Das Auge der Wahrheit

[Bärbel]

Lili ging die Treppe runter und konnte sich ein schmunzeln nicht unterdrücken. Zwei verliebte in einem Schloss, das muss doch gefeiert werden. Schnell besprach sie alles mit ihren verwandten und einige Stunden später war der Saal recht bunt geschmückt.

Also alles vorbereitet war schloss man Saal ab und wartete bis es Abend wird.

Im kleineren Saal fand in der zwischenzeit das Mittagsmahl statt.
Es war richtig laut, da sich die Freunde noch einiges zu erzählen hatten. Orban sah wieder gesund aus und Igelius schaute sich die ganze zeit um als ob er noch etwas erwarte...

[Skuld]

...und Lili wusste natürlich auch was. Igelius würde über alle Maßen erstaunt sein, über das, was Lili für Shani und ihn vorbereitet hatte. Sie lächelte bei der Vorstellung.

[Bärbel]

Lili war auf dem Weg zur Schlossmauer und wirkte sehr nachdenklich... einmal traff sie Igelius, aber er sah sie nicht... er war total in seinen Gedanken versunken und dachte nur noch an seine Herzensdame.

Lili war schon längst auf der Burgmauer und beobachtete den Mond wie er langsam den Himmel hinauf stieg und der Sonne sein Anlitz zeigte.

Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl... sie wusste nicht warum, es lief doch alles so gut. Irgendwie zu gut.

Während sie den Himmel beobachtete und anfing die erscheinenden Sterne zu zählen, fing im Schloss das Fest an.

[Bärbel]

Um ganz schnell in den grossen Saal zu kommen wählte Lili eine Geheimtür die niemand kannte und schlüpfte auf der anderen Seite im Grossen Saal heraus. diese Geheimtüre war versteckt hinter einem Steinernen Drachen. So sah sie auch niemand wie sie die Türe zu machte.
Da so oder so alle gerade Igelius und Shani zusahen wie sie tanzten machte es auch nichts aus, und sie schlich sich zu den Leckereien und stibitze sich einiges.

[Skuld]

Igelius genoss das Tanzen mit Shani, wie ein Kleinkind die Süßigkeiten. Schließlich sagte Shani: "Puh, ich kann wirklich nicht mehr, Igelius. Lass mich eine Weile ausruhen." Der junge Zaubere nickte lächelnd und sie setzten sich an den großen Tisch um zu Essen. Igelius war völlig ausgehungert, und aß, als ob er Wochen nichts zwischen den Zähnen gehabt hätte.
Als er fertig war, sagte Shani: "Entschuldige mich kurz, ich brauch etwas frische Luft."
Sie stand vom Tisch auf, und ging hinaus in den großen Garten, der in der Mitte der Burg angelegt war.

Währenddessen scherzte Igelius mit Durin und Orban, schon ein wenig trunken vom vielen Wein. Es vergingen viele Stunden, doch Shani kehrte nicht zurück. Igelius machte sich langsam Sorgen und stand auf, um nach ihr zu Sehen. Er vermutete sie im Garten, da sie die Natur liebte.
Igelius näherte sich dem Garten wie eine sich anschleichende Katze, vorsichtig, damit Shani ihn nicht bemerkte. Shani stand im Dickicht und vergnügte sich mit einem kecken kleinen Vogel, der sich auf ihrem Finger niedergelassen hatte. Lautlos blieb er hinter einer Statue stehen und beobachtete sie. Shani wirkte entzückend, wie stets zwischen den blühenden Winterlilien, die Wangen leicht gerötet, und ihr langes saphirgrünes Kleid wogte sanft im Abendwind. Ihre geschminkten Lippen waren zu einem munteren Pfeifen gespitzt, das den Kanarienvogel dazu veranlasste, neugierig den Kopf schräg zu legen.

[Bärbel]

Langsam kam ein schwarzer Panther auf Shani zu, und als er dann bei ihr war flog der kleine Vogel weg von ihr, aber nicht weit sondern nur bis zum nächsten Ast.

Shani drehte sich dem Panther zu und kniete vor ihm hin. Strich mit der Hand über den Kopf des Tieres und kraulte ihn dann hinter den Ohren.

Igelius machte eine kleine Bewegung, ein Ast zerbrach unter seinem Fuss. Sehr langsam kam das Tier auf Igelius heran.

[Skuld]

Shani rief: "Hey! Dyana! Komm zurück." Der Panther knurrte und drehte sich zu Shani um. Dann stieß er ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus. Igelius war hilflos, er hatte Jessicane abgelegt, bevor er in die Eingangshalle gegangen war, und Shani jetzt allein zu lassen, wäre zu gefährlich.

