Katholisches Kreuz in Klassenzimmer?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Maglor
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So 27. Jan 2002, 15:13 - Beitrag #21

Feuerkopf, das Problem ist, dass das verfassungswidrig ist.
Der Staat ist zum christlich-konfessionellen Utericht verpflichtet, selbst wenn alle Deutsche Hare-Krishna singen würden.
MfG Maglor

Traitor
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So 27. Jan 2002, 19:33 - Beitrag #22

An die Leute, die sich etwas mit der Verfassung auskennen: gehört dieser Satz zu den unänderbaren Teilen der Verfassung? Ansonsten vermute ich, dass er bei sich nicht radikal ändernden Gegebenheiten in wenigen Jahrzehnten abgeschafft wird.

Alternativ dazu kann man durchaus einen gescheiten Ethikunterricht anbieten, der die Grundlagen menschlichen Miteinanders vermittelt und auch die Ideen der verschiedenen Religionen vorstellen kann.
Genau. Das Hauptproblem des heutigen Ethikunterrichts und seines nicht vorhandenen Niveaus ist, dass seine Besucher fast immer die sind, die Reli abgewählt haben, weil sie keinen Unterricht haben wollten, und dann plötzlich hieß es "ihr müsst als Ersatz Ethik machen". Wenn man sowas auf wirklich gleichberechtigter Grundlage zu Reli anbietet (dagegen spricht die Verfassung glaube ich nicht) und dafür ausgebildete Lehrer hat, keine fachfremdne die einfach vor sich hin labern, wäre das durchaus wünschenswert.

Maglor
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So 27. Jan 2002, 21:38 - Beitrag #23

Die Verpflichtung zum Religionsuntericht ist abänderbar.
Die Religionsfreiheit nicht.
MfG Maglor

Padreic
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So 27. Jan 2002, 22:17 - Beitrag #24

Zur ursprünglichen Frage: Es findet an so vielen Stellen Beeinflussung statt, auch in der Schule. Das Kreuz ist wohl einer der geringsten Beeinflussungen. Es muss m. E. nicht unbedingt rein, aber es ist ziemlich egal.

@Traitor
Du findest die Bundesgesetze (und damit auch das Grundgesetz) hier: http://jurcom5.juris.de/bundesrecht/index.html. Das nur, damit du nicht immer nachfragen musst *g*.

@Feuerkopf
Ist Ethik lehrbar? Ich denke, nein, jedenfalls nicht die angewandte. Doch es gibt auch Probleme, wenn man nur die Modelle lehren will. Ein durchschnittlicher Mittelstufenschüler wird nie die verschieden ethischen Modelle der Religionen und philosophsichen Strömungen verstehen. Und die Ethik ist ja auch kein völlig abgetrenntes Gebiet. Wenn man sie in einem System verstehen will, muss man auch die anderen großen Punkte des Systems verstehen. In einem Oberstufenphilosophiekurs kann man so etwas vielleicht versuchen, aber nie im Leben in der Mittelstufe bei unmotivierten Leuten. Ich bin dafür, sowohl Religionsunterricht als auch Ethikunterricht abzuschaffen. Beide sind in der jetzigen Form ein Witz.

Padreic

Thod
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So 27. Jan 2002, 23:02 - Beitrag #25

nur kurz:
Die Sache mit dem Religionsunterricht ist genaus wie die mit der Religionsfreiheit ab 14 Teil des Reichskonkordates.
Ich denke, man sollte es aufheben, den Religionsunterricht etc. aufgeben, und infolge der dann auch nicht mehr existierenden Kirchensteuer sollten sich die Kirche aus *allen* charitativen Trägerschaften entfernen.
Die dann einzuführende Sozialsteuer wäre von jedem zu entrichten.

Wenn man Teile des Konkordates aufhbt, dann bitte auch alle. Das fände ich zeitgemäß

Gruß,
Orald

Maglor
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So 27. Jan 2002, 23:26 - Beitrag #26

Orald, was soll an Reichskonkordaten von 33 unzeitgemäß sein?
Es ist doch einfach nur krank, ich glaube es ist das einzige Gesetz, das von Hitler geschaffen wurde, welches noch immer gilt.
Die Kirchensteuer kann doch zahlen wer will, aber normal kann das auch wie n Vereinsmitgliedsbeitrag vom Konto abgezogen werden. Das wäre für alle Beteiligten besser!
MfG Maglor

Thod
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So 27. Jan 2002, 23:29 - Beitrag #27

Es ist deshalb so alt, weil es ein Internationaler Staatsvertrag ist, und weil keine Partei es auf sich nehen will, die Kirchensteuer abzusachaffen. Die dann einzuführende Sozialsteuer würde in deren Augen halt die Wähler vergraulen.
Ich wäre sofort für eine Abschaffung.

