Streit um FDP-Vize

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Student27NRW
Moderator im Ruhestand
Moderator im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2846
Registriert: 29.04.2001
Di 21. Mai 2002, 12:48 - Beitrag #1

Streit um FDP-Vize

Rücktritt Möllemanns abgelehnt


FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt hat in der Auseinandersetzung um den stellvertretenden Parteivorsitzenden Jürgen Möllemann dessen Rücktritt abgelehnt. "Hier geht es nicht um personelle Konsequenzen, hier geht es um eine Bereinigung der eingetreten Situation für die FDP", sagte Gerhardt dem "ARD-Morgenmagazin".

Zu Möllemanns Angriffen auf den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, sagte Gerhardt, die FDP setze sich nicht mit dem Zentralrat in diesem Stil auseinander. In einer demokratischen Gesellschaft müsse man sich gegenseitig respektieren. Mit dem Zentralrat sei ein "kritisches, aber offenes und gutes Gespräch geführt" worden. Auch Möllemann und Friedman müssten nun miteinander reden, "in einer Wortwahl, die der Sache angemessenen ist", sagte Gerhardt.

Eine schnelle Entscheidung forderte der Fraktionschef in der Frage der von Möllemann vorangetriebenen Parteiaufnahme des umstrittenen nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Jamal Karsli. "Es ist besser, wenn man den Schaden möglich schnell bereinigt", sagte Gerhardt auf die Frage, ob eine vorgezogene Sitzung des Landesvorstands zum Thema Karsli sinnvoll wäre.

Diese Frage, müsse auch das Präsidium der Bundes-FDP beraten, sagte Gerhardt weiter. Karslis anti-israelische Äußerungen entsprächen dem Charakter der FDP nicht.

Hirche verlangt Parteiaustritt Karslis

Der niedersächsische FDP-Chef Walter Hirche hat Jamal Karsli aufgefordert, von sich aus auf die FDP-Mitgliedschaft zu verzichten. Schon jetzt sei klar, dass Möllemann mit der Aufnahme Karslis der gesamten FDP Schaden zugefügt habe, sagte Hirche der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".



Unglaublich, was momentan in der FDP so los ist. Normalerweise sind solche Theater doch Aufgabe der Beiden großen Parteien.
Die Frage, die man sich zu stellen hat ist, ob ein Mann wie Karslis wirklich etwas in der Politik zutun haben sollte.


In diesem Sinne....
Stud

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Di 21. Mai 2002, 13:15 - Beitrag #2

Warum sollte karsli nichts in der Politik zu suchen haben? Ok, er hat sich gegen Israel geäußert, aber ist das denn wirklich so schlimm? Machen das nicht zig Leute?
Natürlich hat sich Möllemann extrem im Ton vergriffen, aber seien wir doch mal ehrlich: So, wie der Zentralrat der Juden hier den Deutschland auftritt, so ist es doch kein Wunder, wenn jemand die Stimme gegen den Zentralrat, nicht aber gegen die Juden selber erhebt. Möllemann hat nur verpeilt, dass das Thema Juden in Deutschland immer noch ein sehr heikles ist, und der Zentralrat der Juden weiß dieses eiskalt für seine Belange auszunutzen. Möllemann und Karsli deshalb voreilig als Anti-Semiten zu bezeichnen, halte ich für mehr als verkehrt.
Wir sollten einfach die Augen etwas weiter öffnen und sehen, dass Deutschland wegen den Taten des 3. Reiches nicht die Augen vor den Taten der Israelis in der Gegenwart verschließen darf.

teut
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 378
Registriert: 13.01.2001
Di 21. Mai 2002, 14:52 - Beitrag #3

Genau so ist es was massen sich Privatvereine wie der Zenralrat der Juden oder WJC an.Es ist eine Unverschämtheit sich eine moralische Stellung anzumaßen die einen nicht zukommt.Die Juden sind nicht besser als alle anderen und auch nicht schlechter.Sie haben auch keine Sonderstellung zu beanspruchen nur weil dem jüdischen Volk einmal großes Unrecht widerfahren ist.Dasselbe Schicksal haben andere Völker auch erlitten;übrigens auch das deutsche Volk.Gerade dieses unsensible Verhalten verursacht Irritationen dann Verärgerung dann erfolgt die Agression.Manchmal hab ich den Eindruck dass diese Verhaltenskette bewußt durchgezogen wird.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Di 21. Mai 2002, 15:10 - Beitrag #4

