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Sa 6. Apr 2002, 18:57 - Beitrag #1 |
KolonialismusWie würdet ihr die Epoche des Kolonialismus rückblickend bewerten? Hat sie den Menschen mehr Vorteile durch das "Zusammenwachsen" der Welt und neue Entwicklungen gebracht, oder mehr Leid durch Unterdrückung und Völkermord? Oder kann man das nicht gegeneinander aufwiegen?
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So 7. Apr 2002, 12:17 - Beitrag #2 |
@Traitor Ich würde den Wohlstand der europäischen Völker, der auf der Unterdrückung anderer beruht, nicht mit dem Leid der Kolonien aufwiegen.
Es mag ja sein, dass uns das die Industrialisierung und so gebracht hat, aber Afrika hat es rückblickend eher wenig gebracht. Im nachhinein würd ich aber für Europa sagen, es hat uns nur Gutes gebracht, bis auf die Kriege vielleicht. Die Vorteile der Urbevölkerung ist eher gering. Die Irokesen entwickelten schon lange vor Amerika ein demokratieähnliches System. Das Inkareich kante im Gegensatz zu Europa keine Hungersnöte und es ging den Leuten damlas sogar besser als heute. Die Leute verloren große Teile von eigener Kultur und Sprache im Tausch dafür die Sprache der Sklaventreiber zu lernen, die aber auf recht hilfreich war. MfG Maglor |
"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
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So 7. Apr 2002, 13:04 - Beitrag #3 |
@Maglor:
Welchen Wohlstand hat die Kolonialisierung der Gesellschaft gebracht??? Die imperialistischen Staaten bezahlten teure Kriege, sie bauten eine teure Infrastruktur auf und hatten lediglich geringen Nutzen. Den größten Nutzen hatten die Menschen, die bereits reich waren und die sich Anlaufverluste leisten konnten und danach große Gewinne mit dem Export der Rohstoffe machen konnten. |
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So 7. Apr 2002, 13:10 - Beitrag #4 |
@Freak
Baumwole, Kakao und Jamaika-Rum? Ist das nichts? MfG Maglor |
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So 7. Apr 2002, 13:10 - Beitrag #5 |
Für Europa war es sicherlich großenteils positiv. Und die Kriege wären wohl auch ohne Kolonien ausgebrochen, ich denke sogar noch stärker ("Kampf um Lebensraum")
Aber auch in den Kolonien gab es nicht nur negative Auswirkungen. Es wird viel darüber geredet dass zB Afrika sich heute in einem Zustand permanenten Krieges befindet, weil die Kolonialherren ungeordete Verhältnisse zurückließen. Aber war das vor der Kolonialisierung denn anders? Auch damals herrschte überall andauernder Krieg, vielleicht in kleineren Ausmaßen, aber dafür wohl noch häufiger. Im Endeffekt geht es den Menschen dort nicht wirklich schlechter als früher, denke ich. Und Sklavenhandel zb wurde in Afrika auch schon vor der Kolonialisierung von den Arabern in großem Umfang durchgeführt. @Freak: Die gesamte gesellschaftliche und technische Entwicklung wurde durch die Kolonialisierung stark beschleunigt. |
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So 7. Apr 2002, 13:14 - Beitrag #6 |
@Traitor
Der Sklavenhandel vor den Europäern beruhte auch auf Kolonialismus und zwar waren da eben nur Araber die Kolonialherren. MfG Maglor |
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So 7. Apr 2002, 13:29 - Beitrag #7 |
@ Maglor:
Natürlich wurden diese Stoffe importiert, aber wer hat daran verdient? Nicht die Gesellschaft sondern die Kaufleute, der neue Adel! |
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So 7. Apr 2002, 13:35 - Beitrag #8 |
@Freak
Auch der Mob trug Baumwollhemden und erfreute sich am Rum und so. MfG Maglor |
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So 7. Apr 2002, 16:47 - Beitrag #9 |
Ja, aber hat der Mob davon profitiert?
Der Gewinn ging nämlich an die Händler! Und der Mob musste die Steuern dafür bezahlen das die Regierungen die Kriege zum Erwerb der Kolonien führen konnten. Natürlich mussten auch die Händler Steuern und Zölle bezahlen, aber ihre Gewinne waren enorm (Da der Einkaufspreis nahe Null war). |
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So 7. Apr 2002, 17:32 - Beitrag #10 |
@Maglor: Aber es war Kolonialismus anderer Art. Die Araber haben ja keine Reiche in Schwarzafrika gegründet, sondern nur ihre Karawanen dorthin geschickt. Und ich beziehe mich bewusst nur auf die europäische Kolonisation, da ansonsten ja quasi die gesamte Geschichte aus Kolonisationen bestand.
@Freak: Was ist besser für dne Wohlstand des gesamten Volkes: aller Wohlstand in den Händen von 1% Adlige oder von 10% Händler? Die Kolonisation hat den Aufstieg des Bürgertums stark begünstigt und damit auch spätere Entwicklungen, die noch mehr Teile der Bevölkerung besser stellten, ausgelöst. |
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Mo 8. Apr 2002, 11:20 - Beitrag #11 |
Die Frage ist doch wohl auch, was man unter Bereicherung versteht. Versteht man darunter nur die materielle Bereicherung, so hatten natürlich nur die Reichen und die Händler was davon.
Und darum ging es in dieser Zeit natürlich zum Großteil. Das ganze Gold und die anderen Dinge dienten nur der Bereicherung der ohnehin schon reichen. Aber auch dem "Mob" hat es genutzt. Ihm wurde durch die neuen Ländereien neue Perspektiven geschafft, so profitierten auch durch den größeren Reichtum der Reichen; denn dieses Geld wurde ausgegeben, und das fiel auf die kleineren Händler. Es wurde neue Jobs geschaffen (denn das Neue musste ja auch verarbeitete werden). Also hatte Europa schon sehr stark davon profitiert. Die Kolonialreiche waren natürlich gekniffen. Die Kulturen wurden zerstört, Religionen wurden durch gewalt verdrängt. Die Reichtümer dieser Länder wurden geplündert, Völkermord (und das war das Vorgehen gegen Indianer und anderen Ureinwohner) stand an der Tagesordnung. Da ist es wohl ziemlich klar, wem diese Zeit am meisten genutzt hat. |
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So 14. Apr 2002, 19:38 - Beitrag #12 |
Wie viele kleine Leute konnte der Leibeigenschaft entfliehen und in der neuen Welt auf eigenem Land als freier Bauer leben?
Wenn das kein Gewinn ist, dann gar nix. MfG Maglor |
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