Hamburg: "Rekordmann" will sogar bis 2007 bleiben / Letzte Details noch offen
Romeo - das Risiko für Hieronymus
Der Transferkampf des HSV um Stürmer-Star Bernardo Romeo (24) ging gestern noch einmal in die Verlängerung. Ursprünglich wollten Vorstands-Boss Werner Hackmann und Sportchef Holger Hieronymus schon am Dienstag in Madrid gemeinsam mit dem Spieler den fest vereinbarten Wechsel auch schriftlich bis ins Detail fixieren. Allein: Der Vertreter des abgebenden argentinischen Erstligisten AC San Lorenzo trudelte mit Verspätung ein, so dass die letzten Punkte auch bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch offen blieben. Bemerkenswert: Selbst die Laufzeit von Romeos Engagement war als essenzieller Vertragsbestandteil noch einmal Diskussionsgegenstand: Statt wie bislang vermeldet bis 2005 möchte sich der Torjäger bis 2007 an die Hanseaten binden.
Das Zustandekommen des Wechsels an sich stand laut offizieller HSV-Auskunft indes seit Sonntag außer Frage - und damit die vierte Steigerung des vereins-historischen Transfer-Rekords binnen anderthalb Jahren: Im Sommer 2000 kam Marcel Ketelaer für umgerechnet circa 2,75 Euro aus Mönchengladbach. Es folgten Milan Fukal (2,85 Millionen), Jörg Albertz (fünf Millionen) - und nun eben Romeo (5,65 Millionen). Seine Entwicklung, zitiert das "Hamburger Abendblatt" ein ungenanntes Mitglied des Aufsichtsrats, werde auch zum Gradmesser für "Personal- Chef" Hieronymus. Der wiederum bestätige, "dass Misserfolg in der Reihenfolge immer dem Trainer, dem Manager und dann dem Präsidenten angelastet" werde. Womit Hieronymus in Folge der Pagelsdorf-Entlassung an vorderster Front angelangt wäre.
Fakt ist: Romeos Vorgänger als "Rekordmänner" zählen bislang eher in die Kategorie "Flops". Nicht nur die Schuld der Spieler: So betonte Fukal stets, seine Klasse nur, wie zuletzt bewiesen, als rechter Verteidiger in der Viererkette entfalten zu können - was unter Pagelsdorf kaum vorgesehen war. Auch Ketelaer sollte sich in einer gegenüber Gladbacher Glanz-Zeiten veränderten Rolle zurecht finden. Gut, dass Romeos Aufgabengebiet klar umrissen ist: "Tore, Tore, Tore", erhofft sich Hieronymus. Genau wie Fans, Aufsichtsrat und Vorstand.
Quelle:
http://www.kicker.de