Erstmals in Deutschland mehr Zustimmung für den Euro

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Bringt der Euro eher Vorteile oder Nachteile

Eher Vorteile
18
75%
Eher Nachteile
4
17%
Weiß ich nicht
2
8%
 
Abstimmungen insgesamt : 24

Arschfurunkel
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So 14. Okt 2001, 14:16 - Beitrag #1

Erstmals in Deutschland mehr Zustimmung für den Euro

Nach einer repräsentativen Umfrage sehen erstmals mehr Deutsche den € eher positiv als negativ.

43% der Befragten glaubten, durch die Einführung des € mehr Vorteile als Nachteile zu haben, 41% sehen es anders herum. Im Februar herrschte noch bei 54% Ablehnung und nur bei 31% Zustimmung.

Nachzulesen bei http://www.focus.de/G/GN/gn.htm?snr=96529&streamsnr=8

Jetzt, wo u.a. bekannt ist, wie die neue Währung aussieht und mehr über den Euro informiert wird, wundert mich der Umschwung nicht, er freut mich aber, denn ich oute mich mal als €-Befürworter.

Machen wir doch mal einen Poll daraus: Seht Ihr den Euro eher positiv oder eher negativ und warum???

Held der Nation
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So 14. Okt 2001, 14:35 - Beitrag #2

Positiv, weil endlich eine ernste Konkurenz zum Dollar und man kann in den anderen EU Ländern, die ebenfalls den Euro einführen, endlich mit der gleichen Währung zahlen und braucht nicht erst groß Umtauschen.

SoF
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So 14. Okt 2001, 15:19 - Beitrag #3

Ich weiß nicht, was ich vom € halten soll. Einerseits ist es schon ein Vorteil, wenn man in fast allen europäischen Ländern mit der gleichen Währung zahlen kann, andererseits macht es wenig Sinn, wenn nicht alle mitziehen (z.B. England oder Dänemark). Ausserdem ist die Umstellung für die Länder eine finanzielle Belastung (Automaten umstellen, Geldtransporte, €-Produktion, DM-Vernichtung, ...). Ausserdem ist die Umstellung für die Leute (vor allem ältere oder blinde) ziemlich problematisch, da sie die ganze Zeit mit der DM bezahlt haben und nun eine neue Währung haben, an der sie sich erst wieder lange Zeit gewöhnen müßen. Ich bin noch nicht ganz sicher, aber ich tendiere dazu, dass der € mehr Nachteile (vor allem in der Umstellungszeit) bringt.

Monoceros
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So 14. Okt 2001, 17:18 - Beitrag #4

Abenteuer Euro

Das Problem am Euro sehe ich derzeit hauptsächlich darin, dass das politische Fundament, also Europa, auf dem er stehen soll, eventuell noch nicht reif und sicher genug ist. Hinzu kommt, wie von SoF bereits erwähnt, dass einige Länder nicht mitziehen wollen und hinzu kommt auch, dass der Euro sowohl wirtschaftlich schwache wie starke Länder unter einen Hut bringen soll (-> Fundament) und das wirft Probleme auf.
Natürlich ist es eine feine Sache, wenn man in den Mitgliedsstaaten mit einer einzigen Währung bezahlen kann, wenn auch die Inhaber von Wechselstuben da etwas anderes sagen dürften, aber ob sich das Abenteuer Euro wirklich lohnt, steht auf einem anderen Blatt. Aber wie dem auch sei, uns Deutsche hat man ohnehin nicht gefragt, Anfang nächsten Jahres wird er trotz aller Kassandrarufe eingeführt und dann werden wir sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Padreic
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So 14. Okt 2001, 17:19 - Beitrag #5

@SoF
Man darf es nicht nur als finanzielle Belastung sehen. Es werden ja wieder Aufträge an Automatenherrsteller etc. gegeben, was die Konjunktur belebt.

Ich denke auch der Euro hat mehr Vor- als Nachteile. Aber was passiert, wenn die Ostländer mit ihrer schwachen Wirtschaft in die EU kommen? Werden sie auch den Euro bekommen?

