Ausgangssperre auf Gran Canarien

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
PsySt
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Sa 17. Nov 2001, 18:06 - Beitrag #21

Original geschrieben von Traitor
-Allgemeines Wahlrecht ab 16 (nur auf Kommunalebene ist absoluter Schmarrn, das heißt ja, theoretisch ist man zum wählen reif genug. Das es auf Bundesebene wieder nicht geht, ist reine Bürokratie)


es geht nicht nur um bürokratie, sondern es ist einfach so das die sachen die die 16 jährigen wirklich interessieren (ausnahmen belegen die regel) nur auf kommunaler ebene entschieden werden. Die Gesetzte die das allgemeine regeln interessieren jugendliche immer erst dann wenn es sie betrifft
-ich kenne viele jugendliche die sich einen scheiß um politik kümmern aber nur wenige die sich darum reißen zu wählen um gesetzte zu ändern
- allerdings kenne ich sehr viele die sich um kommunalpolitik kümmern (Fußballplätze werden geschlossen ja oder nein, jugendhäuser werden geschlossen ja oder nein....) auf kommunaler ebene kannst du dein eigenes leben viel stärker verändern als auf landesebene!

-Deutlich größeres Mitbestimmungsrecht in der Schule (nicht nur Pseudo-SV)


SMV beginnt zumindest bei mir in der 5ten klasse, da sind die kinder 12 oder 11 soviel ich weiß.. die sollen jetzt das mitsprache recht bekommen das du so unbedingt willst?? oder bekommen es nur 14 jährige oder nur 16 jährige??? spezifizier mal.. und danach kannst du spezifizieren, welche rechte sie dann bekommen ... es ist ein viel zu komplexes thema als das du mit einfachen prolemischen schlagwörtern darauf wie es sich etabliert hat einschlagen solltest!

-"Recht auf Ernstgenommenwerden": offizielle Personen (Lehrer, Amtsleute. Polizei etc) sollten verpflichtet sein, Jugendliche als vollwertige Menschen anzusehen, Jugendliche dürfen sich bei ungerechter Behandlung bei Vorgesetzten beschweren


mich würde interessieren wie du das begründen willst.. folgende situation: ein 50jähriger, 1.60m großer 65kg schwerer mann steht vor einem 2m großen 110kg großen Polizisten und labbert ihn dumm zu. meinst du der würde ernstgenommen werden von dem polizisten?? willst du nun ein gesetz verabschieden das der 50jährige sich gefälligst beim chef beschweren soll /darf

na du wirst jetzt wohl sagen, ja aber die chefs und vorgesetzten nehmen den dann wenigstens ernst und einen jugendlichen nicht, dann muß ich sagen das kann ich nicht so glauben, jeder jugendliche kann sich beschweren und wenn das nicht klappt schnapp dir deinen dad und hau auf den putz! das klappt vorzüglich, hat bei mir schon oft geklappt! (inzwischen bin ich 23 und mach das dann selbst ;))


sodele ich hoffe du nimmst mir das jetzt nicht übel, ich wollte/will dich nicht einfach nur fertig machen, ich will nur mal meine meinung dazu sagen!

Traitor
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Mo 19. Nov 2001, 22:02 - Beitrag #22

es geht nicht nur um bürokratie, sondern es ist einfach so das die sachen die die 16 jährigen wirklich interessieren (ausnahmen belegen die regel) nur auf kommunaler ebene entschieden werden. Die Gesetzte die das allgemeine regeln interessieren jugendliche immer erst dann wenn es sie betrifft

Es gibt auch genug Erwachsene, die Politik nicht interessiert. Wie ich schon oft sagte, Wählerquoten können kein Argument sein, denn dann könnte man die Demokratie gleich abschaffen.

spezifizier mal.. und danach kannst du spezifizieren, welche rechte sie dann bekommen ... es ist ein viel zu komplexes thema als das du mit einfachen prolemischen schlagwörtern darauf wie es sich etabliert hat einschlagen solltest!

Es sollten ja auch nicht mehr als Schlagwörter sein, da es hier nur um Beispiele ging. Details könenn wir anderswo diskutieren, hier zum beispiel im SV-Thread

Mit dem Ernstgenommenwerden: schwierige Sache, natürlich. Aber gerade dass man seine Eltern zuhilfe nehmen muss, zeigt doch, als wie unwichtig und minderwertig Jugendliche im allgemeinen behandelt werden, obwohl sie geistig voll entwickelte Menschen sind. Man müsste als Jugendlicher einfach mehr Rechte haben, zB ernsthaft Anzeige erstatten können etc

Padreic
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Di 20. Nov 2001, 18:52 - Beitrag #23

Das Wahlrechtsalter zu senken, halte ich aus den Gründen, die ich im von Traitor genannten Thread nannte, nicht für sinnvoll.

