Schon interessant: Noch über acht Monate bis zur Wahl und schon jetzt diskutiert man mögliche Koalitionen. Nun denn.
1. Hat Schröder gesagt, er wolle wieder mit den Grünen koalieren und
2. hat er insbesondere gesagt, er werde auf keinen Fall mit der PDS koalieren.
Zumindest letzteres ist absolut glaubwürdig.
Es ist auch nicht ganz korrekt, daß eine große Koalition vollkommen abwegig erscheint. Eines der möglichen Szenarien, wenn Schröders Vertrauensfrage gescheitert wäre (somit auch die Koalition), lautete große Koalition.
@teut: Du magst grundsätzlich Recht haben, daß große Koalitionen nur in Notfällen sinnvoll erscheinen, denn in der Tat schwächt eine große Koalition die Opposition (1966-69 war nur die FDP in der Opposition) und somit eine freiheitliche Demokratie, die u.a. von einer starken Opposition lebt.
Aber ich denke, wir haben auch momentan eine "Notsituation". Große Bereiche unserer Gesellschaft müssen reformiert (teilweise saniert) werden: Gesundheitswesen, Steuersystem, Fianzwesen, Subventionen etc. Dafür braucht man zumindest eine starke Regierungsmehrheit. Eine Regierung, die nur drei, vier Mandate Mehrheit verzeichnen könnte, wäre automatisch zum Scheitern verurteilt.
Ich würde, begrenzt auf eine, maximal zwei Legislaturperioden, eine große Koalition befürworten, auch wenn es nur eine "Vernunftehe" sein kann.
Den Grünen trau ich, realistisch gesehen, keinen Refromwillen zu, da die Basis anders denkt als die Minister, die FDP wird sich, wie üblich, darauf beschränken, "gebraucht" zu werden, die PDS ist, insbesondere auf Bundesebene, nicht regierungsfähig, belibt nichts mehr als eine große Koalition.
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