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Padreic
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Fr 9. Nov 2001, 19:06 - Beitrag #21

@Traitor
Wer hat eigentlich gesagt, dass wir auf Kosten des Sozialsystems sparen wollen. Wenn ich das richtig sehe, meintest nur du das...

Und mit der Werbung kann ich dir zustimmen. Das Geld ist wichtiger als die totale Neutralität, die sowieso nicht besteht.

Aber ich bin enttäuscht von dir, dass du gar nicht versuchst, meine Argumente völlig auseinanderzunehmen... *g*

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Traitor
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Sa 10. Nov 2001, 15:51 - Beitrag #22

Wer hat eigentlich gesagt, dass wir auf Kosten des Sozialsystems sparen wollen. Wenn ich das richtig sehe, meintest nur du das...

Ihr habt es nicht direkt gesagt, aber wo wollt ihr denn sonst sparen/ bzw mehr einnehmen als bei der Wirtschaft oder den sozialen Leistungen (wozu ich jetzt als Oberbegriff mal alle Hilfsleistungen zähle, egal ob Sozialhilfe, Arbeitsmarkt, Bildung, Auslandshilfe). Und diese Gebiete sind wirklich kaum noch kürzbar, ohne vielen Leuten zu schaden.

Das Problem, wenn man an Politikern sparen will, ist, dass so immer weniger Motivation für gute Leute besteht, in die Politik zu gehen. Wenn dann ein Bundestagsabgeordneter nicht
mehr bekommt als ein normaler Akademiker, welcher halbwegs intelligente Mensch geht dann noch in die Politik?

Okay, du hast es so gewollt, jetzt werden die Haare gespalten! *g*
Akademiker gehören nicht gerade zu den meistverdienenden Leuten, eher Juristen und Wirtschaftsleute. Dies wären eher "Konkurrenzberufe" zur Politik. Und diese Leute verdienen jetzt schon viel mehr als ein Abgeordneter, das Argument zieht also nicht.

Und sind Juristen in Staatsdiensten keine öffentlichen Bediensteten?

Natürlich sind sie das. Aber halt nicht der typische "öffentliche Dienst", darunter verstehe ich eher kleine Beamte, Lehrer, Angestellte, Müllmänner und so weiter. Und die können weitere Gehaltskürzungen nur schwer verkraften.

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Sa 10. Nov 2001, 16:22 - Beitrag #23

@Traitor
Sparen heißt nicht unbedingt, dass es schlechter wird, bei den Milliarden, die verschwendet werden. Und noch nebenbei gefragt: Würdest du Bundeswehr auch als soziale Leistung bezeichnen?

Mit Akademikern meinte ich Leute mit Diplom und sonstigen Studienabschlüssen. Juristen gehören also dazu. Bei Wirtschaftsleuten liegt der Fall etwas anders, aber auch sie wird es interessieren, wieviel sie verdienen. Und weiterhin ist es schon schlecht, wenn ein Teil der guten Leute aus Gehaltsgründen nicht in die Politik gehen. Übrigens gehen längst nicht nur Juristen und Wirtschaftsleute in die Politik. Auch ein Physiker (Oskar Lafontaine) war mal recht weit oben.

Deine Begriffsdefinitionen wundern mich immer mehr. Zählst du Lehrer nicht zu Beamten? Und was meinst du mit verkraften? Direkt arm sind Lehrer auch nicht. Ein Lehrer, den ich kenne, hat z. B. zwei Autos mehrere Computer, ein nicht gerade kleines Haus etc.

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Traitor
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Sa 10. Nov 2001, 18:30 - Beitrag #24

Sparen heißt nicht unbedingt, dass es schlechter wird, bei den Milliarden, die verschwendet werden.

Schon klar, aber absolute Effizienz wird es nie geben. Und wenn man in einem Bereich sozialer Leistung sonst verschwendetes Geld einspart, sollte man es dort auch wieder investieren, diese BEreiche könenn das gebrauchen.

Würdest du Bundeswehr auch als soziale Leistung bezeichnen?

Klar, Arbeitsbeschaffung für Psychopathen und Paranoiker *g*
Ne, die hatte ich vergessen. Da ließe sich wirklich so einiges sparen.

Und weiterhin ist es schon schlecht, wenn ein Teil der guten Leute aus Gehaltsgründen nicht in die Politik gehen.

