Warum unbedingt Gymnasium?

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Fr 26. Okt 2001, 15:49 - Beitrag #1

Warum unbedingt Gymnasium ???

Der Trend nimmt immer mehr zu, dass alle Eltern ihr Kind am liebsten auf dem Gymnasium sehen würden und es wird auch -ohne objektive Einschätzung der Leistungsmöglichkeit und OHNE den Wunsch der Kinder zu akzeptieren- alles dran gesetzt, das zu verwirklichen ( Nachhilfe schon in der 4. Klasse, Klagen beim SVA, auch wenn das Kind nur die Note 3 in Deutsch/Mathe geschafft hat ...später psychologische Betreuung wegen Verhaltensauffälligkeiten...)

Dabei ist es doch fasst immer so, dass diese Kinder dann spätestens ab Klasse 7, 8 am Gymi SO schlecht sind, dass sie auf Note 5 stehen und an die Mittelschulen gehen.Meist ist die Lerneinstellung dann sehr weit "runter"...

Zwingt ihr auch eure Kinder aufs Gymi??????

Held der Nation
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Fr 26. Okt 2001, 16:05 - Beitrag #2

hm... ich habe (noch) keine Kinder, aber ich kenne jemanden, der musste auch Gymnasium, weil seine Mutter es wollte, obwohl er vieren auf den Abschlusszeugnis in der Grundschule hatte. Das ist echt nicht richtig und diese sollten dann auch nicht angenommen werden.

Traitor
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Fr 26. Okt 2001, 16:52 - Beitrag #3

Ich finde sowas auch schlimm. Als ich in der fünften Klasse war (gymnasium), hatten wir 4 (!) Kinder in der Klasse, die nicht mal lesen und schreiben konnten (bzw so schlecht, dass niemand was mit dem Ergebnis anfangen konnte.

Diese Entwicklung hat außer diesem Schaden für die betroffenen Kinder werden auch die besseren Schüler, die "zu recht" auf dem Gymnasium sind, mit betroffen, da das allgemeine Niveau des Unterrichts sehr stark abfällt, da auf die schwächsten Schüler Rüchsicht genommen werden muss.

Ich bin deshalb für (wenn auch nicht zu schwere) Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium.

Padreic
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Fr 26. Okt 2001, 17:14 - Beitrag #4

Ich habe ebenfalls noch keine eigenen Kinder. Aber ich finde es falsch, Kinder, die nicht für das Gymnasium geeignet sind, aufs Gymnasium zu schicken. Das ist für alle Beteiligten schlecht. Das Kind muss viel Nachhilfe bekommen, wodurch seine Freizeit eingeschränkt wird. Weiterhin dürfte die psychische Belastung auf Dauer nicht gerade gering sein. Dem Rest der Klasse schadet es auch, da dadurch die Homogenität der Klasse noch verringert wird. Und den Eltern nützt es ja auch nichts, wenn sie dem Kind die Nachhilfe bezahlen müssen. Nur viele Eltern wollen es wohl nicht wahrhaben, dass ihr Kind vielleicht nicht so intelligent ist wie manches andere.

Um dem Vorzubeugen, bin ich auch für Aufnahmeprüfungen. Dem müssten aber auch andere Reformen vorausgehen. Was man an verschiedenen Grundschulen lernt ist so unterschiedlich, dass eine Aufnahmeprüfung heute nur schlecht praktikabel ist. Wie soll man Wissen abfragen, dass an manchen Grundschulen gar nicht durchgenommen wurde? Ich bin sowieso dafür, zentrale Vergleichsprüfungen zu machen, um auch die Qualität der einzelnen Schulen festzustellen.

Padreic

Nightripper
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Fr 26. Okt 2001, 17:28 - Beitrag #5

Ich finde es verständlich, warum Eltern ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken wollen. Der Realschulabschluß ist doch heutzutage nicht mehr viel wert. Ich habe einen, habe mich aber dsazu entschieden aufs Gymnasium zu gehen und somit mein Abitur zu machen.

Ich wurde von meinen Eltern auf die Realschule geschickt und weiß deshalb auch, dass man keine wirklich gutbezahlte Jobs damit machen kann. Deshalb gehe ich jetzt aufs Gymnasium.

Held der Nation
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Fr 26. Okt 2001, 20:20 - Beitrag #6

Also wenns ein auf einem Gymnasium zu schwer ist, dann geht man in die Gesamtschule und macht dort dann mein Abitur. So ist es auch bei mir der Fall.

Krautwiggerl
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Fr 26. Okt 2001, 20:38 - Beitrag #7

Mit 4ren aufs Gym?
Das geht in Bayern z.B. gar nicht. Da muss der Schnitt aus den Fächern Deutsch, Mathe und nochwas mind. 2,3 sein.
Von solchen Eltern, wie ihr sie beschreibt, halte ich gar nix. Ihr habt ja eh schon die Gründe geliefert.