Sowohl bei Karsli als bei Möllemann gilt für mich, dass in ihren Aussagen Wahres steckt, die Aussage selber aber inakzeptabel ist.
Karlis Kritik an den israelischen Methoden stimmt im Prinzip, sie verstoßen gegen Menschenrechte und begehen Kriegsverbrechen. Allerdings ist es unerhört, dies als "Nazi-Methoden" zu bezeichnen, das wäre noch eine ganz andere Dimension.
Auch Möllemann hat, wie Gilmor bereits sagte, im Prinzip Recht, der Zentralrat der Juden macht dem Judentum in Deutschland mit seinem Verhalten nicht gerade Freunde. Aber so überspitzt er es ausdrückt, ist es wohl nicht haltbar.

Ich denke, Karsli sollte vor die Wahl gestellt werden, seine Äußerung zurückzuziehen oder wieder aus der Partei zu fliegen, und Möllemann sollte die Sache in einem Gespräch mit Friedman klären, mehr nicht.

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Di 21. Mai 2002, 15:26 - Beitrag #5

Original geschrieben von Traitor
Sowohl bei Karsli als bei Möllemann gilt für mich, dass in ihren Aussagen Wahres steckt, die Aussage selber aber inakzeptabel ist.


Das Sprichwort; der Ton macht die Musik, bekommt hier mal wieder ein weiteres Ausrufezeichen von diesen beiden Männer verliehen. Aber seien wir doch ehrlich; bei dem Ansehen, dass die Juden in der Welt genießen, hätten sie sich ausdrücken können, wie sie wollten, man hätte ihnen immer an den Karren gepinkelt.

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Di 21. Mai 2002, 15:26 - Beitrag #6

Dass man bei Friedmann leicht aus der Fassung geraten kann, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Der Mann legt es nämlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf an, zu provozieren, nur, dass ihm dazu nahezu jedes Mittel recht ist. Und wie heißt es doch: Wie's in den Wald hineinruft, so schallt's auch wieder heraus. Möllemann jetzt als Antisemiten zu bezeichnen, halte ich da doch für etwas voreilig, gerade wenn man es mit jemandem vom Format eines Friedmann zu tun hat.

Monoceros

Marc Effendi
Newromancer
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3031
Registriert: 11.12.2000
Mi 22. Mai 2002, 16:25 - Beitrag #7

Die Frage, die sich mir stellt ist folgende: wenn wir in Deutschland Meinungsfreiheit haben, dann darf ich doch äußern, das mir die israelische Politik nicht gefällt. Und die Israelis machen es da einem wirklich nicht schwer. Wenn ich das aber äußere, wie kann dann ein anderer meinen, ich wäre gegen sein Volk?

Okay, ich sehe ein, das Deutschland und Israel ein besonders schwiriges Verhältnis haben.

Aber wie kann dieser Friedmann darüber bestimmen, wer in eine Partei eintritt und wer nicht?

Allerdings, bei einem hast Du recht, Gilmor: der Ton macht die Musik.

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Mi 22. Mai 2002, 20:47 - Beitrag #8

Original geschrieben von Marc Effendi
Die Frage, die sich mir stellt ist folgende: wenn wir in Deutschland Meinungsfreiheit haben, dann darf ich doch äußern, das mir die israelische Politik nicht gefällt. Und die Israelis machen es da einem wirklich nicht schwer. Wenn ich das aber äußere, wie kann dann ein anderer meinen, ich wäre gegen sein Volk?

Okay, ich sehe ein, das Deutschland und Israel ein besonders schwiriges Verhältnis haben.

Aber wie kann dieser Friedmann darüber bestimmen, wer in eine Partei eintritt und wer nicht?

Allerdings, bei einem hast Du recht, Gilmor: der Ton macht die Musik.