Padreic

Arschfurunkel
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So 14. Okt 2001, 18:28 - Beitrag #6

Die Nichteinführung des € wird für Schweden, Dänemark und England größere Nachteile haben als für die Euroländer. Dadurch, daß bis auf England die wirtschaftsstärksten Länder am Euro teilnehmen, ist ein Erfolg des Euros gesichert.

Etwas anderes wäre es gewesen, wenn D oder F nicht am Euro teilgenommen hätten.

Wirtschaftliche Auswirkungen sieht man ja schon heute in GB. Wenn sich europäische Firmen entschließen, Werke zu schließen, dann passiert das in England (Automobilwerke, Handyfabriken).

@Padreic: Interessante und gute Frage.

Wenn die Aufnahmekandidaten in die EU aufgenommen werden sollten und dem € beitreten möchten, müssen sie die gleichen Konvergenzkriterien zur Aufnahme erfüllen wie alle anderen EU-Länder auch, die dem € beitreten wollten. Das bedeutet, daß der Euro künftig seine Stabilität nicht verlieren wird, denn die Wirtschaft der Länder, die dem € beitreten wollen, muß stabil sein.

Quelle: http://www.europarl.de/euro/frage18.htm

SoF
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So 14. Okt 2001, 20:27 - Beitrag #7

Ich finde es trotzdem gut von Dänemark, dass sie das Volk über €-Einführung entscheiden haben lassen. Trotzdem werden sie auch Nachteile haben, da Länder mit dem € wirtschaftlich mehr Chancen haben, wie Arschfurunkel schon geschrieben hat, als Länder ohne €. Dass mit der Frage, ob man neue EU-Länder auch gleich den € geben soll, muß ich (meiner Meinung nach) mit nein beantworten. Bin auch der Meinung von Arschfurunkel, dass die neuen Länder erst bestimmte Kriterien erfüllen muß, um den € zu bekommen. Trotzdem hätte ich als EU England, Dänemark und Schweden dazu "gezwungen", den € anzunehmen.

Hammerfall
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So 14. Okt 2001, 21:54 - Beitrag #8

Ich glaube nicht, dass es gut gewesen wäre, wenn man in deutschland das Volk hätte abstimmen lassen, da dieses sicherlich gegen den euro gestimmt hätte. Is doch fast immer so, das die leute gegenüber etwas neuem skeptisch sind, hinzu kommt dann vielleicht noch unzureichende aufklärung und warum sollte man eigentlich die DM abschaffen, war doch alles gut damit bisher. So würden meiner meinung nach wahrscheinlich viele deutsche(vor allem ältere leute)gegen den euro stimmen, ohne die chancen darin zu erkennen.
Ein Land zum Beitritt zu zwingen halte ich jedoch auch für falsch.
Ich für meinen teil weiß allerdings nicht, ob ich mich über den Euro freuen soll oder nicht, vor- und nachteile halten sich in etwa die waage.

Greetings
Hammerfall

Arschfurunkel
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Di 16. Okt 2001, 14:51 - Beitrag #9

SoF, wie will man Länder "zwingen", den Euro einzuführen, wenn die Bevölkerung nicht will??

In Dänemark hat sich eine knappe Mehrheit gegen den € ausgesprochen, obwohl die Regierung dafür gewesen ist. Ihn aber nach der gemeinsamen Einführung als neue Währung zu wählen, wird erheblich teurer und komplizierter werden als es jetzt der Fall gewesen wäre.

Hammerfall, ich sehe es ähnlich. Ich glaube, daß es mehr als Resignation ist, wenn sich jetzt eine Mehrheit für den € ausspricht. Allmählich setzt die Aufklärung ein, man merkt, was die gemeinsame Währung bedeutet und daß es mehr Nachteile mit sich bringen würde, wenn wir die DM behalten würden.

Vor zwei Jahren wäre mit Sicherheit eine Mehrheit gegen die neue Währung gewesen. Aber anders als in Dänemark oder GB ist bei uns eine Volksabstimmung nicht vorgesehen.

