mir persönlich fehlt in der umfrage ein aus meiner sicht ganz wesentliches feature:
"in gewissen bereichen werden nach wie vor die frauen benachteiligt und in gewissen bereichen werden auch die männer benachteiligt."
das hätte ich gerne angekreuzt!
wer übrigens denkt, "gleichberechtigung" habe etwas zu tun mit "gleichmacherei", also dem überwinden von geschlechtsspezifischen (nennt es meinetwegen auch natürlichen) gegensätzen, den sehe ich auf einem äußerst wackeligen holzweg.
gleich-berechtigung bedeutet noch nicht mehr - und nicht weniger(!) - als
chancen-gleichheit. und das gilt selbstverständlich für
beide geschlechter, sonst gäb's ja keine gleichheit.
ob in ein solches gesellschaftliches konzept frauenparkplätze zwingend hineingehören, kann ruhig kontrovers diskutiert werden. *g*
was allerdings aus meiner sicht ganz sicher da hineingehört und was in diesem land immer noch im argen liegt:
- gleiche karriere-chancen für frauen bei gleicher qualifikation
- gleiche löhne/gehälter für frauen bei gleicher leistung
- grundsätzlich bessere chancen für frauen UND männer, familie und beruf zu vereinbaren
- gleiche chancen für männer, eine familienzeit (früher: erziehungsurlaub) durchzusetzen - ohne nachteile für die spätere karriere
- gleiche pflichten für männer UND frauen im bezug auf die wehrpflicht (wenn man sie denn behalten will)
... um nur mal ein paar (für mich wichtige) beispiele zu nennen.
bei all diesen punkten geht es gar nicht darum, geschlechtsspezifische grenzen oder einschränkungen oder erfordernisse oder besonderheiten zu überwinden oder zu ignorieren. letztlich geht es einzig und allein darum, das gesellschaftliche und das arbeitsleben hier so zu gestalten, dass mensch einen individuellen lebensentwurf ganz nach den eigenen fähigkeiten und wünschen und einem ganz persönlichen rollenverständnis entwickeln und umsetzen kann, ohne von einer wie auch immer definierten öffentlicheit zu einem "unnützen glied der gesellschaft" degradiert zu werden.
ach ja, was ich noch sagen wollte:
so wie sich die gleichberechtigung hierzulande entwickelt hat (ein wenig bewegt sie sich ja doch vorwärts), ist der begriff "frauenbeauftragte" in der tat absolut veraltet. wenn mensch allerdings mal dahinterschaut, was diese leute eigentlich genau tun, dann macht die institution als solche immer mehr sinn!
in den meisten unternehmen nämlich arbeiten diese stellen mittlerweile als "familienbeauftragte" (zum teil heißen sie auch so). und die setzen sich in sachen vereinbarkeit von familie und beruf heute genauso für männer ein wie bisher für frauen.
wenn in diesem land für wirkliche gleichberechtigung gestritten wird, dann von den frauen-/familienbeauftragten (zumindest in ihrem konkreten bereich)!