Und gerade bei dem Ton stellt sich Möllemann, wie man heute wieder in den Nachrichten sehen konnte, sehr dumm an.
Aber Du hast recht, Mark Effendi: Das Grundgesetz gibt uns die Meinungsfreiheit, solange sie nicht volkverhetzend o. ä. ist. Macht man davon gebrauch und äußert sich negativ über Israel, nehmen sich einige Leute das Recht raus, diese Person dann öffentlich als Anti-Semit zu bezeichnen. Mölleman sollte sich überlegen, ob man da nicht wegen übler Nachreden und Rufmord Strafanzeige erstatten kann. Aber die Wellen, die ein solcher Proezess gerade im Ausland werfen würde, will ich mir lieber nicht ausmalen.

Marc Effendi
Newromancer
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3031
Registriert: 11.12.2000
Mi 22. Mai 2002, 21:02 - Beitrag #9

Das ist richtig. Und einen Prozess will Möllemann auch nicht. Hat er jedenfalls heute erklärt in einer Pressekonferenz.

Fry
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 73
Registriert: 02.05.2002
Fr 24. Mai 2002, 14:26 - Beitrag #10

Traurig aber unverdenklich lässt sich sehen was für einen Verfolgungswahn die Juden während der Geschichte angenommen haben.

Vielleicht fühlt sich Jürgen Möllemann mit seinen rechtsextremen Äußerungen als Integrationsfigur für den bis zur Mitte reichenden rechten Rand dieser Republik. Das aktuelle Wahlziel der Liberalen bei den bevorstehenden Bundestagswahlen lautet 18% und wird der Werbung halber häufig verkürzt nur mit 18 wiedergegeben. Ein Schelm, wer Möllemann unterstellt dies mit dem bei rechten Jugendlichen so beliebten Zahlencode „18“ verwechselt zu haben. Bei letzteren steht diese Kombination für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet.

Quelle: http://www.hagalil.com/index.htm
http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2002/05/moellemann.htm

Auf jeden Fall sollten sich Politiker nicht mundtot machen lassen durch irgendwelche Aüßerungen sie seien Antisemitisch.
So langsam muss das gekusche aufhören und man seine Meinung auch öffentlich vertreten können.

leloo
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 322
Registriert: 22.03.2002
So 26. Mai 2002, 09:06 - Beitrag #11

Re: Streit um FDP-Vize

Original geschrieben von Student22NRW
[I][B]Rücktritt Möllemanns abgelehnt
Zu Möllemanns Angriffen auf den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, sagte Gerhardt, die FDP setze sich nicht mit dem Zentralrat in diesem Stil auseinander. In einer demokratischen Gesellschaft müsse man sich gegenseitig respektieren. Mit dem Zentralrat sei ein "kritisches, aber offenes und gutes Gespräch geführt" worden. Auch Möllemann und Friedman müssten nun miteinander reden, "in einer Wortwahl, die der Sache angemessenen ist", sagte Gerhardt.
[/B]


Schon unglaublich was sich der Zentralrat der Juden erlaubt, in Israel erschiessen sie eine Menge Menschen und in Deutschland darf man das nicht kritisieren, da man ja gleich in die Rechte Ecke gestellt wird. Der Herr Friedmann ist und bleibt ein Heuchler, der sofort aus Deutschland rausgeschmissen werden muss.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
So 26. Mai 2002, 09:38 - Beitrag #12

DU ANTISEMIT RAUS HIER (nicht ernst gemeint :D )

ich finde das verhalten von friedmann auch untragbar, wenn jemand sagt das sich die israelis bzw sharon(NICHT juden)wie damals die nazis (was sogar israelis zugegebn) verhalrten, wir man gelcih als vom zentralrat als nazi abgestempelt, und wenn man dann den zentralrat kritiesiert, und ihm sagt das soclche nicht logsichen aussagen nciht förederlcih für das rechte problem sienen, ist man erst recht rechts. ich finde das ist verleumdung, denn ein antisemit kann nur jemand sein der das volk der semiten angreift und als das böse o.ä. darstellt, nicht wer einen einzelen einen semitoschen volksstammen kritosiert.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 26. Mai 2002, 12:52 - Beitrag #13

