Studiengebühren auch in Deutschland?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
THRASH
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Mo 3. Jun 2002, 14:29 - Beitrag #21

Krautwiggerl zu deinem letzten Eintrag faellt mir so spontan was ein.

Die Langzeit Studenten werden ja immer gerne als Grund genommen, was aber total unsinnig ist.

1. Es gibt garnicht soviele Langzeitstudenten wie immer gesagt wird. Dazu kommt das die Lehrplaene sehr vollgestopft sind und man das Studium in der Regelstudienzeit kaum schaffen kann. Die Regelstudnezeit ist ja die vorgegebene Zeit wenn man alle Klausuren und Pruefungen sofort auf anhieb schafft.

2. Viele Langzeitstudenten sind Leute die entweder garnicht studieren oder nur die Vorteile wie die (fast) kostenlose Ueberregionale Fahrkarte der Verkehrsverbunde nutzen wollen.

3. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass man normalerweise etwas so schnell wie moeglich fertig bekommen will. Worin soll also mein Interesse liegen so ewig zu studieren? Nirgends!
Jetzt koennte man auf den Gedanken kommen das es vielleicht dann zuviele Leute auf den Unis gibt die da nicht hingehoeren

4. Jein. Das waere ein problem der Gymnasien und Realschulen.
Die muessten entweder besser aussortieren oder aber (was ich denke und worin mich die Pisa Studie bekraeftigt) einfach besser beibringen wie ich denn wirklich Lerne. Ich bin immer der Ansicht es gibt sogut wie nichts was zu schwer zum Lernen ist. --> Folge: Man kann also alles Lernen wenn man sich nur wirklich dahinterkniet und es will.

Aber ich finde Allgemein ist das staerrkste Argument _gegen_ die Studiengebuehren IMHO das die Gleichberaechtigung wegfaellt. Und das waere unzumutbar. Was macht man dann mit hochintelligenten die aus Sozialarmen (-schwachen) Verhaeltnissen kommen?? Die wandern dann aus in die USA und wir beissen uns hinterher in den Ar...!

Wer als Student fuer die Studiengebuehren stimmt gehoert meiner Meinung nach oeffentlich gesteinigt. Oder noch besser: Fuer ein Jahr in die ekligsten und aermsten Slums der Welt!

:s11:

Monoceros
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Mo 3. Jun 2002, 17:48 - Beitrag #22

Die Argumentation gefällt mir, aber sie hat einen Schönheitsfehler: Wer aus finanziell schwachen Verhältnissen kommt, kommt noch weniger nach Amerika als an eine Universität...

Monoceros

Krautwiggerl
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Mo 3. Jun 2002, 21:51 - Beitrag #23

..auch kein Trost...

heute ein Bonmot von unserem Prof in Wirtschaftspolitik: "Solchen Schwachsinn produzieren grosse Parteien am laufenden Band"
(zur Erläuterung: es ging um das anstehende Tariftreuegesetz, dass unter dem Vorwand verkauft wird, regionale Anbieter vor Lohndumping zu schützen, aber den Mehrpreis zahlt dann auch wieder der Steuerzahler, es kommt zu grossen Wohlfahrtsverlusten + Diskriminierung auch und gerade gegen andere Anbieter in Deutschland --> Osten!!) Mit solchem Scheissdreck werden wir ständig bombadiert, das passt eigentlich auf alles. Ist in dem Fall ja ähnlich. Das Gegenteil tun von dem, was sie eigentlich wollen (mehr Studenten in Deutschland haben). Die sind so unfähig, dass meine Oma das besser machen könnte (die wusste wenigstens, dass man kein Geld mehr ausgeben kann, wenn die Kasse leer ist ;) ). Aber im Ernst: wir werden, unter Mithilfe der Medien, derart für dumm verkauft, dass es nur so kracht. Für mich ist Politik gegessen.

Monoceros
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Mo 3. Jun 2002, 23:15 - Beitrag #24

Das ist das schlimme und auch einer der Grundauslöser für Politikverdrossenheit: Vielen Vorschlägen merkt man nicht nur an, dass sie auf der grünen Wiese vorgestellt wurden sondern auch, dass das unter Ausschluss jeglichen gesunden Menschenverstandes geschehen ist. Selig sind die geistig Armen...