@Traitor
Das Ernstgenommenwerden ist weitesgehend eine gesellschaftliche Sache, die der Staat nur sehr schwer regeln kann und wohl auch nicht sollte. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Meinungen von Leuten per Zwang zu ändern.
Die Möglichkeiten, Anzeige zu erstatten und zu klagen, sollten aber wirklich für Jugendliche verbessert werden.

Padreic

Erdwolf
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Di 20. Nov 2001, 19:19 - Beitrag #24

Das "Recht auf Ernstgenommenwerden" wäre eine sehr wichtige Sache.
Leider ist es nicht machbar, wie soll man jemanden zwingen, eine andere Person ernstzunehmen?! Im Alltag ist das doch gar nicht möglich, ohne jedem "offiziellen Erwachsenen" ein Grünjäckchen hinter die Schulter zu stellen.

obwohl sie geistig voll entwickelte Menschen sind

Ist leider nicht immer der Fall. Zu viele Jugendliche sind nicht reif genug, um wirklich ernstgenommen zu werden. (Viele Erw. allerdings auch nicht! :D )

Traitor
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Di 20. Nov 2001, 23:07 - Beitrag #25

Ist leider nicht immer der Fall. Zu viele Jugendliche sind nicht reif genug, um wirklich ernstgenommen zu werden. (Viele Erw. allerdings auch nicht! )

Genau. Die Grenze "18" ist halt einfach willkürlich festgelegt und eine der schlechtesten überhaupt. Sinnvoll wären meiner Meinung nach entweder 14 (durchschnittliches Erreichen voller geistiger Entwicklung) oder 20 (Übergang von Schule in Beruf oder Studium, also "praltisches Erwachsenwerden").

Persisteus
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Mi 21. Nov 2001, 00:41 - Beitrag #26

Ihr habt Recht... die Grenze von 18 Jahren ist willkürlich festgelegt! Aber wenn man die Grenze verlegt, ist sie genauso willkürlich wie vorher. Man kann höchstens versuchen, durch Erfahrungswerte möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.

Mit 14 ist man ja vielleicht einigermaßen geistig entwickelt, aber dies hat gar nichts mit politischer Bildung zu tun!

Und jeden jugendlichen ernst nehmen?? *hüstel* Viele Jugendliche glauben alles zu wissen, aber wenn irgendwas falsch läuft, wird direkt auf "bedauernswertes Kleinkind" gemacht und zu Mama und Papa gerannt. Viele Jugendliche sind auch rotzfrech, weil sie meinen sich alles erlauben zu können.
Wer ernst genommen werden will, muss auch die anderen Leute respektieren und ihnen Achtung entgegenbringen...

Erst mit 18 ist man per Gesetz für seine Handlungen selber verantwortlich... und ich finde, dass man auch erst ab dann wählen können sollte.

Erdwolf
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Mi 21. Nov 2001, 01:10 - Beitrag #27

Sinnvoll wären meiner Meinung nach entweder 14 (durchschnittliches Erreichen voller geistiger Entwicklung) oder 20 (Übergang von Schule in Beruf oder Studium, also "praltisches Erwachsenwerden").

Sinnvoll wofür?
Für das "Ernstgenommenwerden",
für das Recht zu wählen,
für gesetztliche Verantwortlichkeit,
für den Erwerb von Alkohol,
für das Recht auf Selbstbestimmung ???
Leider kann man nicht einfach so eine klare Grenze für alles ziehen. Man muß immer jedes einzelne Recht/ jede Pflicht an ein bestimmtes Alter binden. Dabei wird es aber nie möglich sein, dem "Reifeprofil" eines jeden zu entsprechen. Es gibt immer für den einzelnen unverständliche Restriktionen oder gefährliche Überverantwortung.
Die Sache mit dem Wählen ist schon so ganz OK. Mit 18 ist man reif genug, na ja, vieleicht doch erst ein bißchen später. Würde man das Mindestwahlalter jedoch heraufsetzten, würde es Proteste seitens politisch engagierter Jugendlicher hageln.
Mir ist das relativ wurscht, ich werde warscheinlich sowieso nicht wählen, da ich bislang aller Parteien für inkompetent und unprogressiv erachte, was an sich eigentlich ganz gut so ist, da sich das Regierungssystem so selbst blockiert und keine extremen und "unvorteilhaften" Veränderungen eintreten können.
nix so nix so = stabiler Staat :cool:

Traitor
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Mi 21. Nov 2001, 16:40 - Beitrag #28

Und jeden jugendlichen ernst nehmen?? *hüstel* Viele Jugendliche glauben alles zu wissen, aber wenn irgendwas falsch läuft, wird direkt auf "bedauernswertes Kleinkind" gemacht und zu Mama und Papa gerannt. Viele Jugendliche sind auch rotzfrech, weil sie meinen sich alles erlauben zu können.
Wer ernst genommen werden will, muss auch die anderen Leute respektieren und ihnen Achtung entgegenbringen...

