München - Kein "Super-GAU". Liverpool, Real Madrid und der AC Mailand heißen die Teams, die die Bundesliga im April herausfordern werden.
Titelverteidiger Bayern München trifft im Viertelfinale der Champions League am 2. April im Olympiastadion auf Spaniens Rekordmeister Real Madrid. Leverkusen reist einen Tag später an die Anfield Road nach Liverpool. Dortmund empfängt am 4. April im Westfalenstadion den AC Mailand.
Schaulaufen in Liverpool
"Panathinaikos Athen wäre unser Wunschgegner gewesen", meinte Reiner Calmund nach der Auslosung, ist aber dennoch zuversichtlich. "Wenn unsere ersten 16 fit sind, können wir jeden schlagen. Für uns ist das ein Schaulaufen. Wir treten ohne Nervenbelastung auf und sind stolz, in Liverpool zu spielen."
Bereits Borussia Dortmund war in der ersten Gruppenphase an den heimstarken Reds gescheitert, die dann in der letzten Partie gegen den AS Rom das Viertelfinale sicherten.
"Leverkusen ist stärker als Bayern"
"Das ist ein Riesenlos und eine Herausforderung", freute sich Trainer Klaus Toppmöller. Auch im englischen Lager herrschte Zufriedenheit. In einer Abstimmung auf der offiziellen Internet-Seite wünschten sich fast 50 Prozent die Rheinländer.
"Für Bayer wird es hier nicht so einfach wie in La Coruna", warnt Vladimir Smicer. "Wir werden sie nicht unterschätzen. Leverkusen ist zur Zeit stärker als Bayern oder Dortmund."
Vorweggenommenes Finale in München
Optimistische Reaktionen auch im Lager des FC Bayern. "Das ist das vorweggenommene Finale", sagte Franz Beckenbauer. "Als Titelverteidiger haben wir gute Chancen. Zudem haben wir die letzten fünf von sechs Spielen gegen Real gewonnen. Also..."
Auch Trainer Ottmar Hitzfeld hofft: "Die haben mehr Angst als wir."
Besonders freut sich Claudio Pizarro auf das Rückspiel: "Das ist einfach nur geil", meinte der Stürmer zu Sport1. "Ich habe noch nie im Bernabeu gespielt." Bereits im dritten Jahr hintereinander treffen die Bayern auf die Madrilenen und zuletzt schalteten die Münchner die Königlichen im Halbfinale aus.
Figo will Revanche
Daran denkt auch noch Luis Figo: "Wir wollen uns revanchieren für das bittere Halbfinal-Aus gegen Bayern aus der vergangenen Saison. Wir müssen in diesem Jahr unbedingt ins Finale."
Stefan Effenberg fasste das vorgezogene Endspiel so zusammen: "Schade, dass wir schon im Viertelfinale aufeinandertreffen. So muss eine große Mannschaft schon im Viertelfinale ausscheiden." Reals Sportdirektor Jorge Valdano gab eine Prognose ab: "Wir haben das schwerste Los erwischt. Wer da weiter kommt, gewinnt auch die Champions League."
Zumindest könnte nun Hitzfelds Wunsch in Erfüllung gehen: "Am schönsten wäre es, Leverkusen im Finale in Glasgow zu treffen."
Uefa wollte Auslosung "beeinflussen"
Die anderen Begegnungen bestreiten Panathinaikos - Barcelona und La Coruna - Manchester United. Somit wurde eine getürkte Auslosung vermieden. Das melden zumindest spanische Medien. Zeitungen hatten berichtet, dass die Uefa plante, auch Gegner aus der ersten Runde nicht gegeneinander antreten zu lassen. So hätte es sicherlich ein rein-spanisches Duell gegeben. Die Offiziellen entschieden sich dann kurz vor der Auslosung anders.
Dortmund im Pech
Borussia Dortmund hat es auf dem Weg zum Uefa-Pokal-Finale in Rotterdam mit dem AC Mailand zu tun. "Es wird ein echtes Kräftemessen auf hohem internationalen Niveau. Wir freuen uns auf diesen Gegner, hätten aber lieber zuerst in Mailand gespielt», erklärte Borussias Sportmanager Michael Zorc.
Weil mit Inter (gegen Feyenoord Rotterdam) und Milan zwei Mailänder Clubs in der Runde der letzten Vier für ein Heim-Hinspiel ausgelost wurden, drehte Uefa die Partie des BVB. "Dortmund wird ein schwerer Gegner", meinte Milan-Star Manuel Rui Costa. "Der BVB gehört zu den absoluten Protagonisten in der Bundesliga. Aber wir haben genügend Mittel, dort zu bestehen."