
gruß PsySt
das ist ein Zeichen von Kultur, daß man etwas für andere tut, auch wenn sie es nicht erwiedern.
Gruß,
Orald
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So 25. Nov 2001, 21:27 - Beitrag #1 |
Also leute, da in einem anderen Thread plötzlich nur noch über den sinn oder unsinn von Kirchenasyl diskutiert wurde , bzw über kultur und moralische werte, habe ich mir gedacht ich verscheibe das alles in einen neuen thread wo das reinpaßt. das ist nun dabei rausgekommen
![]() gruß PsySt das ist ein Zeichen von Kultur, daß man etwas für andere tut, auch wenn sie es nicht erwiedern. Gruß, Orald |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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So 25. Nov 2001, 21:48 - Beitrag #2 |
Super, WIR sollen ihn laufenlassen, obwohl er gegen unsere Maximen verstoßen hat, nur um einen Anspruch auf "Kultur" zu haben?! Ist es ein Zeichen von Kultur, seine Werte und Gesetze nicht zu verfechten?! |
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So 25. Nov 2001, 21:54 - Beitrag #3 |
wir brechen unsere Werte und Gesetze ständig.
Kern christlicher Botschaft, und dies hier ist wohl alles auf christlichen Fundamenten gebaut, ist die Feindesliebe. Liebe zeichnet sich eben dadurch aus, daß man auf Gegenliebe verzichtet. Sie darf eben nicht eingeschränkt und zweckdienlich sein, denn dann ist sie keine mehr. Da wir uns aber schon derart weit von unseren christlichen Wurzeln entfernt habe, ist unser Verhalten und unsere Barbarei sicher kein Deut besser, als die der Muslime. Wir lassen ja auch keine Gelegenheit aus, das zu demonstrieren ... Gruß, Orald |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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So 25. Nov 2001, 22:09 - Beitrag #4 |
In diesem Beispiel geht es ja wohl nicht um einen Christentum-Islam-Streit. Prinzipell hast du ja recht, aber Gesetze sind Politik und Politik hat wenig mit dem chrislichen Optimum zu tun. Man kann ja nicht jeden Mörder laufenlassen, nur weil man Christ ist, oder?! |
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So 25. Nov 2001, 22:16 - Beitrag #5 |
Es gibt geschichten aus dem ersten Weltkrieg, daß die Gefechte an der Ostfront über Weihnachten ausgesetzt hätten...
Wir sehen uns heute immer als so moralisch überlegen an, aber wir halten uns nicht einmal an simple gebote der Höflichkeit. Straftäter waren früher z.B. in Kirchen geschützt. Solche Refugien gibt es nicht mehr: Die Welt wird halt grausamer. Gruß, Orald |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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So 25. Nov 2001, 22:36 - Beitrag #6 |
War ja auch Schwachsinn. Ein Straftäter ist ein Straftäter, egal wo er sich aufhält. Da die Gesetze des Staates auf den moralischen Vorstellungen der Kirchgänger basieren, ist eine Festnahme keine "Schändung" der Kirche. |
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So 25. Nov 2001, 22:38 - Beitrag #7 |
auf meinen moralischen Vorstellungen basiert dieser Staat nicht, aber das ist ein anderes Thema. Was ich zur genauen Auslegung der Gesetze denke, hab ich in meiner Signatur geschrieben...
Gruß, Orald |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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So 25. Nov 2001, 22:45 - Beitrag #8 |
Auf meinen auch nicht so richtig, war auch idealistisch gedacht. Deine Sig bringt's auf den Punkt! |
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So 25. Nov 2001, 22:47 - Beitrag #9 |
Sie wird so in etwas dem hl. Augustinus zugeschrieben...
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Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Mo 26. Nov 2001, 01:06 - Beitrag #10 |
Ich denke, dass man zwar andere Religionen respektieren muss, indem man in bestimmten Zonen niemanden ermordet, festnimmt, ... . Aber ein Schwerverbrecher gehört nun mal hinter Gittern, egal wo er sich gerade aufhält, oder was gerade für eine Zeit ist. Klar wird nicht viel Respekt entgegengebracht, wenn man ihn dort festnehmen würde. Aber man kann ihn auch nicht laufenlassen. Irgendwas muß man ja machen. Einen Mittelweg gibt es in dieser Situation nicht. Einer verliert auf jeden Fall.
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Mo 26. Nov 2001, 01:41 - Beitrag #11 |
Ja, der (militärisch) Schwächere! |
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Mo 26. Nov 2001, 16:33 - Beitrag #12 |
@Kor
Ist das nicht aus 'Things will never be the same'? Ich denke aber, dass die letzten 6 (Edit: 8) Postings etwas off-topic und auch recht unntüz waren und wir jetzt wieder zum Thema zurückkehren sollten. Ich lese eigentlich ganz gerne ab und zu Bild. Die Bild-Zeitung ist einfach eine wunderschöne Parodie, wobei manche Leute diese Parodie aber für ernstgemeint halten und so Fehlinformationen bekommen können. Das ist das schlechte an der Bild. Ich denke nicht, dass Bush große Probleme haben wird, eine Religion zu missachten, besonders wenn es nicht seine eigene ist. Kommando rein, bin Laden abgeknallt und Kommando zurück. So einfach geht das. Und deswegen wird bin Laden wohl auch nicht nach Mekka gehen. Wäre auch wohl sehr schwer, da unbemerkt hinzukommen. Aber interessant ist die Frage, ob Saudi-Arabien ihn ausliefern würde. Auch Saudi-Arabien mag bin Laden nicht sonderlich, aber ob sie einen Moslem aus Mekka rausschmeißen würden? Das würde von vielen sicherlich sehr kritisch gesehen. @Erdwolf Wir sollen ihn jagen und vielleicht auch töten, weil er gegen unsere Maximen verstoßen hat? Das wäre ja praktisch schon eine Rechtfertigung für den 11. Semptember, da Ethik nicht nur für wenige sein sollte (ich denke jedenfalls, dass die meisten Amerikaner gegen Bin Ladens Maximen verstoßen). Und ich denke nicht, dass 'Liebe deine Feinde' verbietet, anderes Leben vor einem Mörder zu schützen. @Orald Ich denke eigentlich auch, dass Straftäter nicht in Kirchen vor dem Gesetz geschützt werden sollten. Ist es denn im Sinne des Christentums, wenn Straftäter laufen gelassen werden. Sich vollständig an seine eigenen Gebote zu halten, ist wohl sehr schwierig, doch es ist wohl nicht nötig, die eigenen Gebote in dem Maße zu missachten, wie es die meisten Menschen im Westen machen. Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Mo 26. Nov 2001, 16:49 - Beitrag #13 |
es ist grundsätzlich nicht im christlichen Sinne, Menschen zu bestrafen. Wenn der Staat sich das Recht dazu herausnimmt, so ist das Christentum von seiner Idee her wohl eher passiv: Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser ist.