Wie ich schon sagte: mit solchen Argumenten könnte man die ganze menschheit entrechten. Denn du wirst mir sicher zustimmen, dass auch ein großer Teil der Erwachsenen nur wenig Achtung vor anderen hat.

Zur Altersgrenze: Ich meinte vor allem das Wahlrecht. Das aktuelle gestaffelte System ist meiner MEinung nach im Prinzip sehr gut, aber es setzt halt in vielen Punkten zu spät an.

Mir ist das relativ wurscht, ich werde warscheinlich sowieso nicht wählen, da ich bislang aller Parteien für inkompetent und unprogressiv erachte, was an sich eigentlich ganz gut so ist, da sich das Regierungssystem so selbst blockiert und keine extremen und "unvorteilhaften" Veränderungen eintreten können.
nix so nix so = stabiler Staat

Ziemlich zynische Ansicht...

Persisteus
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Mi 21. Nov 2001, 22:19 - Beitrag #29

Original geschrieben von Traitor

Wie ich schon sagte: mit solchen Argumenten könnte man die ganze menschheit entrechten. Denn du wirst mir sicher zustimmen, dass auch ein großer Teil der Erwachsenen nur wenig Achtung vor anderen hat.


So so... wenn ich so mein Umfeld angucke, sehe ich sehr viele Leute, die einander achten! Jedenfalls sind da keine Milchbubis dabei, die einen diskriminieren, weil man nicht die neuesten NIKE-Schuhe oder modischste Jacke trägt...

Sicher, es gibt auch Erwachsene, die andere Leute nicht achten, aber ich würde sagen, dass der Prozentsatz wesentlich geringer ist als bei den Jugendlichen.
Jugendliche sind halt sehr egozentrisch, und erst als Erwachsener, wenn man für sich und andere Verantwortung übernehmen muss, lernt man, was Politik wirklich bedeutet...

Original geschrieben von Traitor

Zur Altersgrenze: Ich meinte vor allem das Wahlrecht. Das aktuelle gestaffelte System ist meiner MEinung nach im Prinzip sehr gut, aber es setzt halt in vielen Punkten zu spät an.


Zu spät? Meinst du etwa, die Kinder haben in der Schule nichts zu tun?? Auch dort kann man sich gesellschaftlich engagieren, auch dort gibt es Ämter auszufüllen und Dinge zu organisieren...

Traitor
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Do 22. Nov 2001, 19:22 - Beitrag #30

Sicher, es gibt auch Erwachsene, die andere Leute nicht achten, aber ich würde sagen, dass der Prozentsatz wesentlich geringer ist als bei den Jugendlichen.

Also was ich so erlebe ist es durchaus ein ziemlich großer Prozentsatz der Erwachsenen, die andere nicht oder kaum achten. Und andersherum gibt es sehr viele Jugendliche, die durchaus gute Umgangsformen haben.
Wie ich sagte, man kann nicht an bestimmten Anteilen "unreifer" oder "asozialer" Leute an einer Altersgruppe die Rechte festmachen. Das wäre völlig verfehltes Denken, da sehr große Gruppen, auf die dies nicht zutrifft, diskriminiert werden, und es halt eine willkürliche Grenze bleibt, die jederzeit bis auf 100% angehoben werden könnte.

Zu spät? Meinst du etwa, die Kinder haben in der Schule nichts zu tun?? Auch dort kann man sich gesellschaftlich engagieren, auch dort gibt es Ämter auszufüllen und Dinge zu organisieren...

Dazu habe ich mich im SV-Thread bereits geäußert. "Schülerselbstverwaltung" oder ähnliches ist kein "Amt", mit dem man etwas bewirken kann, sondern nur ein Täuschungsmanöver der Schulleitungen.

