Welche Partei würdet ihr auf keinen Fall wählen?

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Welche Partei würdet ihr auf keinen Fall wählen???

SPD
4
10%
Bündnis 90 Die Grünen
11
28%
PDS
8
20%
FDP
6
15%
CDU/CSU
11
28%
 
Abstimmungen insgesamt : 40

SoF
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So 19. Mai 2002, 03:22 - Beitrag #1

Welche Partei würdet ihr auf keinen Fall wählen?

Mich würde es wirklich interessieren, welce Partei ihr auf keinen Fall wählen würdet. Ich kenne es ja von mir, dass ich mich selbst noch zwischen zweien entscheiden muß, und bei einem anderen Thread muß man sich genau festlegen, welche man wählen wird, deshalb mal so eine Umfrage. Ihr könnt natürlich auch begründen, warum ihr bestimmte Parteien nicht wählen würdet.

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Traitor
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So 19. Mai 2002, 12:01 - Beitrag #2

FDP und CDU. Erstere, weil sie für mich keine Partei mit Zielen ist, sondern ein reines Prozente-bekomm-Bündnis, letztere weil ich konservativ für eine unlogische politische Richtung halte.
SPD und Grüne würde ich wählen (eine von beiden), die PDS zur Zeit zwar nicht (ungenügende Distanz zur Vergangenheit), von ihrem Programm her im Prinzip aber schon.

Monoceros
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So 19. Mai 2002, 12:13 - Beitrag #3

Dem schließe ich an.

Monoceros

Padreic
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So 19. Mai 2002, 12:42 - Beitrag #4

@Traitor
Die FDP keine Ziele? Sie sind zwar nicht sehr zielorientiert, aber sie haben durchaus Ziele, wie Vereinfachung des Steuersystems, bessere Bildung, Liberalisierung der Wirtschaft etc. Und die Grünen haben zwar Ziele, die ihnen aber nicht mehr so wichtig sind, wenn es um Macht geht...

Die Grünen sind für mich unwählbar. Sie sind nur eine pseudo-ökologische Partei. Öko-Steuer und Atomausstieg haben nicht viel mit ökologischen Verbesserungen zu tun. Weiterhin halten sie ihre Ziele auch nicht wirklich durch (s. Pazifismus).

Die PDS würde ich wohl auch nicht wählen. Sie sind mir zu sozialistisch.

Die anderen Parteien (die hier aufgelistet sind) sind für mich prinzipiell wählbar.

Padreic

Traitor
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So 19. Mai 2002, 12:47 - Beitrag #5

Die FDP ist aber wohl bei jedem Ziel bereit, es für die Macht zu opfern. Das sind die Grünen zwar aktuell auch, aber die FDP noch mit weniger Bedenken, finde ich.

leloo
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Di 21. Mai 2002, 12:54 - Beitrag #6

Original geschrieben von Padreic
@Traitor
Die FDP keine Ziele? Sie sind zwar nicht sehr zielorientiert, aber sie haben durchaus Ziele, wie Vereinfachung des Steuersystems, bessere Bildung, Liberalisierung der Wirtschaft etc.


Die FDP hat Ziele tolle Ziele die vorallem die Reichen und die Industrie stärkte. Sie haben vor den Kündigungsschutz für die Arbeitnehmer abzuschaffen, das heißt du kannst ohne Gründe vom Arbeitgeber jederzeit gekündigt werden. Zudem schaffen sie die Arbeitslosenhilfe ab und dieses würde durch ein 30% geringerses Bürgergeld ersetzt (werd ja niemals arbeitlos). Das Gesundheitswesen soll reformiert werden auf Kosten der Arbeitnerhmer. Man muss weniger monatlich an Krankenversicherung zahlen (schön für Arbeitgeber), dafür werden die Leistungen auf ein minimum herunter gefahren. Das heißt wenn du mal ins Krankenhaus musst, dan solltest du eine menge Geld haben um das bezahlen zu können. Ach und während du krank bist wird weder vom Arbeitgeber oder der Krankenkasse etwas in die Rentenkasse einbezahlt (oh da freuen sich die Arbeitgeber). In Zukunft rate ich dir niemals wieder ernsthaft krank zu werden, da du keine Unterstützung vom Staat bekommst und wahrscheinlich auf Grund deiner Krankheit fristlos gefeurt wirst. Diese Partei werde ich niemals wählen da ich Arbeitnehmer bin und kein Arbeitgeber.

