Hoeneß: "Wir werden uns warm anziehen müssen"
München - Ein bisschen Hoffnung auf helle Begeisterung hat Oliver Kahn ja schon geweckt.
"Ganz Europa schaut auf dieses Spiel. Es wird wie immer hoch her gehen", versprach der Bayern-Torhüter vor dem Klassiker gegen Manchester United (ab 20.15 im Sport1-Live-Ticker).
Doch das hat Kahn wohl eher gesagt, weil es jeder von ihm erwartet. Tatsächlich hält sich seine Aufregung in Grenzen. "Ein Spiel gegen Manchester ist schon fast Routine", findet er inzwischen.
Bayern gegen Manchester - buisness as usual?
Auch Vize-Präsident Karl-Heinz Rummenigge blickt dem Kräftemessen mit ManU eher nüchtern entgegen, weil das Spiel "nicht den finalen Charakter wie in den letzten Jahren hat".
Zugegeben: Es ist das siebte Aufeinandertreffen der beiden Giganten innerhalb von gerade mal drei Jahren. Aber Bayern gegen Manchester - bloß noch buisness as usual?
Wohl kaum. Erstens geht's wie immer ums Prestige und zweitens um wichtige Punkte.
Ferguson: "Sind mit einem Sieg an der Reihe"
Wer im Old Trafford am Mittwochabend gewinnt, steht im Viertelfinale der Champions League. Der Verlierer dagegen muss zittern. "Wir werden uns warm anziehen müssen", prohezeit Manager Uli Hoeneß.
Ist zu erwarten. Manchesters Trainer Alex Ferguson sagt: "Wir sind mit einem Sieg an der Reihe - und die Voraussetzungen könnten nicht besser sein."
ManU fast in Bestbesetzung
Bei Manchester ist nur Ole Gunnar Solskjaer außer Gefecht. Ansonsten sind alle fit und was hinzu kommt: Am Wochenende durften Fergusons Mannen ganz entspannt dem Treiben im englischen FA Cup zusehen. ManU ist da längst raus aus dem Rennen.
Die Engländer können sich also seit einer Woche auf die Bayern konzentrieren. "Das ist eine große Gelegenheit für uns", findet Ferguson.
Manchester giert nach einem Sieg
Die Gier auf einen Sieg gegen die Bayern ist groß. Logisch. Seit dem legendären Endspiel-Triumph 1999 gab es keinen Erfolg mehr gegen die Münchner.
In der vergangenen Saison entschieden die Bayern sogar beide Partien im Viertelfinale für sich. Im Old Trafford gelang ein 1:0, im Olympiastadion ein 2:1 - Ergebnisse, die den Engländern noch immer schwer im Magen liegen.
Effenberg selbstbewusst
Doch Manchesters Ambitionen und Fergusons Ankündigungen beeindrucken die Münchner wenig. Zumal Trainer Ottmar Hitzfeld wieder auf die zuletzt gesperrten Sammy Kuffour, Robert Kovac, Bixente Lizarazu und Stefan Effenberg zurückgreifen kann.
Kapitän Effenberg zeigt sich gewohnt selbstbewusst: "Wir haben in Manchester noch nie verloren. Und ich gehe davon aus, dass dies auch so bleibt."
Nach dem 1:1 im Hinspiel würde den Bayern schon ein torreiches Unentschieden genügen, um im direkten Vergleich mit ManU die Nase vorn zu haben.