S ind 19 Tote und über 100 Verletzte immer noch nicht genug? Nach dem grauenvollen Anschlag von Netanja soll bereits ein weiterer Selbstmordattentäter nach Jerusalem unterwegs sein. Deswegen gab die israelische Polizei am Donnerstag Terroralarm für die israelische Hauptstadt. Ein palästinensischer Fanatiker wolle sich dort in die Luft jagen.
Am Mittwochabend hatte im Park-Hotel von Netanja ein 25-jähriger Palästinenser eine um den Körper gebundene Bombe gezündet und 19 Gäste getötet. Mehr als 100 Israelis wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Die schwere Explosion ereignete sich gegen 18.30 Uhr MEZ in der Eingangshalle des Hotels, als sich dort zahlreiche Gäste zu einem traditionellen Essen vor dem jüdischen Passahfest versammelten. Die Lobby des Hotels wurde komplett zerstört. Augenzeugen berichteten, dass sich der Attentäter unter die Gäste gemischt habe, die gerade vom Gottesdienst aus der Synagoge gekommen seien.
Der Attentäter stand bereits seit vier Jahren auf den Fahndungslisten der Polizei. Er stammte aus Tulkarem im Westjordanland. Die palästinensische Stadt liegt in östlicher Richtung etwa zwölf Kilometer von Netanja entfernt.
Der Anschlag drohte die Bemühungen des US-Vermittlers Anthony Zinni um einen Waffenstillstand zu gefährden. US-Präsident George W. Bush hatte zuvor noch in Washington erklärt, Zinni verzeichne sehr gute Fortschritte. Nach dem Anschlag sagte aber ein Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, Israel wolle zwar einen Waffenstillstand, werde seine Politik aber womöglich angesichts dieses Anschlags überdenken.
Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser nahm Kontakt zu der Führung der Streitkräfte und Geheimdienste auf, um über Israels Reaktion auf die Tat zu beraten. Der israelische Polizeiminister Usi Landau sagte am Ort des Anschlags: „Dies war kein Anschlag, dies war ein Massaker.“
Die Regierung in Jerusalem machte die Palästinensische Autonomiebehörde direkt für den schwersten Terroranschlag in Israel seit neun Monaten verantwortlich. Ministerpräsident Scharon berief am Abend sein Sicherheitskabinett ein. Aus politischen Kreisen verlautete, ein extrem harter Vergeltungsschlag Israels sei so gut wie sicher.
Arafats Autonomiebehörde verurteilte den Anschlag scharf und kündigte die „Bestrafung der Verantwortlichen“ an. Arafat selbst habe die Verhaftung von vier bekannten Extremisten angeordnet, hieß es.
Es war der zweite Anschlag in Netanja in zwei Wochen. Zu dem Attentat bekannten sich sowohl die radikal-islamische Hamas-Bewegung als auch die El-Aksa-Brigaden, der radikale Arm der Fatah-Organisation Arafats.
Die Bürgermeisterin von Netanja, Miram Feyerberg sagte, es sei unmöglich, solche Angriffe zu verhindern. Terroristen könnten von vielen Seiten in die Stadt gelangen. „Es ist einfach unglaublich.“ Am 9. März hatten zwei Palästinenser im Hotel Jeremy in Netanja das Feuer eröffnet und dabei zwei Israelis getötet und Dutzende verletzt. Die Polizei tötete die beiden Angreifer.
28.03.02, 10:45 Uhr
quelle:Focus.de
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Die zustände werden immer schlimmer, mir scheint der terror ist immer dann besonders "gefragt" wenn gerade Verhamdlungen sind.
Das ist jetz nur ne vermutung aber mir scheint es wirklich so zu sein.