SoF
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Di 16. Okt 2001, 17:35 - Beitrag #10

@ Arschfurunkel
Die Bevölkerung muß es ja nicht wollen, die einzigen die es bestimmt haben (zumindestens bei uns) ist ja die Regierung, obwohl anfangs mehr Leute gegen den € waren.

Jetzt wo man immer mehr über den € erfährt, fällt es einem immer leichter sich an die neue Währung zu gewöhnen. Trotzdem finde ich es feige von GB den € nicht anzunehmen und abzuwarten. Wenn doch was schiefgehen sollte mit dem € (was ich nicht mehr glaube) sind die fein raus.

PsySt
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Do 18. Okt 2001, 10:25 - Beitrag #11

*lach* ich würde es nicht feige nennen sondern dumm!! ein land das wie gb (und auch deutschland) so auf den export angewiesen ist damit seine wirtschaft gesund ist, ist mit einer starken währung sehr stark gestraft! bestes beispiel die beschissene wirtschaftslage in gb.. ich denke das das auch ein grund ist warum die briten so froh sind mit den amis kämpfen zu können..

altes prinzip: du hast innere schwierigkeiten? such dir einen äußeren feind!

SoF
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Do 18. Okt 2001, 18:07 - Beitrag #12

Die Briten haben in der letzten Zeit mehr wirtschaftliche Krisen, als Höhenflüge gehabt (wie z.B. BSE oder MKS), und da kommt so ein Angriff mit Amerika gar nicht ungelegen.

Traitor
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Sa 20. Okt 2001, 19:24 - Beitrag #13

Subjektiv finde ich den Euro schade. Man ist halt emotional an die Dm gebunden, und auch Franc, Lire etc tun einem Leid, es geht etwas Exotik im Urlaub verloren.
Objektiv aber ist es wohl besser so, der Binnenhandel der EU wird gut gestärtk.

Ich finde aber der Kurs des Euro ist zuhoch gesetzt. Die höchsten Währungen der Mitgliedsländer sind Dm und Gulden (etwa 0,90DM), der Euro liegt bei 2Dm, obwohl viele bei 0,3Dm (Franc) oder gar 0,001DM (Lire) liegen. Das tut der Stabilität nicht gut.

krumel
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Sa 20. Okt 2001, 20:09 - Beitrag #14

@Traitor

Ich finde, dass der €-Kurs nicht unbedingt zu hoch angesetzt worden ist, da der Kurs doch auf der Wirtschaftskraft des Landes basiert, und man somit nicht den Durchschnitt der einzelen Währungen bilden muss, sondern sie zusammenfügen muss. Natürlich hängt der Kurs auch noch von anderen Dingen ab, die jetzt einfach mal vernachlässige. (Sagt mir bitte Bescheid wenn ich da irgendetwas falsch sehe)

KrumelMonter

Traitor
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Sa 20. Okt 2001, 21:07 - Beitrag #15

Du siehst da was falsch. Der Kurs einer Währung hängt nur nebensächlich von der Wirtschaftskraft ab, sondern mehr von Sachen wie Inflationsrate, Wirtschaftswachstum etc. Und hier wäre sehr wohl der Durchschnitt angebracht.

SoF
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Do 25. Okt 2001, 18:22 - Beitrag #16

Ich finde es Schade, dass unsere stabile Währung durch eine ersetzt wird, die dem Anschein nach nicht so stabil wie die gute alte DM.

teut
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Fr 26. Okt 2001, 14:23 - Beitrag #17

Euro Gut oder Schlecht ?