LeChuckie
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Fr 26. Okt 2001, 21:14 - Beitrag #8

Hmm aufs Gymnasium gezwungen werden???? Also das ist wirklich scheiße. Wenn man Empfehlung für die Real-Schule kriegt kann mna lernen und wenn man gut ist hat man dann die Möglichkeit aufs Gymi zu wechseln aber gezwungen... nenene
Was mir auffällt Hauptschüler stehen oft unter Gruppenzwang. Jeden MOrgen sehe ich Mädchen in meinem Alter die rauchen. Und bestimmt nicht alle tun das so bewusst...

feuerteufelchen
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Fr 26. Okt 2001, 21:26 - Beitrag #9

also,ich bin auf einem gym und bin da freiwillig hin gegange´n,hatte in der grundschule nur zwei 2 auf dem zeugnis,rest einsen...wollt ich mal mit angeben*g*,aber jetzt bin ich schlechter,und wie sooll das dann bei kindern sein,die in der grundschule schon 4ren haben,die kriegen aufm gym doch dann nur 6en,also ich find das nich gut wenn kinder dazu gezwungen werden,ich habs freiwillig gemacht,weil ich für mein zukunft vorraus plane,und ich so später alle berufe ausüben kann,natürlich ist es auch gut,wenn man auf ner gesamtschule,so wie held es schon gesagt hat,abi machen können.aber nun stellt euch mal vor,2 leute bewerben sich und haben beide die gleiche abinote,wen würd der arbeitgeber wohl nehmen,den,der sein abi auf ner gesamtschule gemacht hat oder den,der seuin abi aufm gym machte?

SoF
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Fr 26. Okt 2001, 22:14 - Beitrag #10

Ich denke, dass viele Eltern ihre Kinder auf das Gymnasium schicken, damit sie später einen guten Abschluß haben, und so leichter einen Beruf finden. Einerseits verstehe ich die Eltern schon, da sie nur das beste für ihr Kind wollen, aber es dazu zu zwingen finde ich übertrieben. Man sollte den Kindern die (Arbeits-)Situation in Deutschland so gut wie möglich erklären, und versuchen ihre Meinung zu ändern, aber bestimmt nicht dazu zwingen.

Hammerfall
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Sa 27. Okt 2001, 00:14 - Beitrag #11

Also ein Kind zu zwingen, auf's Gymnasium zu gehen halte ich auch für falsch, bei ner guten realempfehlen würd ich es ja noch verstehen, aber ich hab auch schon von leuten gehört, die ihre kinder mit hauptschulempfehlung aufs Gymnasium geschickt haben. Allerdings haben wir hier bei uns auch ein Gym, wo man von den lehrern so ziemlich mit durchgezogen wird und auch mit realempfehlung klar kommt. Bei mir ist es so, dass ich nach der 6.(in Niedersachsen gibt es nach der grundschule noch 2 jahre orientierungsstufe und dann erst einteilung in gym, real, haupt) auf ein privates gymnasium bin und da wurden dann auch nur welche angenommen, die auch wirklich gymnasialempfehlung hatten, allerdings ist das dadurch auch schwerer, aber dennoch find ich das gut so.

Greetings
Hammerfall

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Sa 27. Okt 2001, 14:25 - Beitrag #12

Allerdings haben wir hier bei uns auch ein Gym, wo man von den lehrern so ziemlich mit durchgezogen wird und auch mit realempfehlung klar kommt.

Meinst du damit, dass die Lehrer so gut sind, und den Kindern so viel beibringen, dass sie es mit er Zeit kapieren, oder dass die Lehrer die Schulaufgaben oder Exen so einfach machen, damit es so ziemlich jeder kann, und ihnen auch noch bessere Noten gibt.

Hammerfall
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Sa 27. Okt 2001, 16:59 - Beitrag #13

Ich meine damit, dass die Lehrer nicht sonderlich drauf achten, ob die schüler hausaufgaben machen und sowas und die arbeiten dann auch net soo schwer sind. Ich kenn einen mit realempfehlung, der auch net viel für schule macht und dann im zeugnis in allen Hauptfächern ne 4- hat und trotzdem noch versetzt wurde. Tja, so is das da auf der schule.

Greetings
Hammerfall

Traitor
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So 28. Okt 2001, 14:48 - Beitrag #14

Ich lese immer "Gymnasialempfehlung"... Irre ich mich, oder gibts die in NRW gar nicht? Bei uns sprechen die Grundschulen nie offizielle Empfehlungen aus, nur in Gesprächen mit den Lehrern wird mehr so nebenbei darauf hingewiesen, welche Schule wohl für das Kind am besten sei. Aber Empfehlungen, die evtl sogar nachgeprüft werden können (siehe Hammerfall) gibts nicht.

