Sind die Farben bei jedem Menschen anders ?

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Feuerkopf
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Mo 4. Feb 2002, 09:34 - Beitrag #21

Wo ist denn das Problem?
Es wurden unendlich viele Tests gemacht mit genormten Farbtafeln, unter Laborbedingungen. Außerdem kann man Abweichungen eben auch untersuchen.
Das Umkehren des Bildes ist kein willkürlicher Akt unseres individuellen Hirnes, sondern eine physiologische Einrichtung, die Du auch testmäßig ändern kannst: Personen erhielten Brillen, die von vornherein umgekehrte Bilder produzierten. Nach einer gewissen Anpassungszeit gewöhnten sich die Personen an die veränderte Aufnahme.

Gerade die Wahrnehmung (sie beschreibt alle optischen Prozesse, die beteiligt sind, Umweltreize zu strukturieren und zu interpretieren) ist ein besonders gut erforschtes Gebiet.

Es gibt sogar - um mal wieder zu den Farben zu kommen - das Phänomen der Farbkonstanz. Das heißt: Du nimmst die Banane immer als gelb wahr, selbst wenn sie auf unterschiedlich farbigen Untergründen bei unterschiedlicher Beleuchtung objektiv gar nicht mehr gelb aussieht. (Deshalb sind Fotos manchmal befremdlich, weil eine Kamera diesen internen Ausgleich nicht kennt.)

Unsere Wahrnehmung ist eben eine Kombination aus angeborenen Fähigkeiten und Erfahrung.
Eine normierte Farbe unter Testbedingungen nehmen wir allerdings gleich wahr.

Thod
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Mo 4. Feb 2002, 15:31 - Beitrag #22

Ein Problem sehe ich eigentlich nicht. Ich wollte nur die Grenzen der Meßbarkeit zeigen, denn die genormten Farbtafeln würde natürlich jeder gleich bezeichnen, da er ja unter einem Farbeindruck einen Namen zuzuordnen gelernt hat.
Daß man die Spiegelung experimentell verschieben kann zeigt doch nur, daß sie Auswirkungen auf die Physiologie hat. Ich wollte aber das Phänomen zeigen, daß wir interpretieren. Auch dein Beispiel mit der Farbkonstanz zeigt, daß wir interpretieren. Die Grundfrage, ob das was ich als Gelb bezeichne bei dir als Rot wirkt, ist damit nicht berührt.

Letztlich scheint mir das auch nicht so wichtig, da man ja keine Auswirkungen spürt (Außer vielleicht psychisch), und ich die These, daß jeder die Farben anders erkennt auch gar nicht vertreten will.
Naturwissenschaftlich kann man aber dazu letztlich nichts sagen: Es betrifft nicht die Empirie. Interessant ist allerdings der Erkenntnissprozess als solcher, der sich von der Wahrnehmung ja unterscheidet. Hier ist auch letztlich der Ort, wo die angefürhte Argumentation ansetzt.

Gruß,
Orald

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Mi 6. Feb 2002, 16:43 - Beitrag #23

Farbwahrnehmung


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