Das habe ich ja auch nicht bestritten. ich meinte, die SItuation ist schon jetzt so.

Zählst du Lehrer nicht zu Beamten?

Du haarspaltest zu viel ;) Klar sind Lehrer BEamten, aber ich hab einfach nur ein paar Berufe als Beispiele aufgezählt, die mir gerade so einfielen.

Direkt arm sind Lehrer auch nicht

Nein. Weiß ich als Doppel-Lehrer-Kind selber *g*. Aber im Verhältnis zu anderen, ähnlich belasteten (oder weniger belasteten, Bsp Ministerialbeamte) Leuten verdienen sie nicht gerade viel, und es gibt wohl kaum eine andere Berufsgruppe, die in den letzten JAhren soviele Benachteiligungen bezüglich Gehaltsanstieg, Altersvorsorge und sonstigen Bedingungen erleiden musste. Da noch mehr zu sparen, wird langsam echt zu viel.


Aber werden wir mal wieder etwas konstruktiver: Ich denke, sparen bzw Geld verdienen sollte man durch folgende zentrale Punkte:
-Beseitigen von Ineffizienz und Verschwendung
-Höhere Steuern für die ganz reichen Personen und Unternehmen
-Privates Sponsoring mancher Staatsprojekte (Autobahnen, Bauwerke etc)
-Werbung an öffentlichen Plätzen
-Sparen bei der Bundeswehr mit Truppenreduzierung (noch weitergehend als bisher, aber nicht zu viel)
-Komplette Umstrukturierung des Bildungssystems (da wird auch Unmengen Geld verschwendet)

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Sa 10. Nov 2001, 23:17 - Beitrag #25

@Traitor
An der Bundeswehr zu sparen ist auch etwas fraglich. Man sollte sich schon entscheiden, ob man eine Armee braucht, und ich denke, dass wir das brauchen. Aber eine unterfinanzierte Armee nützt nichts. Effinzienzerhöhung ist natürlich auch bei der Bundeswehr nötig, aber wirklich kürzen sollte man nichts.

Dass Ministerialbeamte mehr pro Stunde verdienen als Lehrer ist verständlich, da sie auch den höheren Posten haben. Es kommt eben nicht nur auf Belastung, sondern auch auf Stellung an. Sonst müssten ja manche normale Arbeiter soviel verdienen wie manche Spitzenmanager *g*.

Ich kann dir bis auf das Sparen an der Truppe und der Warnung, die Reichen nicht zu viel zu besteuern, zustimmen. Ein bisschen mehr könnte man sie vielleicht besteuern, aber wirklich nur ein bisschen.

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So 11. Nov 2001, 12:28 - Beitrag #26

An der Bundeswehr zu sparen ist auch etwas fraglich. Man sollte sich schon entscheiden, ob man eine Armee braucht, und ich denke, dass wir das brauchen. Aber eine unterfinanzierte Armee nützt nichts. Effinzienzerhöhung ist natürlich auch bei der Bundeswehr nötig, aber wirklich kürzen sollte man nichts.

Ich denke, dass unsere Armee immer noch deutlich zu groß und vollgesogen ist, die würden sicher auch mit einigem weniger auskommen. Man kann als Laie aber halt nicht beurteilen, wo die Grenze zum totsparen liegt.

Dass Ministerialbeamte mehr pro Stunde verdienen als Lehrer ist verständlich, da sie auch den höheren Posten haben. Es kommt eben nicht nur auf Belastung, sondern auch auf Stellung an. Sonst müssten ja manche normale Arbeiter soviel verdienen wie manche Spitzenmanager *g*.

eher mehr *g*. Klar, aber gerade im öffentlichen Dienst sind diese Sachen doch teilweise sehr seltsam verteilt, sogar ziemlich rangniedrigere Bürobeamte verdienen schon Unmengen, oder Beispiel innerhalb der Lehrerschaft: ein normaler Studienrat an einem Gymi verdient genausoviel wie ein Schulleiter an einer Hauptschule!

Warnung, die Reichen nicht zu viel zu besteuern, zustimmen. Ein bisschen mehr könnte man sie vielleicht besteuern, aber wirklich nur ein bisschen.

Nein, zuviel nicht. Aber schon ein bisschen würde viel einbringen und währe auch gut von denen zu verkraften.

