München - Es ist die größte Überraschung vor der Winterpause: Trainer Huub Stevens verlässt den Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zum Saisonende. "Ich glaube, dass der Zeitpunkt für einen Tapetenwechel gekommen ist", sagte der 48-Jährige.
Seine Entscheidung teilte der 48-Jährige der Mannschaft am Mittwoch vor der Partie bei Hansa Rostock mit. Der Niederländer war zuletzt wiederholt als Nationaltrainer seines Heimatlandes gehandelt worden.
Stevens ist seit 9. Oktober 1996 bei S04. Unter seiner Regie gewannen die "Königsblauen" 1997 den Uefa-Cup und 2001 den DFB-Pokal. In der Saison 2000/2001 belegte Schalke Rang zwei.
Röber wünscht sich den DFB-Pokal
Röbers Abschied aus Berlin stand schon seit dem HSV-Spiel für beide Parteien fest
Berlin - Hertha BSC und Jürgen Röber haben ihre Fußball-Ehe nach sechs Jahren wie erwartet nun auch offiziell geschieden. Allerdings vereinbarten beide Partner einen Abschied auf Raten, der große Risiken in sich birgt. Röber soll und will bis zum Ende seines Vertrages im Sommer 2002 den Hauptstadtclub als Cheftrainer weiter voran bringen.
"Wir haben noch viele Ziele für das neue Jahr", betonte der 47-Jährige am Mittwoch. Einen Nachfolger konnte Manager Dieter Hoeneß bei einer extra einberufenen Pressekonferenz noch nicht präsentieren. "Es gibt keinen Zeitrahmen", sagte der Geschäftsführer der Hertha-Aktiengesellschaft, aber ein neuer Trainer soll "so schnell wie möglich" gefunden werden.
Entscheidung stand schon länger fest
Die Scheidung der "alten Dame" von Röber, der am Donnerstag in privatem Kreis seine langjährige Freundin heiratet, sei schon am 13. Oktober nach dem 0:4 beim Hamburger SV zum Juni 2002 so vereinbart worden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Manager und Trainer.
"Ich habe damals eine Viertelstunde überlegt, vor der Mannschaft eine Brandrede gehalten und eine Entscheidung getroffen. Das HSV-Spiel war das letzte Signal für uns beide, einen Strich zu ziehen. Es ging auch darum, dass Jürgen Röber den Verein als Sieger verlässt", sagte Hoeneß, der sich gegen die Darstellung einer gebrochenen Freundschaft zu Röber wehrte.
"Das hört sich gut an. Es stimmt aber nicht", unterstrich der Hertha-"Macher".
Verhältnis nicht mehr so wie am Anfang
Der Trainer hatte zuvor intern schon eingeräumt, das Verhältnis sei nicht mehr so wie am Anfang der gemeinsamen Arbeit.
Doch Röber verwies auch auf die vielen kritischen Situationen, "in denen wir gemeinsam immer wieder die Kurve gekriegt haben".
Deshalb stimme auch die Darstellung nicht: "Hier der böse Verein, der keinen neuen Vertrag mehr gibt, und dort der neue Trainer. Das ist Blödsinn."
Röber warnt Spieler
Röber glaubt, dass er die schwierige fünfmonatige Abschieds-Tour unbeschadet übersteht. Schon jetzt warnte er seine Profis: "Auch in Zukunft gilt für jeden: Entweder er bringt seine Leistung oder er ist draußen."
Mit verschärftem Konkurrenzkampf will er die Zügel nach dem Trainingsstart am 4. Januar anziehen und somit seine Position sichern. Dabei setzt Röber auf die Genesung seines Personals, allen voran von Sebastian Deisler. "Ein fitter Deisler wird die Qualität der Mannschaft weiter erhöhen", betonte der Coach.
Ziel ist ein CL-Platz
Hoeneß bat um Unterstützung "bei dem Versuch, etwas zu machen, das nicht selbstverständlich ist". Hertha wolle sich den Gesetzen der Branche nicht beugen.
Allerdings liegen die Ziele auch nach neun Spielen in Serie ohne Niederlage sehr hoch. "Wir haben wieder die Möglichkeit, unser ursprüngliches Saisonziel anzugehen und in den internationalen Wettbewerb zu kommen, auch wenn ein Erfolg gegen St. Pauli noch eine bessere Ausgangsposition gebracht hätte", erklärte Hoeneß nach dem enttäuschenden 2:2 zum Jahres-Abschluss gegen das Bundesliga-Schlusslicht.
Und "irgendwie" solle man auch noch versuchen, "Platz drei zu erreichen", mit dem die Qualifikationsrunde für die Champions League verbunden ist.
Röbers Abschiedwunsch: der DFB-Pokal
Röber wünscht sich nun einen "vernünftigen Schlussstrich": Am liebsten am 11. Mai 2002 im eigenen Stadion mit dem Gewinn des DFB-Pokals.
"Wir wissen, was wir tun", meinte Hoeneß - schon jetzt davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
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