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Mi 10. Apr 2019, 21:06 - Beitrag #1 |
Messier 87Event Horizon Telescope hat das erste Foto eines Schwarzen Lochs veröffentlicht. Es handelt sich um Messier 87.
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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Mi 31. Jul 2019, 00:24 - Beitrag #2 |
Ich hätte von dir eigentlich die skeptische Frage "kann man das wirklich ein Foto nennen?" erwartet...
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Mi 31. Jul 2019, 13:55 - Beitrag #3 |
das kann man selbstverständlich nicht "ein Foto" nennen, von daher ist keine Frage notwendig^^ |
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Mi 31. Jul 2019, 22:28 - Beitrag #4 |
In (nicht direkt am Projekt mitarbeitenden) Astronomenkreisen hat man sich recht schnell drauf geeinigt, die quasi-philosophische Frage den Journalisten zu überlassen, und lieber über den Informationsgehalt der Messung an sich zu diskutieren.
Auf einer Konferenz kürzlich gab es dann eine sehr spannende Debatte darüber, was genau eigentlich gemessen wurde - ist der Schluss von der "schwarzen Scheibe", die man sieht, auf den echten "Schatten" des Schwarzen Loches wirklich so zwingend, wie von der Kollaboration dargestellt, oder hängt das ganze noch deutlich komplizierter von der angenommenen Emissionsverteilung der Scheibe ab. Falls es so etwas wie einen Konsens gab und ich dessen Andeutungen gut genug verstanden habe, geht die Auflösung dahin, dass sie es prinzipiell zu sehr vereinfacht dargestellt haben - es lassen sich Emissionsmodelle bauen, für die diese Schlüsse so nicht gelten - aber wie so oft passen die Daten glücklicherweise am besten zu relativ einfachen Modellen, bei denen dann alles schlüssig sein sollte. Die andere groß diskutierte Frage ist "ja und, was jetzt?". Sprich, was kann man mit dieser extremen Form von globaler Interferometrie noch anstellen? Alle warten noch sehnsüchtig auf das Schwarze Loch im Zentrum unserer eigenen Milchstraße (Sagittarius A*), aber schon ein drittes gutes Ziel dieser Art gibt es wohl nicht in realistischem Auflösungsbereich. Vermutlich kann man sich für einige andere extragalaktische Ziele noch interessante Details von Akkretionsvorgängen ansehen, fundamentale Details der näheren SH-Umgebung sind da aber nicht mehr drin. Letztlich wohl leider ein Forschungsfeld, das nach 1-2 großen Durchbrüchen wieder recht lange vor sich hin darben wird. Die nächste große Weiterentwicklung würde Radioteleskope auf dem Mond oder im interplanetaren Raum voraussetzen, was zwei Hauptherausforderungen mit sich bringt: 1) Riesenschüsseln hochschießen und installieren; 2) die für Interferometrie nötigen gigantischen Datenmengen irgendwie austauschen. Für 2) könnte ich mir fast vorstellen, dass es sich lohnen könnte, Railguns zu installieren, die Festplatten hin- und her-schießen. Obwohl, Moment, Railgun=magnetisch, Festplatte=magnetisch, besser nicht... Railgun plus photonische Speicherkristalle? Wird immer interessanter! |
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Do 1. Aug 2019, 12:17 - Beitrag #5 |
Glücklicherweise dürften sich ja außerhalb nichtwissenschaftlicher Kreise alle weitgehend einig sein, dass es sich, ungeachtet der Frage, ob es sich um ein Foto handelt, in jedem Fall um kein Foto eines Schwarzen Loches handelt, sondern nur um eines seiner Umgebung^^ es wäre ansonsten ziemlich verwunderlich, wo das Licht herkommt, das man für so ein Foto üblicherweise benötigt^^
Die Physik scheint einfach an allen möglichen Stellen an messtechnische Grenzen zu geraten. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Große Chancen für theoretische Physiker, aber auch für Spinner^^ Hinsichtlich hin und herfliegender Festplatten würde ich allerdings normale Datenfernübertragung, z.B. per Internet vorschlagen^^ |
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Sa 3. Aug 2019, 00:05 - Beitrag #6 |
Provokante These: nur, wenn man sich an messtechnische Grenzen heranwagt, ist es Physik, ansonsten ist es nur Ingenieurswesen. Die begrenzte Bandbreite von Funkverbindungen ist schon bei vielen Raumsonden ein großes Problem. Gut, beim Radioteleskop auf dem Mond sind weder Antennengröße (trivialerweise) noch Energieversorgung (Platz für Nuklearreaktor oder Sonnenpanele ist ja reichlich) so ein Problem wie bei einer Sonde. Für Interferometrie trotzdem noch eine Herausforderung, schon auf der Erde selbst schickt man da tatsächlich oft lieber physische Speicher per Post/Schiff: https://www.extremetech.com/extreme/289 ... image-data |
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Mo 5. Aug 2019, 20:56 - Beitrag #7 |
das Bild muss aus den 90ern sein, damals sahen die noch so aus^^
dann macht die Physik gerade eine Ruhepause^^ jedenfalls die Physik der letzten DInge^^ es sein denn, du wärest Stringler, aber dann wäre die Frage, ob du tatsächlich Physiker bist oder doch Philosoph^^ |
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Di 10. Sep 2019, 23:05 - Beitrag #8 |
Naja, zumindest die Designvorlieben von Wissenschaftlern und Hardwarebauern sind wohl noch aus den 90ern. Fragt sich, ob die "letzten Dinge" nicht eben per Definition unerreichbar sind. |
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Do 12. Sep 2019, 22:47 - Beitrag #9 |
heute verschickt man womöglich SSD oder gleich Sticks oder Chipkarten^^
hmm, und da hatte ich immer gedacht, Physiker seien Kosmologen aus Leidenschaft und zur Not wider alle Hoffnung^^ die allerletzten Dinge müssen eventuell hingenommen werden, aber die vorallerletzten sollten noch erreichbar sein^^ |
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Sa 26. Okt 2019, 15:54 - Beitrag #10 |
Magnet-Festplatten werden für diese Anwendung immer noch bevorzugt, glaube ich, ganz profan wegen mehr TB/$.
Das kann ich als langfristige Ambition genau so unterschreiben. Aber vor den vorletzten Dingen kommen natürlich noch die vorvorletzten Dinge, und davor die vorvorvorletzten Dinge... Genug für viele erfüllte Karrieren. Oder, in anderen Worten: Wir müssen uns Zenon als einen glücklichen Physiker vorstellen. |
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