UNTERHACHINGS KLASSENKAMPF
"So ein Theater habe ich noch nie erlebt"
Sportlich war die Spielvereinigung Unterhaching aus der 2. Fußball-Bundesliga abgestiegen. Eintracht Frankfurts zwischenzeitlicher Lizenzentzug hat beim Münchener Vorortclub aber Hoffnung auf den Klassenerhalt geschürt. Die unsichere Situation macht der Mannschaft arg zu schaffen.
DDP
Keeper Gerhard Tremmel wird Unterhaching wohl verlassen
München - Die Aufstockung der zweiten Fußball-Bundesliga auf 19 Klubs in der kommenden Saison wird immer wahrscheinlicher. Nach der umstrittenen Lizenzerteilung für Eintracht Frankfurt durch das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat der sportliche Absteiger SpVgg Unterhaching offiziell Protest eingelegt und den Liga-Verband DFL aufgefordert, "wegen schwerwiegender inhaltlicher und formeller Mängel den Spruch des Schiedsgerichts nicht zu vollziehen und dessen gerichtliche Aufhebung zu beantragen".
Schon am Dienstag will die DFL auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung aller 36 Profivereine in Frankfurt am Main über eine Lösung beraten. Für eine Aufstockung der zweiten Liga müsste der Ligaverband allerdings seine Statuten ändern, nach denen nur 36 Teams in den beiden Profi-Ligen spielen dürfen. "Wir werden darüber beraten, auch wenn das in der Satzung nicht vorgesehen ist", erklärte DFL-Justitiar Thomas Summerer vorab.
Fall am Dienstag komplett gelöst?
"Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Fall am Dienstag komplett gelöst bekommen", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender am Sonntag, "das ist im Interesse aller Beteiligten. Es müssen aber alle Punkte genau abgewogen werden, da ja auch für die Zukunft ein Präzedenzfall geschaffen werden kann." Sollte sich die DFL gegen eine Aufstockung auf 19 Klubs entscheiden, drohen ein endloser Streit vor Gericht und Schadenersatz-Klagen in Millionenhöhe.
Die SpVgg Unterhaching, als 15. der vergangenen Saison sportlich abgestiegen, will mit allen Mitteln dagegen kämpfen, in die Regionalliga zurückgestuft zu werden. "Notfalls gehen wir vor ein ordentliches Gericht", kündigte Präsident Engelbert Kupka an: "So kann man mit Vereinen nicht umspringen."
Manager Norbert Hartmann sprach nach dem DFB-Schiedsspruch am vergangenen Mittwoch zu Gunsten der Frankfurter Eintracht, der die Lizenz zunächst von der DFL wegen unvollständiger Bankbürgschaften verweigert worden war, sogar von "einem Skandal": "Das verstößt gegen die Gleichheit der Vereine. Mauscheleien werden Tür und Tor geöffnet. Die Verfehlungen der Eintracht waren so massiv, dass eine Lizenzerteilung gar nicht möglich war. Offensichtlich wollte man aber nicht, dass Frankfurt absteigt. Schließlich ist das ein Spielort für die WM 2006."
"Solange ich nicht weiß, in welcher Liga wir spielen, trainiere ich auch nicht"
Noch aber kann der ehemalige Erstligist auf einen Platz in der Zweiten Liga hoffen. Allerdings laufen dem Verein schon jetzt die Spieler weg. Torhüter Gerhard Tremmel beispielsweise verhandelt derzeit mit Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96 über einen Wechsel.
Für den neuen Trainer Wolfgang Frank, dessen Vertrag sowohl für die zweite Bundesliga als auch für die Regionalliga gilt, alles andere als eine befriedigende Situation. "So ein Theater habe ich noch nie erlebt", klagte der Coach, der derzeit nicht einmal weiß, mit welchem Kader er in die neue Saison geht. Auch die Profis sind verunsichert.
"Vor einigen Tagen kamen vier Spieler nicht zum Training, weil sie nicht wussten, in welchem Vertragszustand sie sich befinden und ob sie bei einer Verletzung überhaupt versichert wären", berichtete Frank. Auch Mittelfeldspieler Stefan Lexa stellte die Arbeit ein: "Solange ich nicht weiß, in welcher Liga wir spielen, trainiere ich auch nicht."
Quelle:
Spiegel
Meine Meinung:
Wäre woll nach der Lizensvergabe an Frankfurt, der Zweite Skandal !!!
Ich bin dagegen !!!
Entweder Unterhaching oder Frankfurt, nicht beide das wäre Quatsch !!!
PS. Unterhaching wäre mir lieber...
Da war ich noch nicht, wäre mal was neues !!!