Monoceros

Feuerkopf
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Mi 5. Jun 2002, 11:16 - Beitrag #25

Seit gestern ist die Ruhr-Uni-Bochum auch dabei!

Ich finde es widerwärtig, dass Bildung zur Ware verkommt. Bisher hatte ich immer angenommen, sie sei Grundrecht!

Steini
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Mi 5. Jun 2002, 11:56 - Beitrag #26

Es geht doch hier nur um die 50 € Einschreibegebühr oder habe ich das irgendwie falsch verstanden??

Wenn es nur die 50 € sind, was hat das dann damit zu tun, das sozial Schwächere nicht mehr studieren können:confused: das Geld wird doch wohl jeder noch aufbringen können, oder nicht?

Ich habe irgendwas gehört, das es so geändert werden soll, das hauptsächlich diese "Langzeitstudenten" mehr zahlen sollen aber ob das mal wieder nur eine "ENTE" ist/war oder nicht - keine Ahnung.
Zahlt man nicht fast überall in anderen Ländern Studiengebühren?

Feuerkopf
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Mi 5. Jun 2002, 16:48 - Beitrag #27

Steini,
in diesem Fall empfehle ich Dir, das Topic mal komplett zu lesen.

Steini
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Mi 5. Jun 2002, 17:02 - Beitrag #28

Feuerkopf,

aha, da kommt also noch mehr dazu. Naja, gut hab mir wirklich nicht ALLES durchgelesen *schäm*

Aber auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache: Ich bin im Grunde NICHT gegen die Studiengebühren. Allerdings müsste es anders geregelt werden.

Ich wäre schon dafür das man so eine Art "Zeitkonto" einrichtet und wer seine Studienzeit irrsinnig überzieht müsste eine Art Darlehen haben und dies dann später zurückzahlen müssen. Alle anderen die richtig ihr Studium ernst nehmen brauchen das dann halt nicht.

Ich habe heute nur gehört, das diese Einschreibegebühren immer dann bezahlt werden müssen wenn man z.B. mal einen ganzen Monat aussetzt, dann müssen diese Einschr.gebühren erneut bezahlt werden. Ist das tatsächlich so??

Monoceros
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Mi 5. Jun 2002, 17:29 - Beitrag #29

Am 08.06.02 findet in Düsseldorf eine großangelegte Demo gegen die Studiengebühren statt. Treffpunkt ist 13.30h am Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Monoceros

Feuerkopf
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Mi 5. Jun 2002, 17:57 - Beitrag #30

@steini
Das Tolle ist: Nichts Genaues weiß man nicht!
Ich habe die Seite der NRW-Landesregierung durchforstet - nix.

Es geistern die unterschiedlichsten Beträge und Modelle herum.
Jaja, Frau Behler will uns Studienkonten schmackhaft machen...
Wehe, man stellt nach vier Semestern fest, dass man lieber einen anderen Studiengang nehmen sollte...
Wehe, man will vielleicht irgendwann ein Zweitstudium machen...
Wehe, man braucht länger als die Regelstudienzeit...

Ich glaube, man kann den ganzen Kram auf einen Punkt bringen:
Allein in NRW studieren rund 500.000 Menschen. Und diese Menschen sollen zur Kasse gebeten werden. Sie sollen gemolken werden für eine Anstrengung, eine Arbeit, eine Ausbildung, die anschließend eigentlich der Allgemeinheit zu Gute kommen soll.
Sie sollen zur Kasse gebeten werden für überfüllte Seminare, rappelvolle Hörsäle, schlechte Ausstattung und zu wenig Dozenten.
Und wohin fließt das Geld? In die Landeskasse, wo es im allgemeinen Topf versickern wird...damit Herr Clement irgendwann den dämlichen Transrapid einweihen kann, z. B.

Steini
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Do 6. Jun 2002, 08:01 - Beitrag #31

Monoceros

ja die Demo habe ich gehört......... ziemlich laut sogar ;) Die Demonstranten gehen ja dann immer bis hierher bzw. bis zum Landtag. Da war was los, man,man!!!