[Bärbel]

Der Panther ging zu Shani leckte ihr die Hand und kehrte sich dann nochmals um und ging wieder zu Igelius hin.
Diesmal ging er ganz an ihn heran. Stellte sich auf die hinterbeine und legte die Tatzen auf Igelius Brust. Mit einem leichten Ruck war Igelius am boden und Dyana stand über ihm.
Igelius war überaus geschockt und wusste im ersten moment nicht was tun. Aber die Lage entschärfte sich als Dyana ihm mit ihrer Zunge über das ganze Gesicht schleckte. Nach ausgiebigen geschnuppere legte sich Dyana neben Igelius und schnurrte wie ein kleines Kätzchen.

[Skuld]

Shani lachte. "Er mag dich." Igelius lachte jetzt auch. "Scheint genau deiner Meinung zu sein."

[Bärbel]

Um sich von dem kleinen Schock zu erholen setzte er sich auf eine kleine Holzbank. und blickte zuerst mal in den Himmel.
Shani setzte sich neben ihn und folgte seinem Blick. "Wunderschön nicht wahr?" flüsterte sie ihm zu und ihr Gesicht war sehr nahe an seinem.

[Skuld]

Igelius nickte. "Erinnert mich an früher... Als mein Großvater starb, saß ich jede Nacht vor meiner Hütte und habe die Sterne beobachtet." Er lächelte. "Ich war damals erst 10 und wusste nur das, was mir mein Großvater beigebracht hatte."
Shani lächelte nur, hörte eigentlich gar nicht zu, sondern starrte ihn nur fasziniert an und horchte dem Klang seiner Stimme.

[Bärbel]

ganz langsam kam ihr Gesicht ein wenig näher....

[Bärbel]

Lili rief vom Ausgang her sie sollen mal rein kommen, da sie schon vermisst würden.

[Skuld]

Igelius senkte seinen Kopf und rief: "Wir wollten nur ein bisschen frische Luft schnappen, wir kommen gleich wieder!" Er lächelte Shani zu und stand von der Bank auf. Hand in Hand gingen sie wieder in den großen Saal.

[Bärbel]

Im Saal war eine wunderbare Stimmung, alle waren froh das momtentan nichts passierte.

Lili tanzte gerade mit ihrem Cousin und lachte über das ganze Gesicht. Es machte ihr unheimlich viel Spass.

Igelius Freunde waren alle am Tisch und tranken "Feuerwässerchen" und diskutierten miteinander wie es wohl weitergehen würde.

Shani setzte sich mit Igelius an den Tisch und hörte sich gespannt an was da so gesprochen wurde.

[Skuld]

Igelius und Orban unterhielten sich darüber, dass sie auch bald wieder aufbrechen mussten, um nach Maul zu suchen, denn er hatte ja immer noch den Zauberstab Merlins. Igelius mochte gar nicht daran denken, sich wieder von Shani trennen zu müssen.
"Wir müssen bald los," sagte Orban. "Wer weiß, was Maul mit dem Zauberstab vorhat. Aber etwas mehr Mitstreiter oder mehr Training könnten ganz gut sein. Vielleicht könnte Lili mit ein paar Drachen uns helfen?"
"Klar!", sagte Lili begeistert, "meine Drachen sind sehr stark!" Igelius fragte besorgt: "Wann würden wir denn aufbrechen?"
"Spätestens übermorgen," antwortete Lili.
"Übermorgen schon?", rief Shani entgeistert. "Aber..."
Igelius brachte sie zum Schweigen und fragte: "Kannst du kämpfen, oder gut mit den Drachen umgehen?" "Klar, ich helfe Lili jedesmal, wenn sie bei den Drachen und Einhörnern vorbeischaut."
Igelius strahlte: "Dann kannst du uns ja begleiten!"

[Bärbel]

Vom Balkon kam ein leises Wiehern und Lili zuckte zusammen und ging mit schnellem Schritt hinaus, die Balkontüre (schwere Eiche) machte sie mit einer Bewegung zu. Der Knall der Türen weckte das interessen aller hier in diesem Raum. Shani sah auf einmal ganz ängstlich aus. Igelius sah ihr an das sie eigentlich Lili nachgehen wollte.

