Soziale Gerechtigkeit bei Gewerkschaften???

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Arschfurunkel
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Fr 30. Nov 2001, 15:33 - Beitrag #1

Soziale Gerechtigkeit bei Gewerkschaften???

Eine Angestellte des DGB ist an Krebs erkrankt, was sie auch ihrem Arbeitgeber mitteilt.

Als ob das nicht alleine schon schlimm genug sei, erhielt sie kurz darauf die Kündigung-ihr Pech: Sie war noch in der Probezeit.

Der ganze Artikel ist nachzulesen unter http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,170422,00.html

Juristisch korrekt, aber waren es nicht immer die Gewerkschaften, die für mehr soziale Gerechtigkeit einstanden und von Arbeitgebern einforderten, "menschlicher" zu handeln???

Kann es angehen, daß auch bei Gewerkschaften eine leichte Doppelmoral herrscht, wenn sie selbst als Arbeitgeber auftreten???

Auch wenn DGB-Chef Schulte wirklich nichts von der Krankheit der Frau wußte, ist es dennoch peinlich, wenn er alles unterschreibt, ohne sich vorher zu informieren. Gerade der DGB als Arbeitgeber sollte Vorbildfunktion einnehmen!!!

Monoceros
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Fr 30. Nov 2001, 15:38 - Beitrag #2

Daran kann man dann wieder schön sehen, warum die Organisierung der Arbeitnehmer zu Gewerkschaften immer stärker zurückgeht, die offensichtlich in Teilen immer wieder nach dem Prinzip handeln: Wir sagen dies aber tun jenes. Da zeigt sich, wer zu dem steht was er sagt und wer bloß Sprüche klopft und sich damit selbst unglaubwürdig macht.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
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Fr 30. Nov 2001, 18:07 - Beitrag #3

Institutionen haben halt ein eigenleben...

Ich mag wohl gerade darum die eher linken politischen Richtungen nicht so seher, da sie sehr stark zur Gruppierung und institutionalisierung neigen, und das empfinde ich von vorn herein als unpersönlich und kalt.
Resultate wie das gezeigte Beispiel sind da wohl eher typisch. Der Gedanke, das das Gemeinwohl über das Einzelwohl gehe, und man besser strukturell durchgreife, ist dafür meines Erachtens verantwortlich.

Wie gesagt, überraschen tut mich sowas in keiner Weise...

Gruß,
Orald

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So 2. Dez 2001, 12:16 - Beitrag #4

das alles institutionalisiert (richtig geschrieben?) wird und gruppen gebildet werden kannst du ja wohl nur den ultra linken ankreiden und beim besten willen nicht den "eher linken"..

Traitor
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So 2. Dez 2001, 12:41 - Beitrag #5

Und bei den rechten ist das ja wohl auch nicht anders, auch im Nazireich zb gab es ja Unmengen Institutionen. Und selbst deine geliebte Kirche hat unzählige Gremien, Kongresse und so weiter. Ich denke, das hat wenig mit der politischen Richtung zu tun.

Thod
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Mo 3. Dez 2001, 16:24 - Beitrag #6

@ Psyst,
wenn du es "ankreiden" nennst, ich stelle das bei linken Gruppierungen halt durch die Reihe sehr stark fest.

@ Traitor,
darin zeigt sich halt auch die sozialistische Seite des Nationalsozialismusses.

Gruß,
Orald

PsySt
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Do 6. Dez 2001, 16:08 - Beitrag #7

du bist auf den kirchenfaktor in traitors posting nicht eingegangen, überlesen oder bewußt nicht beantwortet?? :D

Thod
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Do 6. Dez 2001, 16:49 - Beitrag #8

ich habs überlesen.
Tatsächlich sind diese Institutionsauswüchse auch eher im basiskirchlichen Sektor anzutreffen, und den kann man politisch durchaus als links bezeichnen.
In der Geschichte gibt es in katholischerseits immer einen Wechsel zwischen starken Institutionen und spiritueller Erneuerungsphasen. Dieser Wechsel hat eine wichtige Funktion, aber da will OT nicht überstrapazieren.

Tatsache ist, daß das Christentum letztlich die Person anspricht, nicht die Gruppe. Das ist eine der fundamentalsten Unterschiede zu den sozialistischen Systemen: Der Mensch steht in einem persönlichen Verhältnis zu Gott, er ist persönlich Verantwortlich und seine Heilserwartung ist auch eine persönliche.

Kirchliche Institutionen dienen der Verkündigung und der Strukturierung, welche vor allem durch die gesellschaftlichen Umfelder nötig gemacht werden. Ich persönlich würde dort in der heutigen Zeit einen Großteil abschaffen, und das wird auch wohl kommen. Sie sind zu einem großen Teil verantwortlich für derzeitige Misstände, und wuchern wie ein Krebsgeschwür. Ich denke, das ist in der heutigen Zeit die Folge der Unterwanderung von Kirche durch sozialistische Strukturen.
In früheren Zeiten war das Amt oft fern, und als Ehrfurchtgebietende Macht zwar mahnend vorhanden, aber letztlich für den einzelnen gläubigen doch nicht im Vordergrund.

Gruß,
Orald

Traitor
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Do 6. Dez 2001, 19:06 - Beitrag #9

In früheren Zeiten war das Amt oft fern, und als Ehrfurchtgebietende Macht zwar mahnend vorhanden, aber letztlich für den einzelnen gläubigen doch nicht im Vordergrund.

Wann denn? Außer der Urchristen-Zeit fällt mir da keine Epoche ein.
Kloster, Orden, Vatikan, Pfründe usw gab es doch die ganze Zeit durchgänig in eher noch stärkerer Ausprägung als heute.
Aber da du in Krichengeschichte bewanderter bist, kannst du mich sicher besseren belehren? ;)

Thod
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Do 6. Dez 2001, 19:13 - Beitrag #10

Ich hatte da z.B. das viel zitierte Mittelalter im Auge, aber auch die anderen Zeiten.
Ich denke, wir machen uns da eine etwas falsche Vorstellung. In den Geschichtsbüchern und in Filmen werden immer nur gewisse Aspekte beleuchtet, die auf Publikumswirksamkeit aus sind. Wir sollten das aber hier nicht weiter ausführen. Mit Gewerkschaften hat das nichts zu tun.

Gruß,
Orald

Traitor
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Do 6. Dez 2001, 19:28 - Beitrag #11

Da es mich aber schon interessiert, neuer Thread:
http://www.aj4.de/twm/showthread.php?s=&threadid=4213

PsySt
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Di 11. Dez 2001, 11:10 - Beitrag #12

gute arbeit jungs :s1: euch muß man ja noch nichtmal darauf hinweisen das das ot ist :D

SoF
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Di 11. Dez 2001, 20:04 - Beitrag #13

Zurück zu den Gewerkschaften: Ich finde es nicht besonders toll von IG Metall, dass sie ausgerechnet jetzt, in der wirtschaftlichen Krise, indem das Land ist eine Tariferhöhung von 5-7 % zu fordern.

Thod
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Do 13. Dez 2001, 15:51 - Beitrag #14

was sollen Gewerkschaften denn sonst tun?

Gruß,
Orald

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Do 13. Dez 2001, 17:29 - Beitrag #15

Außerdem ist diese "Wirtschaftskrise" im Endeffekt eher ein Phantom. Es ist schließlich keine Rezession, sondern nur ein gesunkenes Wachstum. Und in den letzten Jahren wurden die Arbeitnehmer immer mit einem Bruchteil des Gewinnwachstums abgespeist, da ist sowas schon gerechtfertigt.


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