Gruß,
Orald

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So 27. Jan 2002, 23:34 - Beitrag #28

Wozu eine Sozialsteuer?
Die nettne Christen können doch trotzdem der Kirche und ihren Sozialeinrichtungen Geld spenden.
MfG Maglor

Thod
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So 27. Jan 2002, 23:40 - Beitrag #29

Ich würde es sicher nicht tun ;)
Mir sind die charitativen Aktivitäten der Kirche in Deutschland sowieso schon seit längerem ein Dorn im Auge. Ich würde, wenn ich da was zu sagen hällte, das Konkordat schon allein deswegen von kirchlicher Seite lösen...
Aber das ist hier ja OT. Werd also nix weiteres dazu hier schreiben

Gruß,
Orald

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Mo 28. Jan 2002, 19:39 - Beitrag #30

@Padreic

Wieso kann man Ethik nicht unterrichten? Das ist doch eher eine Frage der inhaltlichen Aufbereitung. So, wie Du argumentierst, ist Religions- oder Philosophieunterricht nur möglich mit Oberschlaubis.
Es ist durchaus möglich, die Grundzüge einer Religion darzustellen, damit ein gewissen Verständnis füreinander entsteht.

@Orald

Nun, ganz so uneigennützig sind die Kirchen denn doch nicht. Ein Großteil der kirchlichen Einrichtungen wird ganz ordentlich durch den Staat - sprich uns - mitfinanziert. (Vom Kindergarten weiß ich das definitiv)
Soweit ich weiß, gibt es nur in Deutschland diese Art der Kirchensteuer, die vom Staat für die Kirchen einbehalten wird.
In anderen Ländern müssen sich die Gemeinden selbst tummeln, und das tun sie meist gar nicht schlecht.

Ich habe gar nichts gegen Religionsunterricht, meine Kinder nehmen beide daran teil, sie werden auch zur Konfirmation gehen
Die Art des Unterrichts erfüllt auch bereits in weiten Teilen meine Vorstellungen, denn die Kinder lernen sehr viel über andere Religionen.

Thod
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Mo 28. Jan 2002, 19:58 - Beitrag #31

Wenn der Staat sowas einführen will, meinetwegen.
Ich wäre (auch aus den von dir genannten Gründen) für eine Abschaffung des Konkordates. Diese Verquickung von staatlichen und Kirchlichen Finanzen und das ganze, halte ich für sehr ungesund.
Bei Universitäten zieht sich die Kirche ja schon zurück, in der Schule wird das wohl noch folgen.

Gruß,
Orald

P.S.
Auch ich bin der Meinung, daß man Ethik nicht anerziehen kann. Man kann sie darstellen, aber das wird niemanden dazu bringen, sie auch zu befolgen.

Persisteus
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Mo 28. Jan 2002, 20:13 - Beitrag #32

Jede Art von Ethik ist anerzogen!

PsySt
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Di 29. Jan 2002, 12:09 - Beitrag #33

zuerstmal zum thema: ich finde es immer wieder interessant worüber deutsche sich streiten können *kopfschüttel*

bzgl religiöse neutralität: also soweit ich weiß gibt es nur ein bundesland wo der religionsunterricht abgeschafft wurde, das ist brandenburg da gibt es ein fach das eher an ethik erinnert, für alle ist und sich mit allen religionen, ehik usw beschäftigt... warum es das noch nicht überall gibt weiß ich nicht

@orald: -es gibt noch schulen wo die kirche mit drinne hängt?? wußte ich gar nicht ...
- die kirche kann ihre charitativen zwecke nicht aufgeben ohne sich selbst untreu zu werden (meiner bescheidenen laienhaften einstellung nach) denn sie predigt doch immer die nächstenliebe, wie soll sie das rechtfertigen wenn sie es nichtmehr praktizieren würde?
- die politiker heben die kirchensteuer deswegen nicht auf, weil die kirche dann aufheulen würde und es noch immer viele leute gibt die von ihr sich beeinflussen lassen würden, und dann einen anderen politiker wählen würden ...

so mal schauen was ihr darauf antwortet :D

Thod
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Di 29. Jan 2002, 14:34 - Beitrag #34

zuerstmal zum thema: ich finde es immer wieder interessant worüber deutsche sich streiten können *kopfschüttel*
@ Psyst,
bzgl religiöse neutralität: also soweit ich weiß gibt es nur ein bundesland wo der religionsunterricht abgeschafft wurde, das ist brandenburg da gibt es ein fach das eher an ethik erinnert, für alle ist und sich mit allen religionen, ehik usw beschäftigt... warum es das noch nicht überall gibt weiß ich nicht

die Begründung ist wie schon geschrieben, das Reichskonkordat, und warum Brandenburg aussteigen kann, weiss ich nicht. Warscheinlich weils der Kirche nicht so wichtig mehr ist...
es gibt noch schulen wo die kirche mit drinne hängt?? wußte ich gar nicht ...