Mit 4ren aufs Gym?
Das geht in Bayern z.B. gar nicht. Da muss der Schnitt aus den Fächern Deutsch, Mathe und nochwas mind. 2,3 sein.


Wie kriegen die Bayern denn dann die Gymis voll? So einen Schnitt haben doch sícher nur sehr wenige. Wenn ich mich recht erinnere, waren in meiner Grundschule Noten von 2-3 (eher 3, also Schnitt unter 2,5) in den HAuptfächern normal.

Feuerkopf
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So 28. Okt 2001, 15:57 - Beitrag #15

Gilt für NRW

Einen Eingangstest für das Gymnasium gab es etwa bis 1966.
Danach gab es die Empfehlungen der Grundschulklassenlehrer.
Bis Ende der 90er Jahre gab es diese Bewertung, inzwischen gilt der Elternwille. Allerdings spricht der Klassenlehrer ausführlich mit den Eltern und lässt sich seine Empfehlung gegenzeichnen.

Ein Gymnasiallaufbahn mit einem Zeugnisschnitt zwischen 3 und 4 ist ganz in Ordnung, ich war so ein Kandidat. ;) Manchmal war ich besser, mal schlechter, ich brauchte aber keine Ehrenrunde, was - statistisch gesehen - fast jeder Gymnasiast macht.

Nachhilfe kann ein ganz nützliches Mittel sein, versäumten oder nicht verstandenen Stoff aufzuarbeiten, nur sollte sie die Ausnahme und nicht die Regel sein. Ich hatte leider nicht das Glück, Eltern zu haben, die mir bei den Hausaufgaben helfen konnten.

Kinder auf's Gymnasium zu drängen, halte ich für kurzsichtig, denn unser Schulsystem ist so durchlässig, dass jederzeit das Abitur nachgeholt werden kann.

Traitor
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So 28. Okt 2001, 16:42 - Beitrag #16

Also ich habe 1996 die Grundschule zum Gymnasium verlassen und es gab weder Tests noch offizielle Empfehlungen. Zumindest nicht so offiziell, dass ich was davon mitgekriegt hätte.

Padreic
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So 28. Okt 2001, 16:54 - Beitrag #17

@Traitor
Ich denke, in Bayern haben sie einen nicht so hohen Gymnasiastenanteile. Bei uns haben wir ja teilweise Gymnasiastenanteile von um die 40% (Großstädte). Das ist m. E. einfach zu viel.

@Feuerkopf
Es ist ja auch nicht so, dass man unbedingt ein Abitur braucht, um etwas zu werden. Man kann auch Realschulabschluss machen, dann Fachoberschule und Fachhochschule. Unser Schulsystem ist wirklich schön durchlässig.

Und was meinst du mit fast jeder Gymnasiast macht eine Ehrenrunde? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wenn ich so meine Klasse und auch das, was ich von anderen Klassen höre, betrachte, kann es nicht einmal die Hälfte sein, die sitzenbleiben.

Padreic

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So 28. Okt 2001, 16:55 - Beitrag #18

Also bei uns in Berlin kriegt man zum Halbjahreszeugnis der 6. Klasse eine Empfelung mit, die von den Eltern unterschrieben werden muss und dann wieder dem Klassenleiter gezeigt werden muss. Damit die Eltern wissen, auf welche Schule sie ihr Kind schicken SOLLTEN. Die Empfelung ist, wie gesagt, nur eine Empfelung und nicht weiter bindend.

Traitor
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So 28. Okt 2001, 17:07 - Beitrag #19

Es ist ja auch nicht so, dass man unbedingt ein Abitur braucht, um etwas zu werden. Man kann auch Realschulabschluss machen, dann Fachoberschule und Fachhochschule. Unser Schulsystem ist wirklich schön durchlässig.

Man kann zwar auch mit einem Fachabitur oder einem Fachhochsculabschluss einiges erreichen, aber ein Abitur wird heutzutage wirklich bei zu vielen Arbeitsstellen vorausgesetzt. Selbst für reine Bürojobs muss man teilweise Abi haben. Dies kommt durch den sehr hohen Gymnasiasten- und Abituríentenanteil: es gibt so viele Leute mit Abitur, dass die klasssischen "Abiturientenberufe" sie nicht aufnehmen können. Dies führt dazu dass viele Abiturienten sich auf "normale" Berufe bewerben und natürlich lieber als "niedriger qualifizierte" Leute angenommen werden, selbst wenn in der AUsschreibung kein Abi vorausgesetz wird, muss man also oft de facto doch eins haben.

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So 28. Okt 2001, 17:12 - Beitrag #20

@feuerteufel: Es kommt auf das Einstellungstestergebniss an, und wie man das Vorstellungespräch meistert und nicht, ob man nun sein Abi(mit gleicher Note) auch ner Gesamtschule oder auf einen Gymnasium macht.

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