Padreic
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Di 21. Mai 2002, 13:21 - Beitrag #7

@leloo
Höre ich leichte Ironie aus deinen Worten?
Woher hast du, dass sie den Kündigungsschutz für Arbeitnehmer aufheben wollen? Sie wollen ihn lockern und nur für Kleinbetriebe aufheben. Ich halte ihre "Liberalisierungziele" auch für etwas übertrieben, aber im Ansatz für nicht unbedingt falsch.
Und beim Bürgergeld darf man nicht vergessen, dass damit auch Niedrig-Lohn-Jobs unterstützt werden.

Diese Partei werde ich niemals wählen da ich Arbeitnehmer bin und kein Arbeitgeber.

Wählst du also danach, welche Partei dir voraussichtlich den größten Nutzen bieten wird und nicht der Allgemeinheit?

@Traitor
Die FDP ist aber wohl bei jedem Ziel bereit, es für die Macht zu opfern.

Das bestreite ich. Die FDP wird grundsätzlich gesehen immer eine liberale Partei bleiben. Sie würde auch für Macht niemals PDS-ähnlich werden.

Padreic

leloo
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Di 21. Mai 2002, 13:51 - Beitrag #8

Original geschrieben von Padreic

Wählst du also danach, welche Partei dir voraussichtlich den größten Nutzen bieten wird und nicht der Allgemeinheit?


Und genau deswegen wählt man auf keinen Fall die FDP, sie bringt nicht dem normalen Arbeitnehmer Vorteile sondern den wesentlich kleineren Gruppen der Wirtschaft bzw. den besser Verdienenden. Die FDP will mit seinen Reformen die Reichen immer reicher machen und die normal Verdienenden immer ärmer. Sie sind und bleiben keine Partei für die normal Verdienenden und werden es unter Guido (sollte lieber GZSZ bzw. ähnlichen Soaps mitspielen als versuchen Politik zu machen) auch niemals.

Traitor
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Di 21. Mai 2002, 15:14 - Beitrag #9

Ich halte ihre "Liberalisierungziele" auch für etwas übertrieben, aber im Ansatz für nicht unbedingt falsch.
Ich denke eher, dass unsere Wirtschaft bereits zu liberal ist, in einigen Bereichen sollte der soziale Faktor noch gestärkt werden.

Das bestreite ich. Die FDP wird grundsätzlich gesehen immer eine liberale Partei bleiben. Sie würde auch für Macht niemals PDS-ähnlich werden.
Soweit würde es vielleicht nicht kommen, aber wenn man bereit ist, sich sowohl der CDU als auch der SPD in fast allen Punkten anzupassen, ist das doch schon ein sehr unglaubwürdiges politisches Spektrum.

Monoceros
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Di 21. Mai 2002, 15:29 - Beitrag #10

Woher hast du, dass sie den Kündigungsschutz für Arbeitnehmer aufheben wollen? Sie wollen ihn lockern und nur für Kleinbetriebe aufheben. Ich halte ihre "Liberalisierungziele" auch für etwas übertrieben, aber im Ansatz für nicht unbedingt falsch.

Nein, Padreic, dieser Ansatz ist sogar ziemlich falsch... Versetze dich in die Lage des Arbeitnehmers und gehe in Ruhe alles durch, was er jetzt hat und was er bei der FDP nicht mehr hätte. Da wird einiges unterm Strich herauskommen, was dann in Zukunft nicht mehr gilt. Außerdem würde ich hier doch einen Dammbruch befürchten, der sehr viel zerstören würde, was die Sozialsysteme jetzt noch bieten.

Monoceros

Marc Effendi
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Di 21. Mai 2002, 15:59 - Beitrag #11

CDU/CSU würd ich auf keinen Fall wählen. Und andere Parteien, die in der Aufzählung nicht drin sind wie etwa Schill-Partei oder REP.

Ich finde, das CDU/CSU kein (finanzierbares) Konzept haben. Das ist zwar bei der SPD auch nicht anders, aber eines muß man ihnen lassen: Eichel hat mit seiner Sparpolitik den Weg beschritten, den Kohl seit Ewigkeiten versäumt hat: Schulden abbauen.

Padreic
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Di 21. Mai 2002, 17:48 - Beitrag #12

@Monoceros
Wenn du den Liberalismus für einen völlig falschen Ansatz hälts, darf ich dich dann fragen, warum der Staat nicht einfach ein Gesetz einführt, dass alles Geld zu gleichen Teilen an jeden aufgeteilt wird?
Die Soziale Marktwirtschaft ist ein Stück Liberalismus, wobei man aber weder das erste noch das zweite Wort des Begriffes vergessen sollte.

@Traitor
Ich denke eher, dass unsere Wirtschaft bereits zu liberal ist, in einigen Bereichen sollte der soziale Faktor noch gestärkt werden.

