earendil und gleichzeitig der neue Beren. Je tiefer man ins die Gedankenwelt der Silmarillions eindringt, um so stärker werden die Bezüge. Beren ist der junge Tolkien. Der junge Aragorn ist ein Stück weit auch Turin.
Zitat von Traitor:die maglorsche Rahmenhandlung
Denkbar und naheliegend ist natürlich, dass Maglor die große Erzählerfigur einer solchen Serie bietet.