Feuerkopf

ich kann die Wut derjenigen die ernsthaft studieren irgendwie verstehen.
Andersrum sage ich mir aber auch: Wenn das Studium fertig ist verdienen diejenigen meistens besser als die anderen die "nur" eine normale Ausbildung gemacht haben. Allerdings haben die mit der "Nur normalen" Ausbildung schon jahrelang Geld (Lohnsteuer, Arbeitslosen..usw.) gezahlt und was haben die Studenten gezahlt?? Nichts!!! Wer bezahlt denen das Arbeitslosengeld, wenn sie nicht direkt eine Anstellung bekommen? Das sind alles so Sachen über die man sich natürlich streiten kann und geteilter Meinung sein kann.

Nur sollte sich die Regierung natürlich ganz genau überlegen wie und in welchem Umfang sie das mit den Gebühren machen wollen. Also das nachher nur noch "Leute aus reichem Haus" studieren können, dazu darf es natürlich auch nicht kommen.

Feuerkopf
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Do 6. Jun 2002, 11:11 - Beitrag #32

Steini, wenn ich Deiner Argumentation folge, so verdient jeder Hochschulabsolvent sich eine goldene Nase.

Guck doch bitte mal nach, was z. B. ein angehender Lehrer bekommt. Das dürfte weniger sein, als jeder Banker einstreicht.

Sieh Dir bitte mal die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten von jungen Ärzten und Juristen an.

Es gibt sicherlich Studiengänge, die - derzeit - gesuchte Abschlüsse liefern, aber die Zeiten sind vorbei, wo man nahtlos die dicke Kohle einstreichen konnte. Selbst IT-Kräfte gehen inzwischen wieder stempeln...

Wer viel verdient, um bei Deiner Argumentation zu bleiben, zahlt auch Steuern und Sozialabgaben, der beschäftigt u. U. auch andere Leute. Insofern rechnet sich die teure Ausbildung.

Die Erststudenten sollen ja auch gar nicht so sehr zur Kasse gebeten werden, sondern diejenigen, die ein Zweitstudium anstreben oder ein bestimmtes Alter überschritten haben oder zu lange für einen Studiengang brauchen.

Ein Zweitstudium kann letztlich die selben Erfolge für die Gesellschaft bringen wie ein Erststudium, häufig sind die Leute dort sehr motiviert. Dasselbe gilt für ältere Studenten. Sie haben häufig jahrzehntelang Steuern und Sozialabgaben gezahlt, also sind sie der Gesellschaft nichts schuldig geblieben. Das gilt auch für Menschen, die vielleicht erst mal Kinder groß gezogen oder Angehörige gepflegt haben.
Deshalb kann eine eh knapp bemessene Regelstudienzeit schnell überschritten werden.

Gut ausgebildete Menschen sind das Kapital eines Staates, sie sind sozial erwünscht, sie arbeiten dafür auch hart. Also ist es eine staatliche Aufgabe, die Bildung anzubieten.
Ich bin strikt gegen eine Privatisierung auf diesem Gebiet.

Steini
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Do 6. Jun 2002, 11:31 - Beitrag #33

Feuerkopf

ich sag ja: Im Prinzip bin ich ja auch dagegen das die Leute die wirklich ihr Studium ernst nehmen dafür zahlen müssen. Da muss sich der Gesetzgeber wirklich etwas einfallen lassen.

Aber ich bin FÜR Gebühren bei Leuten die einfach nur keine Lust haben arbeiten zu gehen.

Ich habe in meiner Familie zwei studierte Leute, einen Studienrat und einen Oberstudienrat und beide verdienen sehr gutes Geld - also von daher.......... Allerdings hat einer der beiden vor seiner Studienzeit auch eine Ausbildung gemacht und sich so einiges Geld weggelegt und hat dadurch (und durch seine Frau) sein Studium so direkt auch durchziehen können. Dann finde ich das auch in Ordnung.

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Do 6. Jun 2002, 12:51 - Beitrag #34

Aber ich bin FÜR Gebühren bei Leuten die einfach nur keine Lust haben arbeiten zu gehen.