Was meinst du mit dem 'bereits'?
Die Probleme an einem starken Sozialsystem sind einmal die hohen Kosten und andererseits die Motivation. Wär ein starkes soziales Netz unter sich weiß, der wird nicht unbedingt etwas dafür tun, nicht herein zu fallen. Ich fände es auch schön, wenn jeder Mensch es gut hätte, doch man muss ein bezahlbares System finden, was die Leute motiviert, und gleichzeitig sie nicht völlig abstürzen lässt bzw. es ihnen noch einigermaßen gut gehen lässt. Und im Bereich der Motivation hat die FDP m. E. ganz gute Ansätze.

@leloo
Ich denke nicht, dass sie nur dies will. Und wie schon gesagt, bin ich nicht völlig der Meinung der FDP, auch nicht immer im Ansatz. Wo sie nur die Reichen reicher und die Armen ärmer machen will, bin ich auch nicht ihrer Meinung, aber ich bin eben auch nicht für grenzenlose Umverteilung...

Padreic

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Di 21. Mai 2002, 18:42 - Beitrag #13

Du hast mich nicht verstanden, Padreic, ich habe nicht gesagt, dass der Liberalismus an sich ein falscher Ansatz ist. Aber was die FDP hat, ist nichts anderes als wirtschaften zugunsten der Reichen und Superreichen. Die Wirtschaft hat ohnehin schon viel zu viel Macht.

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Di 21. Mai 2002, 19:07 - Beitrag #14

Was meinst du mit dem 'bereits'?
Ich meine vor allem die meiner Meinung nach oft unwirksamen Kartellbestimmungen und die mit dem Vorwand der Firmenrettung durchgeführten Massenentlassungen. Vor allem für letztere müsste es viel strengere Kriterien geben, es kann nicht sein, dass eine Firma tausend Mitarbeiter entlässt, damit der Gewinn nicht von 20 Mrd auf 15 Mrd sinkt, und dann behauptet "wir mussten unser Unternehmen retten".

Padreic
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Di 21. Mai 2002, 21:36 - Beitrag #15

@Monoceros
Aber was die FDP hat, ist nichts anderes als wirtschaften zugunsten der Reichen und Superreichen.

Das bestreite ich, nicht nur. Nichts anderes als Wirtschaften zugunsten der Reichen und Superreichen sähe noch ein Stück anders aus.

@Traitor
Früher sahs eher noch viel schlimmer aus. Aber ich kann dir mit deinen Beispielen schon zustimmen. Nur wir können doch irgendwo froh sein, dass es überhaupt solche Regelungen gibt, nur dass sie nicht konsequent genug angewandt werden, ist natürlich nicht gut. Obwohl das mit den 20 Mrd. und 15 Mrd. wohl nicht der Normalfall ist *g*.

Padreic

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Di 21. Mai 2002, 22:06 - Beitrag #16

Wie sähe es denn aus, Padreic? Die konsequente Fortsetzung der Ziele der FDP geht genau in diese Richtung.

Monoceros

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Di 21. Mai 2002, 22:15 - Beitrag #17

Obwohl das mit den 20 Mrd. und 15 Mrd. wohl nicht der Normalfall ist *g*.
Die meisten Massentlassungen dienen nicht der Verhinderung von Verlust, sondern der Gewingleichhaltung, so wie ich das bei den großen Firmen sehe.

Seraphim
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Di 21. Mai 2002, 22:18 - Beitrag #18

SPD wegen Antipartie

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Di 21. Mai 2002, 22:27 - Beitrag #19

@Monoceros
Wie purer Kapitalismus, ohne Kündigungsschutz, ohne Sozialversicherungen etc. Und das ist keine konsequente Fortführung der Ziele der FDP, genauso wenig, wie die konsequente Fortführung der Ziele der SPD der Kommunismus ist (bzw. war), es kommt auch aufs richtige Maß an.

@Traitor
Mit dem Ausnahmefall meinte ich ja auch die Höhe der Summe, aber prinzipiell hast du wohl recht (was ich auch nie bestritten habe).

Padreic

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Di 21. Mai 2002, 22:45 - Beitrag #20

Doch Padreic, genau das ist es. Wer sitzt denn in der FDP vorwiegend? Vertreter der Wirtschaft und je mächtiger die Wirtschaft ist, desto größer ist auch ihr Einfluss auf die Politik, das ist nicht nur hier so, das ist (leider) überall so. Und je stärker der Druck in Richtung der Schwächung der Position des Arbeitnehmers und des Sozialsystems ausgeübt wird, desto größer ist die Gefahr des Dammbruchs "zugunsten" des "Standorts" Deutschland.

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