Grundsätzlich sind Heilige Orte etwas wichtiges. Sie zu brechen, nimmt den gläubigen Volk Vertrauen und letztlich auch Seelenfrieden. Ich würde mit gerade sochen Dingen sehr, sehr vorsichtig sein. Gruß, Orald |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Mo 26. Nov 2001, 19:41 - Beitrag #14 |
Es ist halt immer eine Frage des Standpunktes, wer im Recht ist und wer nicht. Man muß nur bedenken, wo diese Maximen gelten. Bin Laden hat das Attentat schließlich in Amerika ausgeführt, Menschen involviert, die NICHT an seine Maximen glauben. Somit hat er sich strafbar gemacht. (Aus seiner Sicht haben die Amis sich aber auch nicht anders verhalten, oder?!) |
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Di 27. Nov 2001, 17:07 - Beitrag #15 |
Dann ist dein Wissen halt lückenhaft.
Krichweih ist ein sehr wichtiges Fest für Katholiken, und die Weihe und das Sakrament spielen zentrale Rollen im christlichen Leben. Das ganze ist eine Religion, und keine politische Partei. Sie greift sehr tief in die menschlichen Erfahrungen und Bedürfnisse. Natürlich gibt es heilige Orte, könnte man sagen *sogar* bei den Heiden. In meinem Posting über die Wichtigkeit dieser Orte und auch solcher Rituale habe ich meine Antwort auf die Frage, ob solche Kriegspausen albern sind, doch schon zum ausdruck gebracht! Ich finde, daß sie zum menschlichen Umgang gehören, und zivilisiertes Verhalten erst zum Ausdruck bringen. Wenn man sowas nicht achtet, ist man wie ein Tier. (Aber ich habe generell durchaus den Eindruck, daß sich durchaus einige Menschen viel Mühe geben, wie Tiere zu erscheinen...) Gruß, Orald |
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Di 27. Nov 2001, 17:14 - Beitrag #16 |
Da hab ich wirklich was dazugelernt, ich dachte bisjetzt immer, Christen würden das Heiligen von Objekten ablehnen.
Was ist denn so irre zivilisiert daran, an einem bestimmten Tag nicht zu kämpfen? Wenn man einmal im Krieg ist, bringt sowas doch gar nichts. Da wäre es weit zivilisierter zB keine Überraschungsangriffe zu machen oder so. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Mi 28. Nov 2001, 17:12 - Beitrag #17 |
Heilige Orte im Krieg zu respektieren ist sicher ein Zeichen von Kultur.
Das auf heiligem Boden nicht gekämpft wird, entweiht diesem Ort jedoch dadurch, daß er zum strategischen Mittel verkommt.
Es geht nicht darum, "ob es etwas bringt", sondern darum Kultur zu zeigen. Tatsächlich ist das aber natürlich schwierig, wenn der Gegner das anders sieht.
Ohne Überraschungsangriffe dauert der Krieg umso länger, da er zu einer (Menschen-)Materialschlacht wird und ist dadurch sicherlich nicht zivilizierter. |
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Do 29. Nov 2001, 20:37 - Beitrag #18 |
Also da wüsste ich aber sinnvollere Methoden um "zivilisiert" zu sein. Etwa nicht auf Zivilisten schießen. Oder fair mit Gefangenen umgehen. Keine verbrannte Erde. Usw. An bestimmten Tagen Pause machen finde ich nur eine alberne Geste ohne echten Sinn. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Do 29. Nov 2001, 21:59 - Beitrag #19 |
Das stimmt, was haben die Zivilisten von einem Tag Pause, wenn sie danach weiter niedergemetzelt werden und/oder ihre Häuser in Schutt und Asche gelegt werden?!
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Do 29. Nov 2001, 23:18 - Beitrag #20 |
Gerade das strikte Einhalten einer derartigen Kampfpause drückt andererseits aber auch einen Respekt vor dem Gegner aus und auch einen Gedanken an Fairness und Sportlichkeit, sogar im Krieg. Das Problem an diesem Gedanken ist, dass er nur bei einigen Wenigen wirklich dahintersteckt, dass der großen Masse dieser Fairness-Gedanke allerdings fremd ist, daher geht die Idee dahinter nicht wirklich auf, was Erdwolf in seinem letzten Beitrag auch aufgezeigt hat.
Mit freundlichen Grüßen Witschet |
Ein Mensch - das trifft man gar nicht selten - der nichts gilt lässt auch nichts gelten. (E. Kupke)
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