PaeppiNewbie

Beiträge: 6Registriert: 15.12.2000
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Die Diskussion, wie man Jugendliche von sogenannten "Jugend gefährdenden Spielen" weghalten will, scheint mir reichlich sinnlos.
Die Frage, die sich mir als erstes stellt, ist, warum will ich die Jungs und Mäderls davon abhalten, ein Spiel zu spielen, in dem Blut fliesst, was gerne schon vollkommen überzogen als "Gewaltverherrlichend" dargestellt wird.
Nehmen wir an es ist der Grund: Es gab - vor allem in den USA - schon einige Fälle in denen Jugendliche Spieler solcher Spiele Amok gelaufen sind.
Da stellt sich mir dann die Frage, die vorher scheinbar noch keiner gestellt hat - sind die Spiele eigentlich Ursache oder nur Folge? Aus meiner Sicht sind Spiele wie Quake, Kingpin oder Unreal auf keinen Fall Erzeuger einer solch agressiven Haltung.
Erzeuger sind - und das war auch in allen Fällen von Amokläufen bekannt - vor allem das Umfeld der Amokläufer, speziell in der Schule. Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie wurden von ihren Mitschülern nicht akzeptiert und hatten keine oder kaum Freunde.
Wer von seinen Mitschülern nicht akzeptiert wird, der wird auch gemobbt, so läuft das im Normalfall und da kann mir keienr was vormachen, ich gehe in die 9. Klasse des Gymnasiums und habe dieses Phänomen schon oft genug beobachtet.
Nun muss sich jeder darüber im klaren sein, was mobbing für psychologische Folgen hat, wer den Workshop "Blue Eyed" kennt oder besser noch teilgenommen hat, weiß, wie hart es sein kann, wenn einem keiner Zuhört und selbst beste Argumente abprallen wie nichts.
Es entwickelt sich - und auch das ist unbestritten - in den Opfern eine ungeheure Wut gegen die Agressoren. Ventil dieser Wut sind lange eben besagte Spiele und oft auch die Eltern.
Irgendwann kommt es bei diesen Leuten aber zur Kurzschlussreaktion. Der Grund dafür, dass Amokläufe so viel öfter in den USA als sonst wo auf der Welt vorkommen ist aber nicht, dass in den USA diese Spiele jedem zugänglich sind, sondern, dass dort viele der Väter einen Waffenschrank haben, mit dessen Inhalt sich ohne weiteres nachdenken und überdenken ein riesen Schaden anrichten lässt.
Aber zurück zu den Spielen: Nehmen wir also an, sie sind nicht der Auslöser für die Agressionen, aber sie sind Ideenspender für die Ausführung eines Amoklaufes, was als logische Konsequenz natürlich die Spiele doch wieder mit in die Sache einbezieht.
Die Sache bei diesen "Problemkindern" ist aber, dass sie so versessen auf diese Spiele sind, eben aufgrund ihrer Agressionen und wie schon vorher erwähnt, da sie zeitweise auch als Ventil genutzt werden, dass sie sich alle Mühe geben werden, an diese Spiele zu kommen und dann ist das auch zu schaffen, wir sehen, wie einfach es ist, an Englische Versionen von diesen Spielen hier in Deutschland zu kommen.
Fazit: Um Amokläufe zu verhindern, sollten sich Pädagogen mehr mit ihrer Klasse und den internen Problemen auseinandersetzen, das erschweren und illegalisieren des Erwerbs gewalttätiger Spiele ist nutzlos.
Oder natürlich, man geht nich davon aus, dass diese Spiele Auslöser für Amokläufe sind, befürchtet bei den jüngeren Jugendlichen jedoch, dass diese Spiele sie schocken und evtl. Schlafstörungen verursachen.
Die Sache dabei ist .. ich habe in diesem Thread schon Meinungen gelesen, 14 Jährige sollten diese Spiele nicht in die Hand bekommen. Die Frage dabei ist: Unterschätzt ihr die Teenager nicht ein wenig? Ich selbst bin 15 und spiele auch mit schwindender Regelmäßigkeit (wenig Zeit) Spiele wie Unreal Tournament oder Quake III Arena.
Einem 13, 14 oder 15 jährigem sollte es allerdings wenn er normal entwickelt ist keine Schwierigkeiten bereiten, das in den Spielen gesehene zu verarbeiten. Sollte doch jemand eben diese Schwierigkeiten haben, ist davon auszugehen, dass er/sie mit dem Spielen dieser Spiele aufhört oder aber die Eltern das Problem bemerken und den Kindern die Spiele verbieten.
Fazit: In 99% aller Fälle dürfte es selbst Jugendlichen, die Gesellschaftlich gerne noch als Kinder, die nur gerne bald erwachsen wären abgeten werden, keine Probleme bereiten, sich hin und wieder mit einem Indizierten Spiel die Zeit zu vertreiben.
Des weiteren gilt auch hier, was vorhin schon galt: Die Beschaffung ist und bleibt simpel (ich kann innerhalb von 2 Stunden jedes aktuelle Spiel haben und das nicht über große Schwarzmarkthändler sondern einfach über verschiedene Freunde).
Der reiz des verbotenen ist nebenbei nicht abzustreiten und da glaubt lieber jemandem, der es täglich an sich selbst erfährt, als Erwachsenen, die nicht wirklich Ahnung von Jugendlichen haben, aber immer gerne mutmaßen.
Ich hoffe, ich habe trotz meiner leichten Themaverfehlung (Thema war ja nicht OB, sondern WIE man den Zugriff auf Gewalttätige Spiele verhindern sollte) einige von meiner Ansicht überzeugen können.
Gruß
paeppi
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