@leloo:
Der Herr Friedmann ist und bleibt ein Heuchler, der sofort aus Deutschland rausgeschmissen werden muss.
Welche Begründung gibt es für einen Rauswurf? Er hat meines Wissens die deutsche Staatsbürgerschaft.
@Noriko:
denn ein antisemit kann nur jemand sein der das volk der semiten angreift und als das böse o.ä. darstellt, nicht wer einen einzelen einen semitoschen volksstammen kritosiert
Was mit "semitisch" gemeint ist, ist doch wohl Wortklauberei.
wenn jemand sagt das sich die israelis bzw sharon(NICHT juden)wie damals die nazis (was sogar israelis zugegebn) verhalrten, wir man gelcih als vom zentralrat als nazi abgestempelt
Ich halte es für eine Frechheit, zu sagen, Sharon würde Nazimethoden verwenden. Er ist ein Kriegsverbrecher, da stimme ich zu. Aber Nazimethoden gehen noch sehr viel weiter. Mit Antisemit hat das allerdings nichts zu tun, da stimme ich zu.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
So 26. Mai 2002, 12:58 - Beitrag #14

Sharon geht gezielt gegen die palestinenser vor, das ist rassismus.
er lässt dem rssismus seier armee nciht nur freien lauf, er lässt sie auch mit eiern willkür vorgehen wie ich sie nur vorher bei den nazis gesehen habe: die soldaten durchsuchen wonungen und zerstören alles, sie verhalöten sich menschen verfachtetnd, erschisen unschuldiege, und seneen pornos über die palestinensischen fernseh sender. selbst in israel sagen die sharon gegner das die armme wie mittlerweile wie die wermalcht sich verhaöten würde.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 26. Mai 2002, 13:20 - Beitrag #15

Das sind aber immer noch keine Nazimethoden, haben sie zB versucht das Volk auszurotten? Solche Aktionen führen viele Armeen durch, es sind schlimme Kriegsverbrechen, gar keine Frage, aber weit weg vom Horror der Nazis.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
So 26. Mai 2002, 13:36 - Beitrag #16

nein nicht ausrotten "nur"vertreiben, und demütigen

Fry
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 73
Registriert: 02.05.2002
So 26. Mai 2002, 14:13 - Beitrag #17

Nein Nazimethoden sind es nicht...es geht aber schon gewaltig in die Richtung!

Was meint ihr eigentlich dazu das Möllemann gesagt hat das der Friedmann den Antisemitismus selber schürt?

Ich denke vielleicht ein bisschen überspitz formuliert aber ein Funken wahrheit is ja drin: Hass kann man sich auch selber zuziehen und mit dem Verhalten das Friedmann an den Tage hilft er nicht grade den anderen Juden sondern bedient die rechte ecke weiter mit Zündstoff.

Natürlich ist die Quelle (historisch gesehen) des Antisemitismus nicht das Judentum an sich wie Friedmann die Aussage überspitz interpretiert hat.

P.S.: Der Friedmann, als CDU Mitglied, versucht vielleicht auch jetz im Wahlkampf ein bisschen Parteiisch zu werden:confused:

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 26. Mai 2002, 14:36 - Beitrag #18

Ich denke da wie du. Es steckt eine Menge Wahrheit darin, der Zentralrat der Juden und speziell Friedman tragen bestimmt nicht dazu bei, dass Juden in Deutschland vorbehaltloser gesehen werden, wenn sie sich dermaßen als moralische Instanz aufspielen und jedermann als Antisemit beschimpfen. Möllemann hat es allerdings für den guten Umgangston etwas zu hart ausgedrückt.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
So 26. Mai 2002, 20:38 - Beitrag #19

aber er hat den punkt getroffen fidne ich, poliziker sind nicht dazu da sich in blumen zu fassen, sie sollten eher dierekt auf den punkt kommen, ohne "ja schon" und "aber" o.ä.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 26. Mai 2002, 22:36 - Beitrag #20

Ich finde nicht, dass er es richtig getroffen hat. O-ton war "In seiner gehässigen Art fördert er den Antisemitismus in Deutschland", oder? Und "fördern" setzt ja den Willen dazu voraus, was wohl unhaltbar ist.

Nächste

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste