Die Gründe des ersten Weltkriegs

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
teut
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Do 17. Jan 2002, 20:31 - Beitrag #21

@Traitor

Die Feindschaft Preussen vs.Österreich fand zwar im Schlesischen Kreieg seinen Ausdruck und dann im Krieg 1866 aber diese Feindschaft war keine grundsätzliche.Noch während der Schlacht bei Königgrätz konnte sich Bismarck bei Wilhelm I gegen die Militärs durchsetzen; und zwar keine Gebietsansprüche zu stellen weil Österreich der Verbündete von morgen sein werde. Bismarck als überzeugter Preusse hatte eigentlich mit der Schaffung des 2 Kaiserreiches keine besondere Freude und wenn schon dann ohne den Anhang nicht deutscher Landesteile von Österreich-Ungarn.(Zitat :Der gesamte Balkan ist nicht einen Knochen eines pommerschen Musketiers wert)
Österreichs Herrscher betrachteten sich immer als Deutsche (Zitat Franz Joseph zu Roosevelt :Ich bin ein Deutscher Fürst)
Auserdem waren Preussen und Österreich Verbündete gegen Napoleon ,Verbündete in der Heiligen Allianz,Verbündete im Kampf gegen Dänemark 1864.
Die wirkliche Verbindung erfolgte daher mit dem Deutschen Reich und nicht mit Preussen und das deutsche Reich bestand auch aus dem südlich des Mains gelegenen katholischen Staaten; mit Bayern war Österreich mit zahlreichen dynastischen Verbindungen durch Jahrhunderte eng verbunden.Dasselbe Bild findet man mit Sachsen.Daher war die Allianz Deutsches Reich und Österreich fast zwingend, von der Tatsache noch abgesehen, dass Österreichs Herrscher viele Jahrhunderte Deutsche Kaiser stellten.In den deutsch sprechenden Landesteilen von Cisleithanien war eine große deutschnationale Stömung seit dem Kampf gegen Napoleon sehr prägend.Der Bruder des Kaisers Franz Erzherzog Johann war der Vorsitzende der Paulskirche auch dies schaffte eine enge geistige Verbindung.Die gemeinsame Sprache und Kultur tat das übrige.

BJ1313
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Di 22. Jan 2002, 10:12 - Beitrag #22

wenn man auch daran dänkt das früher das militär eigentlich über alles war ist es nicht ferwunderlich das die deutschen so einen kriegs entusiasmus an den tag legten. die freuten sich doch wie die kinder wo sie ne uniform anziehen konnten und mit den anderen mitmarschieren konnten.

Traitor
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Di 22. Jan 2002, 17:07 - Beitrag #23

Nicht nur die Deutschen. Der übertriebene Militarismus war bei (fast) allen Staaten dieser Zeit zu sehen.

Thod
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Di 22. Jan 2002, 17:08 - Beitrag #24

was heisst eigentlich übertrieben? Aus unserer heutigen Sicht, mag etwas, was früher durchaus angemessen war, übertrieben wirken.
Das Milität muß halt mit den potentiellen Feinden mithalten können, sonst taugt es nichts.

Gruß,
Orald

Traitor
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Di 22. Jan 2002, 17:29 - Beitrag #25

@Orald: Die Größe des Militärapparats war wohl der Konkurrenz angemessen. Aber ich beziehe mich eher auf den Stellenwert des Militärs in der Gesellschaft, motto "wer nicht beim Militär ist/war ist nichts". Ob dies wirklich nötig war, um eine funktionierende ABwehr aufzubauen, ist IMHO zweifelhaft.

Thod
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Di 22. Jan 2002, 17:36 - Beitrag #26

ist doch anscheinend die gleiche Einstellung, wie sie das amerikanische Milität gegenüber der Zivilbevölkerung hat.
Gerade die heute immer so hoch gepriesenen Naturstämme und Ureinwohner diverser Kontinente sind da mindestens genauso streng: wer sein Leben im Kampf nicht für die Gemeinschaft einzusetzen gewillt ist, hat auch kein Recht auf Leistungen derselben.
Scheint mir eher, daß wir uns da heute einen (von mir gern genutzten ;) ) Sonderweg oder Ausnahmezustand leisten.