Orban erbleichte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Gesicht verkrampfte sich und Durin der gleich neben Orban sass, schaute ihn entgeistert an. Was war jetzt bloss geschehen? "Was ist los Orban?" fragte Roderick und neigte sich zu Orban herunter. Leise stöhnte Orban:"Maul..... er muss hier sein, der Fluch, er wirkt wieder. Warum nur???" dann kippte er fast aus dem Stuhl, aber Kilios war schnell zur stelle und stütze den Zauberer. Dann nahm er ihn auf die Arme und wollte sich entfernen. Roderick packte ihn aber an einem arm und fragte voller entsetzen" Wohin gehst du mit ihm?!?!" Ohne Worte riss sich Kilios von ihm los und ging weiter. Ein Teppich glitt an der Wand zur seite und zeigte einen Durchgang. durch den ging jetzt Kilios mit Orban. Bevor Roderick ihm folgen konnte glitt der Teppich wieder an seine ursprüngliche Stelle und liess sich nicht bewegen.

Draussen auf dem Balkon knallte es mit voller Wucht und der Boden zitterte. Alle wichen von der Türe zurück. zogen sich zurück, versteckten sich. Nur noch Durin, Roderick, Igelius und Shani standen hier im grossen Saal. Igelius ging zur Türe und wollte sie aufmachen. "NEIN!!" schrie Shani. und Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Du darfst diese Türe jetzt nicht öffnen. Lili... Lili sie..." Igelius wusste nichts besseres als seine Jessicane zu nehmen und die Türe damit zu öffnen. Kaum war die Türe offen blieben alle wie angewurzelt stehen. Ihnen bot sich ein wunderschönes und doch auch ängstigendes Bild. Igelius sah genau hin und trotz dem starken leuchten erkannte er Lili. sie kniete vor einem Altar. Aus zwei Schalen quoll rauch heraus und die rotleuchtenden Kerzen glühten übernatürlich. Aus Lilis kehle kam irgendein Lied, er kannte diese sprache aber wollte es nicht wahrhaben. Er war ihr schon einmal begegnet. Er konnte sich jetzt bloss nicht errinnern wo das gewesen war. Der Himmel verdüsterte sich und Blitze jagten sich gegenseitig. Der Boden zitterte jetzt stärker und Lilis stimme schwoll an. Plötzlich schlug ein Blitz voll in Lili und alles glühte. Igelius und alle anderen mussten die Augen schliessen. Aber bevor er seine Augen schloss, sah er das Lili ihn anschaute und ihre Augen veränderten sich. Dann spürten sie noch ein starkes Beben es donnerte noch einmal und dann war es vorbei.

Sofort stürzte Shani heraus, wandte sich direkt an den Altar und schrieh!

[Bärbel]

Shani Kniete sich vor ein den Altar und weinte. Lili war nirgends zu sehen.

Jeder war sehr bestürzt und wusste nicht was man jetzt tun oder sagen sollte.

[Bärbel]

Durin schaute sich um und bemerkte mit einem flüstern: "Seht euch doch mal um... sieht wie ausgestorben aus, so alls wäre hier schon lange niemand mehr gewesen. Roderick wollte einen Schritt vorwärts machen. Aber er konnte sich nicht bewegen. Shani war anscheinen die einzige die sich frei bewegen konnte.

Plötzlich sagt eine Stimme: "Die Lili die ihr alle kanntet werdet ihr nie mehr sehen." langsam kam Pegasus vom Garten her zu ihnen. Er sah Roderick an und merkte das dieser sich bemühte vom Fleck zu kommen. "Das ist zwecklos. Nur Wesen des Lichtes können sich jetzt bewegen."

Igelius zuckte zusammen und schaute Pegasus fragend an und wollte gerade nachfragen, da unterbrach dieser ihn. "Ja, sie ist ein Weesen des Lichtes. Aber frag jetzt nicht weiter nach, du wirst alles zur rechten Zeit erfahren. Nun, warum das ganze eigentlich geschieht, Maul hat herausgefunden wie der Stab von Merlin zu beherrschen ist. und darum ist Lili gezwungen gewesen sich in eine fremde zeit zu wünschen. Sie wird gleich wieder kommen, aber ihr werdet sie nicht mehr wieder erkennen. Denn während wir hier warten wird sie trainieren in der Vergangenheit. Weit in der vergangenheit, wo genau kann ich nicht sagen. Ich hoffe bloss das sie nicht übertrieben hat."
Pegasus holte tief luft und wirkte bedrückt.

[Skuld]

Und Igelius fragte Pegasus: "Aber was hat Maul gemacht? Können wir ihn überhaupt noch besiegen, wenn er den Zauberstab benutzt?"