Das kann man durchaus nachvollziehen, aber wie Feuerkopf bereits gesagt hat: Die Anzahl derer ist verschwindend gering und für die würde sich ein solcher Aufwand nicht lohnen. Wäre das nun ein immer stärker werdender Trend, wäre das verständlich, aber das ist nun mal nicht der Fall und wenn dieser Kurs gefahren wird, gibt es Bildung bald wirklich nur noch für Reiche und das hatten wir eigentlich lange genug in der Geschichte (und der Gegenwart...).

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Do 6. Jun 2002, 17:38 - Beitrag #35

@Steini
Seit wann verdienen Studienräte richtig toll?
Ich bin mit einem verheiratet. Du weißt selbst, dass der öffentliche Dienst seit Jahren Nullrunden geschoben hat bei den Bezugserhöhungen und dass die Beihilfe inzwischen etliche hundert € Selbstbeteiligung pro Jahr fordert.
Das mit dem vielen Geld mag stimmen, wenn zwei Lehrergehälter zusammenkommen...
Verglichen mit Leuten, die zwei Staatsexamina haben und in der sogenannten freien Wirtschaft als außertarifliche Kräfte arbeiten, ist das Pipifax.
Wohlgemerkt: Wir reden hier über Leute in sicheren Positionen und mit 25 Jahren Dienstzeit auf dem Buckel.

Krautwiggerl
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Do 6. Jun 2002, 18:24 - Beitrag #36

Boah... wenn ich das höre, bekomm ich einen roten Kopf...
Ein M.A. (Geisteswissenschaftler) bekommt als Einstiegsgehalt im Schnitt 33000 @ netto im Jahr! Wenn das viel ist, dann weiss ich auch nimmer... Ein BWLer mit Diplom ist mit 36000 € nicht viel besser dran. Und dann schau dir mal die Stellenbeschreibungen für Dipl.-Kaufleute an: sehr gute Noten, 2 Praktikas, zwei Fremdsprachen fliessend, Auslandserfahrung, sehr gute IT-Kenntnisse und ein haufen Soft Skills sind eher unterer Level... und so meinen manche, dass Leute die sich DA durchbeissen, es nicht verdient hätten, ein paar Markt mehr zu bekommen? Und wie Feuerkopf schon sagte: der Volkswirtschaftliche Nutzen solcher Leute ist weit grösser, als es auf dem (Steuer-)Kassenzettel steht!
Frust....

Steini
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Fr 7. Jun 2002, 14:11 - Beitrag #37

Also erstmal: Ich bin auch (was heisst auch - egal) im öffentlichen Dienst und verdiene nicht soviel wie jemand der in der gleichen Position in der freien Wirtschaft ist ABER: Mein Job ist sicher - deren Job nicht unbedingt und das finde ich ist SEHR VIEL wert, oder?

    Ein M.A. (Geisteswissenschaftler) bekommt als Einstiegsgehalt im Schnitt 33000 @ netto im Jahr! Wenn das viel ist, dann weiss ich auch nimmer... Ein BWLer mit Diplom ist mit 36000 € nicht viel besser dran.


Wenn beide soviel verdienen, ist es doch eine Menge - weiss gar nicht was Du hast? Meine Verwandten haben beide jeweils ein Haus - und das nur von ihren Studienratsgehältern (und was die Frauen noch so nebenbei verdienen). Ich könnte mir das nicht leisten....

Außerdem - warum, wenn es jetzt einzelnen nur ums Geld geht - wird dann studiert? Dann könnte jeder hier der meckert man verdient aber soooo wenig, genausogut eine Ausbildung machen und ja soooooooo viel mehr verdienen, oder?

@Feuerkopf

klar haben die Beamten momentan ihre Nullrunden - aber immer noch besser als arbeitslos zu sein, oder? Immerhin ist sein Job (der Deines Mannes) aber doch sicher......

und die Leute die in der freien Wirtschaft arbeiten, haben auch am Anfang nicht das IRRE Geld verdient, man macht seine Ausbildung (Ausbildungsgehalt) und muss dann weiterackern um in eine höhere Position zu kommen. Das ist aber im öffentlichen Dienst genauso.
Wenn ich sehe bzw. höre was bei uns - im Vergleich - ein OAR und ein MR verdienen - da liegen Welten zwischen und beide haben studiert aber der eine ist halt weitergekommen und der andere nicht........ das ist in der freien Wirtschaft genau das selbe!!!