Monoceros
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Do 22. Nov 2001, 20:51 - Beitrag #31

"Schülerselbstverwaltung" oder ähnliches ist kein "Amt", mit dem man etwas bewirken kann, sondern nur ein Täuschungsmanöver der Schulleitungen.
Nein, wie stark und effektiv eine Schülervertretung ist, hängt zum einen vom entsprechenden Kumi ab, dann davon, ob die Schulleitung nur aus Schnarchnasen besteht oder zumindest aus Deppen, die wenig amtliche wie fachliche Kompetenz besitzen (die Positionen werden in der Regel in staatlichen Schulen politisch besetzt und nicht nach Fähigkeit) und auch von der Fähigkeit der Leute in den entsprechenden Positionen der Schülervertretung. Generell zu sagen, dass eine SV ein Täuschungsmanöver ist, ist Unsinn, das mag deine persönliche Erfahrung sein aber auch hier ist eine Pauschalisierung schlicht und ergreifend unzulässig.

In diesem Sinne
Monoceros

Traitor
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Do 22. Nov 2001, 20:55 - Beitrag #32

Also an den beiden Schulen an denen ich bis jetzt war ist/war es so und alles was ich bisjetzt von anderen gehört habe auch. Kennst du eine Schule, wo die SV wirklich etwas bewirken kann?

Thod
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Do 22. Nov 2001, 21:03 - Beitrag #33

nun, lieber Traitor, zu mindest das Internet gibt dir ja doch die Möglichkeit, zu mindest mit allen Menschen altersunterschiedslos zu kommunizieren. Das allein ist doch schon mal ein schritt in die von dir propagierte Richtung.
Das Problem ist nur an dem Zulassen für öffentliche Einrichtungen, daß man selber seiner Grenzen eben selten sofort, sondern auch erst im Nachhinein sieht.

Gruß,
Orald

Monoceros
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Do 22. Nov 2001, 21:17 - Beitrag #34

Kennst du eine Schule, wo die SV wirklich etwas bewirken kann?
Ja, das tue ich, man nehme hier z.B. das Realgymnasium Völklingen, dessen SV als beste Schülervertretung des Saarlandes ausgezeichnet wurde und zwar im letzten Jahr, wenn ich mich recht entsinne und wenn man hört, was dort alles an Projekten und Veranstaltungen gemacht wurde, kann von einer "Täuschung SV" kaum sprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Traitor
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Do 22. Nov 2001, 21:29 - Beitrag #35

Schön, dass es sowas auch gibt. Aber allgemein habe ich doch stark den Eindruck, dass an der Mehrzahl der Schulen die SV nichts zu sagen hat.

Monoceros
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Do 22. Nov 2001, 23:36 - Beitrag #36

Hm, es wäre interessant, diesbezüglich eine Studie durchzuführen.

Monoceros

Thod
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Fr 23. Nov 2001, 15:25 - Beitrag #37

für mich ist eine SV sowas wie ein Betriebsrat. Ich halt mich aus sowas lieber raus...

Gruß,
Orald

dian
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Fr 23. Nov 2001, 16:46 - Beitrag #38

Sicher, vielen Jugendlichen fehlt es noch an der nötigen geistigen und moralischen Entwicklung.
Doch tragen daran nicht hauptsächlich die Erwachsenen Schuld? Wer lebt den jungen Leuten denn vor, dass sie sich hemmungslos besaufen sollen, und dass Geld und Macht Ziele sind, für die man über Leichen gehen darf??
Gebt der Jugend ein besseres Vorbild ab, dann wird sie sich auch vernünftiger verhalten!

Doch was macht Vater Staat stattdessen?
Er lässt den starken Mann raushängen und zeigt damit den Jugendlichen ungewollt, dass Unterdrückung und Freiheitsberaubung (und das ist für mich eine Ausgangssperre eben auch) durchaus legitime Mittel sind, um seine Ziele zu erreichen.
Manchmal denke ich, gewisse Politiker (vor allem in der CDU/CSU und anderen rechten Parteien) wollen keine freidenkerischen Menschen heranzüchten, sondern dressierte Schäferhund, die so lange eingeschüchtert werden müssen, bis sie folgsam sind.
Aber wie viele Schäferhunde machen brav Sitz und Männchen, wenn es ihr Herrchen verlangt... und beißen dann bei der nächsten Gelegenheit einem kleinen Kind den Kopf ab... einfach, weil sie ihre ganzen angestauten Aggressionen irgendwo rauslassen müssen??
So wird es auch mit bei scheinbar gezähmten Jugendlichen sein. Mit Unterdrückung und Manipulation erzeugt man nur noch mehr Hass und Gewaltbereitschaft... und wenn das Auge des Gesetzes dann einmal nicht in der Nähe sein sollte, werden aus den dressierten Staatsbürgern reißende Bestien werden.