Es gibt Schulen in Kirchlicher Trägerschaft, von denen wurde aber hier nicht gesprochen. Das Konkordat betrifft ganz Deutschland.
die kirche kann ihre charitativen zwecke nicht aufgeben ohne sich selbst untreu zu werden (meiner bescheidenen laienhaften einstellung nach) denn sie predigt doch immer die nächstenliebe, wie soll sie das rechtfertigen wenn sie es nichtmehr praktizieren würde?

Sie würde sich im Gegenteil viel treuer sein, wenn sie diese Aufgaben hierzulande nicht übernehmen würde. Sie predigt übrigends nicht in erster Linie die charitas, sondern das Leben nach dem Tod und die Gottesliebe. Diese geht in den derzeitigen Intstitutionen aber derart unter, daß sie wohl im ganzen als kontraproduktiv in Bezug auf das Hauptziel der Verkündigung sind.
die politiker heben die kirchensteuer deswegen nicht auf, weil die kirche dann aufheulen würde und es noch immer viele leute gibt die von ihr sich beeinflussen lassen würden, und dann einen anderen politiker wählen würden ...

Das ist Quatsch. Es gibt aus Rom durchaus bestrebungen, diese unglücklichen Verbindungen aufzuheben. Aus oben genannten Gründen geschieht das aber nicht.

@ Persisteus
Jede Art von Ethik ist anerzogen!

Das ist nicht sicher. Sicher ist zumindest, daß die Fähigkeit zur Ethik typisch menschlich ist.

Gruß,
Orald

Traitor
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Du findest die Bundesgesetze (und damit auch das Grundgesetz) hier: http://jurcom5.juris.de/bundesrecht/index.html. Das nur, damit du nicht immer nachfragen musst *g*.

Ich kenne schon solche Seiten, nur da war ich mir unsicher.

es gibt noch schulen wo die kirche mit drinne hängt?? wußte ich gar nicht ...

Ich bin auf einer... Und es gibt Unmengen andere. Die Kirche ist der größte private Schulträger Deutschlands, auch wenn de facto der Staat fast alles bezahlt.

Zum Ethikunterricht: ICh denke auch dass er in Grundzügen durchaus sinnvoll machbar ist.

Zur Charitas: Das ist der einzige Grund, warum ich in der Kirche bin. Weil sie für mich der vertrauenswürdigste soziale Verein ist. Ich denke nicht dass sie das weglassen solle. Schließlich ist Nächstenliebe ja durcahus ein zentraler Punkt des Christentums.

Thod
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Di 29. Jan 2002, 20:26 - Beitrag #36

Zur Charitas: Das ist der einzige Grund, warum ich in der Kirche bin

das wird zu sehr OT, deshalb sag ich dazu nix weiter...

Gruß,
Orald

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Fr 15. Feb 2002, 20:23 - Beitrag #37

Kreizbirnbaumhollerstrauch!

Herrschaftszeiten!
Sobald es die Antichristen wagen sollten, in Fulda das Abhängen eines Kreuzes in den Klassenzimmern zu fordern, werde ich persönlich den jungen Musliminnen den religiös motivierten Schleier abziehen.
Wenn schon dieser Blödsinn, dann aber bitte für alle gleichsam! Das Kreuz muß weg, dann aber auch gleichzeitig der Schleier, das jüdische Käppchen und der rote Punkt am Kopf!

Traitor
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Fr 15. Feb 2002, 21:46 - Beitrag #38

Man muss schon unterscheiden ob es ein allgemeines Symbol ist oder ein persönliches. Die von dir genannten Beispiele werden von einer Person allein getragen. Und sie zu verbieten, nur weil sie religiös sind, wäre das gleiche, wie wenn du alle sagen wir Baseballcaps verbietest weil sie zeigen dass man Baseball mag à Unsinn
Ein Kreuz dagegen ist für und von der ganzen Klasse, so dass es aussagt, jeder würde es unterstützen, was aber nicht der Fall ist.

DonCarlmillo
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Do 21. Feb 2002, 22:54 - Beitrag #39

Luja sag i!

Also es geht doch hier darum, dass sich das Individuum als solches gestört fühlt. Ebenso fühle ich mich durhc einen Schleier, den die jungen Mädchen ja auch oft N I C H T freiwillig (wo bleibt denn da der Aufschrei der Demokraten bei der amtrix hier?) tragen. Das ist haargenau das gleiche.
Das ist nur wieder die faule Ausrede um das Christliche, dass wir nötiger denn je haben, zurückzudrängen!

Maglor
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Do 21. Feb 2002, 23:04 - Beitrag #40

Ich bin dafür dass das mit Kruzifixen genauso behandelt wird wie mit Postern und so was. Wenn die Klasse ein Kreuz an der Wand hängen haben will, dann soll sie das tun, wenn nicht dann eben nicht. Und wenn es ihr beliebt kann sie auch Judensterne aufhängen, ganz nach Geschmack und Überzeugung.
MfG Maglor

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