Krautwiggerl
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Fr 7. Jun 2002, 18:20 - Beitrag #38

Das soll viel sein??? Mein Dad ist Schreiner und kriegt mehr!!!
So kann man eine Rechnung nicht machen: bei den Arbeitern nimmt man zum Vergleich Haushalte, in denen nur einer arbeitet und Kinder da sind, bei den G'studierten (kinderlose) Ehen mit zwei Berufstätigen. Kein Wunder...
Übrigens stuiert man nicht nur, um nachher mehr Kohle zu kriegen, sondern auch, um aus seinen eigenen Möglichkeiten was zu machen (das befriedigt auch). Aber gerade mit dem könntest du dann allen das Vorurteil anlasten, sie seien Bummelstudenten und arbeiten nicht zielstrebig!!
Ich würde jedem mal empfehlen, einen 14-Stunden-Tag mit mir mitzuhetzen, wenn Klausuren anstehen, und dann mal mit einem gemütlichen 8-Stunden-Tag vergleichen, wie ihn ein Tarifarbeiter hat, und dann will ich nochmal hören, dass wir es nicht verdient haben, wenigstens etwas besser zu verdienen (nachher, während dem Studium soll wir ja sogar noch dafür zahlen!!). Jaja, uns fliegt es ja zu, ist ja nicht so, dass wir uns das hart erarbeiten müssten :o
Gerade einem wie mir, der nicht aus der Oberschicht stammt. Gerade den Leuten wird es künftig unmöglich gemacht, etwas mehr zu werden.

Ich verweigere mich fortan jedem weiteren Gespräch mit Leuten, die uns Gammlerei vorwerfen und den ganzen Kram, sonst explodiere ich hier noch...

Feuerkopf
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Sa 8. Jun 2002, 21:34 - Beitrag #39

Oh, AL, reg Dich nicht auf!
Du bist immerhin noch junger Erststudierer. Was meinst Du, was ich mir als "Spätberufene" mit Familie anhören muss?

Unterschwelling wird mir gerne mitgeteilt, dass ich ja einen Platz blockiere für junge Leute. (Ich studiere ein sogenanntes "hartes Numerus Clausus-Fach").
Glücklicherweise ist es kein Zweitstudium, sonst dürfte ich sofort in die Tasche packen. Ich bin allenfalls über die "Senioren"-Schiene oder das Nicht-Einhalten von Regelstudienzeiten zu packen. Ist nicht so einfach, wenn man zwei pubertierende Kinder und einen Haushalt hat...

Mein Vater, selbständiger Handwerker, hätte sich übrigens über das Gehalt meines Mannes (Lehrer) kaputtgelacht.

Krautwiggerl
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So 9. Jun 2002, 01:46 - Beitrag #40

Ich kanns mir vorstellen Peg, wie's dir geht, aber das regt mich eigentlich noch mehr auf. Zwar kann man das Argument gerade noch so verstehen, aber wie wär's stattdessen mit einem Ausbau der Kapazitäten? Der Staat sollte auch jedem dankbar sein, der studiert, weil er dadurch nachher die für ihn wichtige Wertschöpfung entsprechend erhöht. Also Investition in die Zukunft. Zum Fürchten, dass gerade der Staat die Meritorik, mit deren Hilfe er die kleinen Leute so gern als dumm darstellt, selbst nicht erkennt oder erkennen will.
Meinen Respekt hast du jedenfalls (auch wenn's nur ein schwacher Trost ist).

Jop, solche Fälle kenne ich zur genüge. Was Handwerker, v.a. Handwerksmeister heutzutage verdienen, da komm ich wohl erst 10-20 Jahre nach meinem Diplom hin, wenn überhaupt... Aber wir brauchen alle in unserer Volkswirtschaft, alle verschiedenen Berufe, sonst funkt das nicht...

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