Mit Verboten kann man nicht das korrigieren, was man sich vorher selber dadurch eingebrockt hat, dass man den Jugendlichen zu wenig Liebe und Verständnis zukommen ließ.
Was erwarten die Leute denn? Dass man einem jungen Menschen die ganze Zeit erzählt: "Leiste was, lerne was, und verzichte auf deine Träume... sonst bist du ein Untermensch!"...
und dass das dann keinen Schaden in den Seelen der Jugendlichen auslöst??
Die Gesellschaft bekommt die Jugend, die sie verdient hat! Ich bin ja wirklich der letzte, der viel von der heutigen Jugend hält. Aber ich weiß eben, dass es für die Oberflächlichkeit und den Egoismus, der heute vorherrscht, eine Menge Gründe liegt. Und die haben die Erwachsenen zu verantworten!

Thod
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Fr 23. Nov 2001, 16:55 - Beitrag #39

die Frage nach der Richtigen Erziehung, und der optimalen Entwicklung ist sicherlich sehr anspruchsvoll:

So wie der Mensch geboren wird, ist er in vielerlei Hinsicht unreif. Seit der frühen Kindheit bis hin zum jungen Erwachsenen finden die unterschiedlichsten Reifungsprozesse, sowohl biologisch, als auch psychisch und seelisch statt.
Leider kann man heute nicht mehr von einer einheitlichen Umgebung im Sinne der Prägung sprechen, so daß es auch nicht leicht fällt, einen Verantwortlichen für etwaige Probleme und Misstände in der Entwicklung zu finden: Nur, war das jemals anders?
Wie haben sich die Kinder früher, ohne unsere Technik und Medizin (Kindersterblichkeit) in Kriegen und Hungersnöten, in der ständigen Angst vor dem Tod und anderem Schrecken, entwickeln können?

Es ist leicht, den Eltern die Schuld zu geben, aber ich habe einmal gehört, die Früchte seiner Erziehung sähe man nicht an seinen Kindern, sondern an seinen Enkeln. Wie auch immer: es ist eine schwierige Frage.

Meiner Ansicht nach haben Politiker auf diese Dinge noch mit den geringsten Einfluss. Wie wir derzeit sehen, ist Law and Order kein Privileg der rechten Parteien, sondern kann von den Linken genauso beansprucht werden. (Dabei muß man nicht einmal auf die Sozialistischen Staaten zurückgreifen)

Jeder von uns muß durch Misserfolge lernen. Man scheitert, oder man schafft es. Ein Wahlalter herauf oder herab zu setzen, Ausganssperren zu verhängen oder aufzugeben und all diese Randbedingungen, werden sicherlich nichts ändern. Wenn man etwas erreichen will, dann hilft nur die eigene Offenheit und Menschlichkeit allen gegenüber, die man wo auch immer trifft. D.h. nicht eine allgemeine Freundlichkeit. Man kann auch bestimmt für Werte eintreten, und Sanktionen werden sich auch nicht immer vermeiden lassen, aber man kann alles aus einer menschenfreundlichen Motivation heraus tun. Hierin liegt meiner Ansicht nach der Schlüssel zur einzigen Möglichkeit, Umstände wenn auch leicht, aber dennoch zu verbessern.

Gruß,
Orald

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Fr 23. Nov 2001, 18:23 - Beitrag #40

@dian: du polemisierst etwas ("Freiheitsberaubung", "Untermensch"). Deine Homepage sieht für meinen Geschmack etwas seltsam aus, aber was solls, man hat ja keine Vorurteile ;)
Im Grunde stimme ich dir zu (Unterdrückung ist kein Erziehungsmittel, schafft nur Aggression etc). Aber ich denke du übertreibst auch etwas, ich würde nicht sagen, dass "die Eltern" an allem schuld sind. Dieses Denken, ein Kind/Jugendlicher hätte nie eigene Schuld, sondern alles waren die Eltern mit verfehlter Erziehung, finde ich sehr bedenklich, da es die Eigenverantwortung leugnet.

@Orald:
Meiner Ansicht nach haben Politiker auf diese Dinge noch mit den geringsten Einfluss. Wie wir derzeit sehen, ist Law and Order kein Privileg der rechten Parteien, sondern kann von den Linken genauso beansprucht werden. (Dabei muß man nicht einmal auf die Sozialistischen Staaten zurückgreifen)

Fragt sich nur, ob es dann noch linke sind, oder ob sie sich nur so nennen.

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