Ach ja, eins habe ich vergessen: Luxusgenussgüter (vor allem Zigaretten und Alkohol) sollten noch deutlich stärker besteuert werden, dass bringt Geld, schadet niemandem wirklich und es ist sogar moralisch sinnvoll.

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So 11. Nov 2001, 13:04 - Beitrag #27

@Traitor
Manche Spitzenmanager arbeiten auch 80 Stunden pro Woche und sind so schon recht stark belastet...
Und man sollte das ganze Bezahlungssystem sowieso etwas überarbeiten. Und man sollte einführen, dass auch nach Leistung bezahlt wird und nicht hauptsächlich nach den Jahren, die man schon im Dienst ist *g*.

Einer Luxussteuer würde ich auch zustimmen. Man sollte erstmal das ganze etwas vereinfachen. Es ist nicht sinnvoll, dass es eine extra Schaumweinsteuer und ähnliches gibt. Also sollte man das ganze etwas vereinfachen und erhöhen. Und man sollte es nicht nur für Tabak und Alkohol, sondern auch für andere Luxusgegenstände, wie z. B. teure Autos und ähnliches machen.

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Mo 12. Nov 2001, 00:22 - Beitrag #28

Der Staat könnte z.B. auch "ein wenig" Geld einsparen, wenn er es nicht so verschwendet und unnütz aus dem Fenster wirft. Da werden ja oft Gebäude oder andere Sachen gebaut, die kein Mensch braucht.
Die Bundeswehr würde ich nicht weiter reduzieren, da man ja sieht, wie man sie jetzt braucht. Und jetzt steht Deutschland da, mit schlecht ausgebildeten Soldaten, nur weil sie da kein Geld reingesteckt haben/reinstecken durften. Scharping hat ja gefordert, die Bundeswehr mit dreimal so viel Geld als bisher zu unterstützen. Habt ihr das auch mitgekriegt, das zuviel Geld für Schuhcreme für die Bundeswehr ausgegeben wurde, und jetzt unmengen davon nur ruzmliegen :D .

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Mo 12. Nov 2001, 17:04 - Beitrag #29

Scharping hat ja gefordert, die Bundeswehr mit dreimal so viel Geld als bisher zu unterstützen.

Das halte ich für Unsinn. Mehr Geld brauchen die auf keinen Fall. Mit den Unmengen Geld die die jetzt schon habe lässt sich eine tolle Armee aufstellen, wenn man's nur richtig einsetzt.
Und immer dieses Gerede von "mies ausgebildet" und "veraltetes Material": So schlecht ist die BW gar nicht. Wenn man sie nicht unbedingt mit den USA vergleicht, ist sie eine der modernsten.

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Mo 12. Nov 2001, 18:49 - Beitrag #30

@Traitor
Willst du sagen, dass unsere Bundeswehr modern ist? Schau dir nur mal unsere Transportflugzeuge an, oder unsere Panzer. Die können/dürfen sich ja keine neuen leisten, und müssen so mehrere Panzer reparieren, indem sie einen anderen ausschlachten und dessen Teile als Ersatzteile hernehmen.

Padreic
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Mi 22. Mai 2002, 20:22 - Beitrag #31

Das die Bundeswehr modern ist, kann man wirklich nicht sagen, was SoF hier sagt, trifft durchaus zu. Noch weniger modern darf man die deutsche Armee nicht werden lassen, was man bei jedem Sparvorhaben berücksichtigen sollte. Und viel weniger Berufssoldaten dürfen wir wohl auch nicht haben, wenn wir weiterhin in dem Maße Auslandseinsätze machen wollen. Deswegen denke ich auch, dass es durchaus Sinn macht, die Wehrpflicht abzuschaffen, da wir nicht mehr in einer sehr bedrohlichen Lage sind. Damit könnte man durchaus etwas Geld sparen.

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Mi 22. Mai 2002, 20:42 - Beitrag #32

Tja, zum Thema Wehrpflicht gibt es mittlerweile viele Threads. Nötig ist sie sicherlich nicht mehr, und mit einer Abschaffung würde wieder viel Geld für eine kleine aber feine Berufsarmee da sein, die einen modernen Gerätestand hat und über vernünftige Qualifikationen verfügt, die man für die Auslandseinsätze braucht.

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