Pesic stürzt Serienmeister ALBA vom Sockel

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So 11. Nov 2001, 16:12 - Beitrag #1

Pesic stürzt Serienmeister ALBA vom Sockel

München/Berlin - Was als Aufwärmen für den Fußball-Thriller Ukraine gegen Deutschland geplant war, bot viel mehr als nur ein bisschen Vorgeplänkel.

RheinEnergy Cologne gelingt mit einem 85:76-Sieg (25:24,22:15,18:23,20:14) in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle der Favoritensturz. Erstmals seit dem 12. Dezember 1999 verlor ALBA Berlin ein Heimspiel in der Bundesliga.

Ein eiskalt verwandelter Dreipunktewurf des Kölner Drazan Tomic rund eine Minute vor Spielende war schließlich die spielentscheidende Szene. Tomics Distanztreffer ließ Köln 79:75 in Führung gehen.

"Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich", hatte der Kölner Coach Svetislav Pesic gesagt. Vier Mal hatte er mit ALBA Berlin den Titel gewonnen, nun kam er nach Berlin, um mit Liganeuling Köln den Abonnement-Meister vom Sockel zu schubsen.

Köln gewinnt in ausverkaufter Max-Schmeling-Halle

Ein besonderes Spiel war das Duell von ALBA und RheinEnergy - beide waren mit fünf Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet - auch aufgrund der Umstände. Schließlich wurde nie zuvor ein Spiel der s.oliver BBL live in einem Vollprogramm gezeigt. SAT.1 trug den besonderen Umständen Rechnung und war mit zwölf Kameras und 40 Mitarbeitern vor Ort.

Und auch sonst war die Max-Schmeling-Halle mit 8.500 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt.

Im zweiten Viertel drehte RheinEnergy mächtig auf

Beide Teams lieferten sich ein ausgeglichenes erstes Viertel. Mit einem Punkt führte RheinEnergy Cologne, die über eine "Wild Card" in die Bundesliga gerückt waren, nach Ablauf des ersten Spielabschnitts gegen den Serienmeister.

Im zweiten Viertel drehte Köln richtig auf und in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle wurde es merklich stiller. Gerade Kölns Amis CC Harrison und Reginald Bassette bewiesen ihre Qualitäten in der Offensive.

Und auch Vladimir Bogojevic, der ja kurz vor der EM zugunsten von Shawn Bradley aus dem Aufgebot der Nationalmannschaft gestrichen worden war, bewies bei den Kölnern seine große Klasse.

Marko Pesic: "Wir spielen Scheiße"

So ging RheinEnergy mit einer 47:39-Führung in die Pause. Die Sensation lag in der Luft.

"Wir spielen Scheiße. Vorne und hinten", ließ Marko Pesic zur Pause nichts an Deutlichkeit vermissen. Der Sohn des Kölner Trainers im Team der Albatrosse war mit besonderem Engagement in das Spiel gegangen.

Nach der Pause baute Köln die Führung sogar auf 13 Punkte aus. Doch ALBA wäre nicht fünfmal in Folge Meister geworden, wäre die Truppe nicht abgezockt. Und so arbeitete sich ALBA beharrlich wieder an die Kölner ran.

Tomics eiskalter Dreier bedeutete die Vorentscheidung

Neun Minuten vor Spielende lag plötzlich ALBA wieder mit zwei Punkten in Front - 67:65 stand es für die Berliner. Vor dem Krimi in Kiew bekamen das TV-Publikum und die Zuschauer in der Schmeling-Halle ein hoch dramatisches Basketballspiel serviert.

Doch am Ende hatten Pesics Spieler das ruhigere Händchen.

"Wir haben nicht konstant genug gespielt", ärgerte sich Berlins Nationalspieler Jörg Lütcke, der sich zweieinhalb Minuten vor Spielende sein fünftes Foul leistete. ""Am Ende war das Spiel hochklassig, und da hat Köln einfach besser getroffen."

Bogojevic: "Viel zu früh für eine Prognose"

"Wir haben sehr hart für diesen Sieg gearbeitet", freute sich Bogojevic, der aber von einer "Wachablösung" im deutschen Basketball nichts hören wollte. "Es ist erst der achte Spieltag in der s.oliver BBL. Das ist noch viel zu früh für eine Prognose".

Ein vierter Tabellenplatz bedeutet angesichts der hoch gesteckten Berliner Erwartungen, dass ALBA in der Krise steckt. Und das schon nach dem achten Spieltag.


Ich glaube nicht das Köln Meister wird. Ich denke Alba wird trotz der kleinen Krise wieder Meister werden.

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