Das wird die Zukunft weisen ich glaube aber das die Länder mit stabilen Verhältnissen die anderen stützen werden d.h.Steuermittel werden dazu verwendet werden finanzielle unzulängliche und schlecht budgetierende Mitglieder zu halten.Damit der Euro nach außen nicht allzu weich wird.Einfluss wird der Nettozahler auf diese Staaten halt wenig haben die haben ja inzwischen die EU genügend ausgenommen.Ich hab mir von einen großen Olivenbauern in Kreta erklären lassen wie das geht.Na da hab ich aber große Augen bekommen weil das zahlen alles die Nettozahler und das sind nicht viele.
Sollte dann die gemeinsame Währung nicht funktionieren gibt es kein Ausstiegsszenario nur wir müssen dann bis in alle Zukunft die Folgen tragen.Also auf mit Vermögen in die reale Immobilie und in verschiedene Fluchtwährungen dannwird man abwarten müssen.Meine Begeisterung für den Euro hält sich in Grenzen weil Hand in Hand mit dieser Einführung wird alles noch mehr kontrolliert werden das ist alles eigentlich nicht wünschenswert weil ja sofort das Finanz amt draufspringt mit guten Geschäften ists dann auch vorbei.Dann heißt es zahlen zahlen zahlen

Traitor
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Fr 26. Okt 2001, 16:26 - Beitrag #18

Dass der Subventionsbetrug nochmer erleichtert wird, da stimme ich dir zu.

Aber alles Geld in "Fluchtwährungen" (Dollar, Pfund) zu investieren halte ich auch für Unsinn.
Ich denke im Gegenteil dass der Euro nach "Markteinführung" im Kurs stark steigen wird. Das jetzige Niveau ist für eine rein theoretische Währung recht hoch, und wenn es dann eine harte Währung ist, die zudem im zweitgrößten Wirtschaftsblock der Welt im Umlauf ist, werden wohl mehr Leute Vertrauen in den Euro gewinnen -->Kurs steigt

PsySt
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Sa 27. Okt 2001, 19:49 - Beitrag #19

@teut: es freut mich das du endlich richtig mit uns diskutierst und sprichst und nicht nur parolen reinwirfst und dann verschwindest!! :s1:


so und nun zu den argumenten: also ich denke nicht das subventionsbetrug sich wirklich verschlimmern wird, denn er ist jetzt schon in allen ländern so schlimm das es nimmer schlimmer werden kann (traurig aber war)
und da die deutschen das land mit den meisten subventionen ist ist mir das eigentlich schnuppe das wir auch dafür zahlen, ich mein wer es bekommt der sollte auch zahlen.

weiterhin denke ich auch das der euro stärker wird wenn er eingeführt wird, denn die nicht eu länder wie türkei und das ehemalige jugoslawen werden dann als interne währung faktisch den auch übernehmen (wie zur zeit die dm)

und da die eu als ganzes nunmal ein wirklich starker wirtschaftsraum ist wird die währung die hier alleine gilt auch stark werden!

teut
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So 28. Okt 2001, 10:15 - Beitrag #20

@ traitor

Aber alles Geld in "Fluchtwährungen" (Dollar, Pfund) zu investieren halte ich auch für Unsinn
Von alles ist keine Rede und Pfund halte ich auch nicht für die richtige Fluchtwährung Schweizer Franken allenfalls weil die Schweiz bei allen Problemen derzeit wirtschaftlich sicher und gut ist verwoben mit allen wichtigen Industriestaaten und in der Nähe!
Fluchtwährung ist deshalb gut da ich annehme das in der ersten Zeit die Kurse nach außen fallen werden und nach einiger Zeit erst der letztendliche Wert nach außen feststehen wird.Im Wechselkurs ist hier ordentlich Kohle zu machen.Gute Immobilien sind deshalb gut weil der Wert im Schnitt immer steigt wenn auch langsam und alle Immobilien haben im letzten Börsenjahr hoch positiv d.h. mit ca 8% plus abgeschnitten.Das muß zwar nicht so bleiben aber bei so fundamentalen Änderungen wie einer Währungszusammenlegung gehen sehr viele Anleger in stabile Werte, die nun einmal Grund und Boden (auch Immobilienaktien)darstellen.
Nach innen wird eine allfällige Weichheit des Euro weitestgehend egal sein,weil ich annehme daß ein so großer Nachfragemarkt wie Europa- fast so groß wie USA- relativ viel abpuffern kann.

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