Gruß,
Orald

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Di 22. Jan 2002, 17:39 - Beitrag #27

So kann man es auch sehen. Aber die Frage ist, ob zu dieser Zeit so eine starke Bedeutung des Militärs noch notwendig war, oder nur Selbtszweck. Dass sie nach dem Krieg so schnell wegbrach, spricht denke ich dagegen, dass sie wirklich noch Sinn hatte.

Thod
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Di 22. Jan 2002, 17:42 - Beitrag #28

nuja, sie wurde wenn ich mich nicht täusche vom "Kalten Krieg" ersetzt, ist wie gesagt in Amerika immer noch vorhanden (und wohl nicht nur dort) und wird ja auch hier zu lande möglicherweise mal wieder eingeführt werden...

Gruß,
Orald

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Di 22. Jan 2002, 17:49 - Beitrag #29

Stimmt, Amerika setzt den Militarismus nachwievor fort, und auch in anderen, insbesondere Schwellen- und Dritte-Welt-Ländern, hat er nachwievor Hochkonjunktur. In Deutschland sehe ich diese Gefahr aber zumindest mittelfristig nicht, so groß wie die Ablehnung gegen alles militärische zur Zeit ist. Aber im Rest der EU sieht es teilweise schon anders aus, GB und Frankreich zB haben ja noch sehr aktive Militärs. Deutschland gehört wohl mit zu den unmilitaristischsten Ländern der Welt, was mich sehr freut.

teut
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Di 22. Jan 2002, 19:31 - Beitrag #30

Amerikanischer Militarismus

es klingt wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte dass der Gründervater des US-Militärs der Preußische Hauptmann von Steuben war.Deutschland ist heute militärisch ein Vakuum vor allem was die innere Bereitschaft betrifft für seine Heimat sich auch militärisch einzusetzen.Ob an dieser Einstellung andere sich ein Beispiel nehmen werden ich glaub es nicht.

Thod
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Di 22. Jan 2002, 20:23 - Beitrag #31

nicht nur die militärische Einsatzbereitschaft fehlt den Deutschen, sondern generell hab ich den Eindruck, daß man bei allen Pflichten und Engagement gern verleugnet, Deutscher zu sein. Da fallen dann als Ausrede oft so Begriffe wie "Weltbürger" , "Kosmopolit"..., aber letztlich betrachtet man die Gesellschaft hier gern wie einen Selbstbedienungsladen, aus dem man ohne Einzubezahlen möglichst viel Rausholen kann...

Gruß,
Orald

teut
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Mi 23. Jan 2002, 18:16 - Beitrag #32

@Orald

"Pazifist" nicht zu vergessen oder Mitglied der "Zivilgesellschaft"
In Realität nur schrankenlose Egoisten mit gelegentlichen Anfällen der" Charity" wie es auf neudeutsch ausgedrückt wird.
Da aber diese mistige Einstellung erkannt wird läßt Hoffnung aufkommen .

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Do 14. Feb 2002, 19:53 - Beitrag #33

eigentlich hat das Attentat schon zum ersten weltkrieg geführt
dennes bot den deutschen und Östereichern einen guten Grund Sarajevo und damit Russland und Frankreich den Krieg zu erklären andere ereignisse hätten schon zu einem Kreig geführt aber wahrscheinlich zu einem vollkomen anderen

Thod
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Fr 15. Feb 2002, 14:59 - Beitrag #34

soweit ich informiert bin, wollten die Deutschen den Krieg nicht. Willhelm hat halt oft recht blumige Reden geführt, aber daß er nach einem Grund gesucht hätte, mit Serbien Krieg führen zu können, das scheint mit doch sehr konstruiert...

Gruß,
Orald

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